General

Netanjahu im Krieg gegen Obama?

Liebe Leserinnen und Leser,

dass Netanjahu eher ein Typ ist, der sich überschätzt und dass er immer noch in die falsche Richtung geht, obwohl er das Limit nach Rechts schon lange überschritten hat, wissen wir inzwischen.

In diesem Artikel beschäftigt sich Sergio Yahni mit dem Krieg, den er gegen Obama führt… ich hoffe, dass er nicht auch den nächsten US-Präsidenten stellen wird…

Aber AIPACs-Investments zufolge sollte dem wohl nichts mehr im Wege stehen.

Freue mich auf Ihre Nachrichten dazu an info@promosaik.com

dankend

Dr. phil. Milena Rampoldi – ProMosaik e.V.

Netanjahu bereitet seinen Krieg gegen Obama vor


Sergio Yahni סרג’יו יאני سيرجيو يا حني


Übersetzt von 
Ellen Rohlfs اِلِن رُلفس



Herausgegeben von 
Milena Rampoldi


Netanjahu
ist der Ansicht, dass seine aktuelle Schlacht gegen Obama, ungeachtet
ihrer unmittelbaren Folge, die zukünftigen US-amerikanischen Präsidenten
– Demokraten und Republikaner – dazu führen wird, Konfrontationen mit
Israel zu befürchten.


http://tlaxcala-int.org/upload/gal_11120.gif
“Du scheinst nicht zu verstehen, wer hier zuständig ist”-Pat Oliphant, USA
Der neue US-Verteidigungsminister Ashton Carter plant am Dienstag
(d. 21/7) seinen Israelbesuch. Analysten der israelischen Presse zufolge
warten seine Gastgeber im Verteidigungsministerium auf ihn mit einer
Wunschliste zwecks Ausgleichs des Iranabkommens.
Den Vermutungen der Analytiker folgen Erklärungen des
Außenministers John Kerry. In einem Interview mit PBS meinte Kerry
letzten Freitag, Präsident Obama beabsichtigte im Besonderen die
Sicherheitsbeziehungen zu verbessern, um auf die israelischen Wünsche
einzugehen.
Die US-amerikanisch-jüdische Presse berichtet von der anscheinenden
Bereitschaft des Justizministeriums, Jonathan Pollard nach 30 Jahren
aus der Haft zu entlassen. Pollard, der wegen pro-israelischer Spionage
verurteilt wurde, gilt als symbolisch für die
israelisch-US-amerikanischen Beziehungen. Öfters verlangten israelische
Politiker seine Freilassung im Rahmen des israelisch-palästinensischen
Gefangenenaustausches. Dieser Vorschlag wurde von der US-Regierung immer
abgelehnt.
Spekulationen der israelischen Presse zufolge wäre eine neue
neutrale Haltung des US-Justizministeriums zu Pollards Entlassung Teil
der US-amerikanischen Zugeständnisse gegenüber Israel, um die Spannungen
nach dem Abkommen mit dem Iran zu besänftigen.
Trotz dieser neuen US-amerikanischen Ansätze sieht es so aus, als
wäre Netanjahu gewillt, die Schlacht vor dem Kongress auszutragen, wo er
im Wahlkampf für die Neuwahl des US-Präsidenten im Januar 2017 von
seiner Überlegenheit gegenüber Obama ausgeht.
Nahum Barnea, dem Analytiker des Nachrichten-Portals Yedioth Ahronot, zufolge, hat Netanjahu Versuche des israelischen   Verteidigungsestablishments vereitelt, Kompensationen für den Iran mit seinen Verhandlungspartnern im Pentagon zu besprechen.

Barnea spricht  „Netanjahus Beunruhigung an, dass die Verhandlungen
zu diesem Zeitpunkt die Chancen schwächen werden, die Obama-Regierung
im Kongress zu besiegen.“
Die mächtige pro-israelische Lobby in Washington, AIPAC, hat die
neue Lobbygruppe „Bürger für einen atomfreien Iran“ gebildet, um sich
dem soeben abgeschlossenen Nuklear-Deal der US und anderer westlicher
Mächte mit dem Iran zu widersetzen.
AIPAC-Sprecher Patrick Dorton sagte zur New YorkTimes, dass die
Israel-Lobby beabsichtigte, „eine ziemlich große und bedeutsame
nationale Kampagne“ zu starten.
Dem israelischen Nachrichtenportal des rechten Flügels, das die
Siedlergruppe Arutz Sheva beherbergt, zufolge hat AIPAC 20 Millionen
Dollar für die Bemühungen bereitgestellt und schon eine Werbekampagne in
30-40 US-Bundesstaaten geplant. Arutz Sheva berichtet weiter, die
Gruppe glaube, sie könne den Kongress überzeugen, das Abkommen
abzulehnen, sie aber skeptisch, ob genügend Stimmen gewonnen werden
könnten, um Obamas Veto zu kippen, da sich viele demokratische Vertreter
der Stimme enthalten wollen.
AIPAC erwartet auch, dass der israelische Oppositionsführer Yitzhak
Herzog die demokratischen Senatoren dazu aufrufen wird, gegen das
Abkommen zu stimmen.
Unabhängig von den Ergebnissen der bevorstehenden Schlacht im
Kongress, die Ende September oder Anfang Oktober enden wird, wird
Netanjahu auf der der politischen Bühne der USA Unruhe gestiftet haben.
Netanjahu wird sich dann der Herausforderung einer zweiten Schlacht
gegen Präsident Obama bei den Vereinten Nationen stellen.
Israelischen und amerikanischen Analytikern zufolge sieht Netanjahu
mit dem Glauben in die Zukunft, ein republikanischer Präsident werde im
Januar 2017 ins Weiße Haus eingehen. Was ein mögliches Vergütungspaket
für den Iran-Deal betrifft, so glaubt Netanjahu, dieses würde nicht von
seiner Schlacht gegen Obama beeinträchtigt. Denn Netanjahu geht
davon aus, dass die US-Regierung nicht einen ähnlichen Standpunkt wie
den von 1992 annehmen wird, als Präsident Bush 10 Milliarden Dollar
zugesagte Darlehen vom israelischen Premierminister Itzhak Schamir am
Vorabend der israelischen Wahlen zurückhielt, was zu Schamirs Niederlage
und zum darauffolgenden Oslo-Abkommen führte.
Netanjahu ist der Ansicht, dass seine aktuelle Schlacht gegen
Obama, ungeachtet ihrer unmittelbaren Folge, die zukünftigen
US-amerikanischen Präsidenten – Demokraten und Republikaner – dazu
führen wird, Konfrontationen mit Israel zu befürchten.