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UN: Die Rohingyas als Opfer von Verbrechen gegen die Menschlichkeit


Quelle: Huffington Post

von MWC News, 20. Juni 2016, deutsche Übersetzung von Milena Rampoldi, ProMosaik. 
Den Vereinten Nationen zufolge ist diese muslimische Minderheit in Myanmar
Opfer von Zwangsarbeit und sexueller Gewalt. Zusätzlich dazu wird den Rohingyas
auch die Staatsbürgerschaft verwehrt.
Verbreitete
und konstante Verstöße gegen die muslimische Rohingya-Minderheit in Myanmar,
worunter die Verweigerung der Staatsbürgerschaft, Zwangsarbeit und sexuelle Gewalt,
gelten den Vereinten Nationen zufolge als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“.
Ungefähr
125.000 Rohingya-Muslime bleiben vertrieben und haben mit schweren
Reiseeinschränkungen zu kämpfen. Sie befinden sich seit dem Ausbruch der Kämpfe
zwischen Buddhisten und Muslimen im Jahre 2012 in grausamen Lagern. Tausende
sind vor Verfolgung und Armut geflohen.
In einem am
Montag veröffentlichten Bericht meinte das Büro für Menschenrechte der
Vereinten Nationen, dass „ein Muster schwerer Verstöße gegen die Rohingya
vorliegt… Diese werden großflächlich und systematisch angegriffen.. man sollte
eine Kommission für Verbrechen gegen die Menschlichkeit einrichten, wenn dies
vor Gericht entschieden würde.“
Der Hohe
Kommissar für Menschenrechte der Vereinten Nationen, Zeid Ra’ad Al Hussein,
meinte, die Erklärungen der vor kurzem gewählten Regierung von Myanmar in den
letzten Wochen hätten ihn optimistisch gestimmt, aber er fügte auch hinzu, dass
die neue Staatsführung „eine Situation vorgefunden hatte, in der Gesetze und
politische Richtlinien umgesetzt werden, die Minderheiten die grundlegenden
Rechte verweigern.“
Hussein
zufolge führte die Straflosigkeit für schwere Verstöße gegen die Rohingya „weitere
Gewalt gegen sie an“.
Der Bericht
wurde mit der Hoffnung veröffentlicht, dass die neue Regierung in Myanmar,
unter der Führung von Außenministerin Aung San Suu Kyi und ihrer
pro-demokratischen Partei, die tief verankerte Feindschaft im westlichen Staat
von Rakhine beseitigen wird.
In einem
Treffen am Montag mit Yanghee Lee, der UN-Sonderberichterstatterin über
Menschenrechte, vermied Aung San Suu Kyi, das Wort „Rohingya“ anzusprechen.
‘Willkürliche Hinrichtungen’
Während
ihrer Nachforschungen im Laufe eines Jahres fanden die Vereinten Nationen eine „allarmierende
Zunahme“ der Anstiftung zu Gewalt und religiöser Intoleranz durch
ultra-nationalistische buddhistische Organisationen gegen die Rohingya vor.
Die
buddhistischen Nationalisten haben im ganzen Land sogar gegen die Nennung des
Begriffs Rohingya protestiert.
Sie nennen
die Gruppe nämlich „Bengali“ und stempeln somit die mehr als 1 Million Rohingya
in Myanmar als illegale Einwanderer aus Bangladesch ab. Auf diese Weise
verweigern sie ihnen die Staatsbürgerschaft, obwohl ihre Familien schon seit Generationen
in Myanmar leben.
Der Bericht
von Montag stellt auch fest, dass die staatlichen Sicherheitskräfte eine große
Anzahl anderer Verstöße gegen die Rohingya verübt hatten.
Diese
umfassen Hinrichtungen, erzwungenes Verschwinden, willkürliche Verhaftungen und
Haft, schlechte Behandlung und Zwangsarbeit, so der Bericht.
Die
Mitglieder der Gemeinschaft der Rohingya benötigen auch eine offizielle
Genehmigung, um von einer Stadt zur anderen oder sogar innerhalb ein und
derselben Stadt zu reisen, was ihre Bewegungsfreiheit schwer einschränkte,
fügte der Bericht hinzu.
Der Bericht
legte auch Verstöße gegen andere Minderheiten, im Besonderen gegen die
unruhigen Kachin und den nördlichen Staat von Shan fest, in dem Kinder mutmaßlich
zum Kampf gezwungen werden.
Der Bericht
forderte Myanmar auf, eine unabhängige Untersuchung durchzuführen.
Um mehr
über den Völkermord gegen die Rohingya zu erfahren, lesen
Sie diesen Bericht