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Ein neues Hasbara-Buch für Kinder: „So etwas wie Palästina gibt es nicht“

by Elisha Ben Kimon, Tlaxcala, 14. September 2015, übersetzt von Ellen Rohlfs, herausgegeben von Milena Rampoldi von ProMosaik e.V. – Anbei ein sehr guter Artikel zum Inhalt einer Hasbarabroschüre für Kinder. Hier lernen Kinder Apartheid und Kolonialismus. Das wäre nicht das Problem, wenn diese nicht als Wahrheit verkauft würden, um sich gegen die Propaganda der israelischen Linken zu wenden. 
Somit ist Fazit, dass Israel keinen Frieden will.

Mit dem illustrierten Büchlein mit
dem Titel ‘Occupation Shmuccupation,’ verbreitet der Jescha-Rat sein Dogma an
Siedlerkinder in jungem Alter; ‘es ist einfach wichtig, dass die neue
Generation die wahren Tatsachen erfährt und sich nicht auf die Schandmale, die
die linken Organisationen zu verbreiten versuchen, verlässt.’ 

Der
Jescha-Rat* hat eine neue Broschüre mit dem Titel „Occupation Schmuccupation“
veröffentlicht und beginnt damit, den jungen israelischen Kindern, die im
Westjordanland leben,   von klein auf sein Dogma zu lehren.

Das
illustrierte Büchlein ist voller Botschaften wie: „So etwas wie einen
Staat Palästina gibt es nicht“ und „palästinensischen Besitz zu zerstören,
ist ein krimineller Akt – aber manchmal tun dies Araber andern
Arabern an“. „ Es gibt keine Lösung des israelisch-palästinensischen
Konfliktes“, usw.
Das Büchlein
wird in Gemeindezentren, in Universitäten im ganzen Land und auch unter
Lehrern, die mit Teenagern arbeiten, verteilt. Der Rat denkt auch daran, dieses
Büchlein in Kindergärten, Schulen und Jugendgruppen zu verteilen, um alle
Kinder in der Region zu erreichen.
Das Deckblatt des
Büchleins: ‘Occupation Shmuccupation’ (Zeichnung: Shlomi Charka)
Die
Produktion des Büchleins hat viel Zeit in Anspruch genommen. Es wurde nun zu
Beginn des neuen Schuljahres veröffentlicht.
Das Büchlein
enthält Daten über verschiedene Siedlungen des Westjordanlandes, erörtert
„Price-Tags“-Angriffe und erklärt, welcher politische Standpunkt im Rahmen des
Konflikts eingenommen werden soll. Neben jeder Botschaft findet sich eine
Illustration von Shlomi Charka, die als Erörterung des Textes für das Kind oder
den Teenager dienen soll.
Zeichnung aus dem Buch: ‘Hallo Jamil,
brauchst du Hilfe für die Olivenernte?’ – ‘Mach dir keine Mühe. Warum sollten
wir denn mit den linken Organisationen Ärger bekommen? (Abbildung von Shlomi
Charka)
Unter
anderem wird auf einer der Seiten behauptet, dass ganz wenige Regierungschefs
weltweit versucht haben, eine Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts
herbeizuführen. Aber obwohl die Israelis den starken Wunsch haben, das Land zu
befrieden, ist das bisher noch nicht passiert. Aus diesem Grund behaupten die
Verfasser des Büchleins, Israel sollte sich darum bemühen, den Konflikt
managen, anstatt ihn zu lösen.
Eine andere
Seite spricht die letzte Reihe von ernsten „Price tag“-Angriffen gegen die
Araber an. Im Büchlein wird behauptet, dass eine kleine radikale und kriminelle
Minderheit manchmal die Olivenbäume und den arabischen Besitz verwüstet. Der
Schaden würde aber oft infolge der „interner Konflikte zwischen Arabern in der
Region“ entstehen.
Eine Abbildung aus dem Büchlein: ‘Warum
sollte man ein unnötiges Risiko auf sich nehmen und in den Siedlungen wohnen?’
(Abbildung: Shlomi Charka) 
Was den
palästinensischen Staat betrifft, hat die Broschüre einen festen Standpunkt:
„Es hat niemals einen Staat Namens Palästina gegeben. Dieser Fehler kommt vom
Namen, der dem Land Israel von den Griechen gegeben wurde, als sie über das
Land herrschten. Palästina und inzwischen auch ‚Palästinenser‘ ist eine
Bezeichnung für die Araber, die in Judäa und Samaria leben. Diese unterscheiden
sich von den Araber, die innerhalb Israel leben und in jeder Hinsicht
israelische Bürger sind“.
Der Sprecher
des Jescha-Rates Yigal Dakmoni erklärt, dass das Büchlein verteilt wird, um
jungen Israelis ein Werkzeug bereitzustellen, um sich den linken Organisationen
zu widersetzen.
„Wir sehen
auf die nächste Generation. Unsere Generation wird den Frieden mit den
Palästinensern nicht mehr erleben; deshalb ist es für uns wichtig, dass die
jüngere Generation die wahren Tatsachen kennt und sich nicht auf die Brandmale,
die linke  Organisationen  zu verbreiten versuchen, verlässt“, meinte
er.

*Der Jescha-Rat (hebräisch: מועצת יש”ע, Moatzat
Yesha) ist eine Dachorganisation für die Selbstverwaltung israelischer
Siedlungen. Das Akronym Jescha (hebräisch:
יש”ע) besteht
aus den Anfangsbuchstaben von JEhuda (hebräisch:
יהודה),
SCHomron (hebräisch:
שומרון) und
‘Azza (hebräisch:
עזה). Der Rat wurde in den 1970er
Jahren als Nachfolgeorganisation von Gusch Emunim („Block der Getreuen“)
gegründet, eine Organisation, die gebildet wurde, um jüdische Siedlungen in der
West Bank und im Gaza-Streifen zu unterstützen (wikipedia)