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Umfangreiche zionistische Propaganda und das Opfer Haj Amin al-Husseini

von Giuseppe Zambon, Frankfurt am Main, 23. Oktober 2015
Umfangreiche zionistische Propaganda hat Haj Amin al-Husseini, den Großmufti von Jerusalem, in eine schmutzige Legende verwickelt, indem sie ihn mit dem nationalsozialistischen Antisemitismus in Verbindung brachte. Tatsächlich war die einzige Sorge des Muftis, Verbündete im Kampf der palästinensischen Bevölkerung gegen die täglich vom Zionismus mit britischer Hilfe durchgeführten Enteignungen zu finden.
In diesem kurzen Abschnitt zitieren wir eine erhellende Stelle des französischen Historikers Henry Laurens in: La Question de Palestine, Paris 2002, Bd. II, S. 467-68:

„In der Zwischenkriegszeit hat Haj Amin al-Husseini den Zionismus in seiner Funktion als politischer und religiöser Führer bekämpft. Er war damals überzeugt, dass das Ziel des Zionismus darin bestand, die Araber aus Palästina zu vertreiben und den Tempelberg in Besitz zu nehmen, um dort den dritten Tempel zu errichten. Er gelangte Schritt für Schritt zu der Überzeugung,
dass das Judentum der Welt heimlich die Zionisten unterstützen und einen Einfluss auf die Entscheidungsfindung Großbritanniens und der Vereinigten Staaten ausüben würde.
Seit vielen Jahren hatte er die (auf Tatsachen beruhende) Gewissheit, dass die Zionisten ihn ermorden wollten.

Dennoch war es reiner Pragmatismus, als er die deutsche Karte ausspielte, in gleicher Weise hatte er 1938-39 Frankreich Angebote zur Zusammenarbeit unterbreitet. Eine Anekdote vom Beginn seines Berlinaufenthaltes zeigt, wie weit er noch vom nationalsozialistischen Antisemitismus entfernt
war. Hitler lud ihn zu einem Empfang in die Reichskanzlei ein, der anlässlich der Kriegserklärung Deutschlands an die Vereinigten Staaten am Tag nach Pearl Harbour stattfand, und erklärte ihm, dass sein Hass auf die Juden von dem „Dolchstoß von hinten“ herrühre, den die Juden nach der
Balfour-Deklaration ausgeführt hätten. Sie seien Schuld an der deutschen Schmach von 1918. (…)
Hitler fuhr fort: ‚Es waren die Juden, die die Vereinigten Staaten 1917 dazu drängten, gegen die Deutschen in den Krieg zu treten, und ich habe nach der Gründung des Nationalsozialismus
gesehen, dass die Anführer der Juden weiterhin versucht haben, Deutschland mit der Verbreitung von Anarchie und marxistischen Ideen zu zerstören. Ich kann Ihnen das Beispiel Karl Liebknechts nennen, den kommunistischen Berliner Revolutionsführer von 1918-19, den von Rosa Luxemburg
und Eugene Levy, der sich 1919 zum kommunistischen Diktator Bayerns ausgerufen hat. Die Juden wollten alle Hoffnungen auf ein Wiederauferstehen Deutschlands von Grund auf vernichten*. Das hat mich davon überzeugt, dass meine erste Aufgabe und die aller Nationalsozialisten, also aller Deutschen, darin besteht, mit Beharrlichkeit einen Kampf auf Leben und Tod gegen die Juden zu führen‘. Ich antwortete ihm: ‚Wir Araber denken, dass der Zionismus die Ursache dieser Sabotageakte ist, und nicht die Juden‘. Hitler entgegnete: ‚Ihr seid ein sentimentales Volk. Ich lade euch ein, das Forschungsinstitut zu besuchen, das ich zu dem Zweck gegründet habe, euch von meinem Standpunkt zu überzeugen. Ihr werdet sehen, dass unsere Überzeugung wissenschaftlich begründet ist‘ “. (…)
Die Antwort des Muftis an Hitler ist der beste Beweis dafür, dass die Vorwürfe bezüglich seiner ideologischen Anlehnung an den Nationalsozialismus jeder Grundlage entbehrt.
Seine einzige Sorge war, Unterstützung gegen die anglo-zionistische Politik in Palästina zu finden, und das war schlichtweg seine Pflicht!
*Hier ist nicht der Ort, um über die politischen Vorurteile des nationalsozialistischen
Führers zu diskutieren.

Entnommen aus dem Buch Palästina: Ethnische Säuberung und Widerstand,von Arrigoni und anderen, Zambon Verlag ISBN 978 3 88975 156 0