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Unser Projekt 8 – Dr. phil. Milena Rampoldi: Vergleich zwischen der Anschauung des Paradieses in Abu l-‘Ala al-Ma’arri und Dante Alighieri

In
diesem Essay unternimmt die Autorin, Dr. phil. Milena Rampoldi, den
Versuch, den interreligiösen Dialog zwischen Christentum und Islam
anhand des Vergleichs der Vorstellung des Paradieses zweier großer
Dichter zu unterstützen: auf der einen Seite analysiert sie die
Anschauung des Paradie-ses im Sendebrief des
berühmten abbasi-dischen Dichters Abu l-‘Ala al-Ma’arri und auf der
anderen die des bedeutenden Florentiner Dichters Dante Alighieri in
seinem weltbekannten Werk Die göttliche Komödie.


Sie
sucht in diesem Zusammenhang nach Parallelismen zwischen den Autoren,
die sie vor allem im soteriologischen und eschatologischen Bereich
findet. Sie entscheidet sich bewusst dafür, mehr die Gemeinsamkeiten als
die Unterschiede hervorzuheben, um aufzuzeigen, wie Schnittstellen
zwischen Christentum und Islam den Weg eröffnen, den Weltfrieden zu
fördern. Al-Ma’arri gehört für Dr. Rampoldi zur islamischen
„Aufklärung“, d.h. zu einem rational fundierten Islam. Hierzu schreibt
sie:
„Man
kann in seinen Werken demzufolge von islamischer „Aufklärung“ sprechen,
eine ideologische Richtung, die heute auch in der islamischen Theologie
vertreten ist und meiner Meinung nach als sehr fruchtbar angesehen
werden kann, wenn es um den interreligiösen Dialog geht“.  
Der
Verein ProMosaik vertritt die Ansicht, dass auch die vergleichende
Literatur-wissenschaft maßgeblich zum Dialog zwischen Kulturen und
Religionen beitragen kann. Die Autorin schreibt hierzu: „Meines
Erachtens beschäftigen sich Literatur und Philosophie immer mit
universellen Themen, die man in vielen Kulturen und Religionen
wiederfinden kann. Dieses Unterfangen möchte ich mit dem folgenden
Artikel unterstützen, in dem ich u.a. auf die Biografie der beiden
Dichter, ihre religionspsychologischen Standpunkte, ihre subjektive
Haltung zum Transzendenten und zur Tradition ihrer Religion, ihren
Fatalismus und ihre skeptische Haltung eingehen werde“. Die beiden
Dichter bleiben so grundver-schieden wie auch ähnlich. Im Allgemeinen
ist Dante dogmatischer und hält objektiver an der Theologie seiner Zeit
fest, während al-Ma’arri eher jedem Schema fern bleibt, schwer
einzuordnen ist und durch eine Subjektivität gekennzeichnet ist, die
sein Schreiben einzigartig macht.
Die Welt ist bunt.
Die
Welt ist ein großes Mosaik voller Farben, das aus verschiedenen
Steinchen zusammengesetzt ist, die durch interkulturelle und
interreligiöse Brücken miteinander verbunden sind.