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Vereinspräsentation Niños en la Calle


Verein:            Niños en la Calle e. V.
Webseite:        www.strassenkinder-lateinamerika.de

Wirkungsbereich:
Die Gründung des Vereins „Niños en la Calle e. V.“ erfolgte Ende 2009
auf Initiative eines Ärzte-Ehepaares mit weiteren Ärzten und
Mit-Menschen mit sozialem Engagement unterschiedlicher beruflicher
Ausrichtung.
Zweck des Vereins ist die Förderung medizinischer und sozialer
Nothilfe für Kinder und Jugendliche aus Armutsgebieten in Lateinamerika.
Eine
Hauptzielgruppe der Hilfsmaßnahmen des Vereins  sind  Kinder und
Jugendliche ohne feste soziale Strukturen -sogenannte „Straßenkinder“,
nach denen der Verein auch benannt ist.
Der Verein  leistet im Rahmen
seiner Möglichkeiten medizinische Nothilfe durch ärztliche
Hilfseinsätze vor Ort und fördert die Einbindung der Kinder und
Jugendlichen in vorhandene lokale Strukturen im Bereich Ernährung,
Notunterkunft und Schulunterricht.
Der  Verein fördert Maßnahmen im
Bereich der elementaren Gesundheitserziehung und Schulungen zur
Gesundheitsprävention an Multiplikatoren.

Ziel:
Straßenkinder sind meist Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die
obdachlos oder von Zuhause weggelaufen oder verstoßen sind oder ohne
intakte Angehörigenstrukturen für  sich selbst sorgen müssen. Sie
erledigen kleine Jobs für eine warme Mahlzeit oder erbetteln Geld,
Lebensmittel und Zigaretten von Passanten oder Touristen; stehlen
bisweilen. Sie leben zumeist an Bushaltestellen, in Bahnhöfen und
leerstehenden Gebäuden, auf Bürgersteigen und in U-Bahn-Schächten.

Straßenkinder verbringen entweder auf der Straße einen Großteil des
Tages, um dort zu arbeiten, usw. oder haben tatsächlich ihren
Lebensmittelpunkt auf der Straße und schlafen auch dort. So zu leben,
zwingt in armen Ländern viele Straßenkinder zu Diebstahl und
Prostitution. Drogenmissbrauch (wie das Schnüffelns von Lösungsmitteln)
ist weit verbreitet, um von Hunger und Schmerz abzulenken.
Oft  sind die Kinder und Jugendlichen Opfer von Gewalt und sexuellem
Missbrauch, ohne Zugang zu medizinischer Versorgung unter gefährlichen
hygienischen Bedingungen, können nicht zur Schule gehen, keine
Ausbildung zur Ausübung eines Berufes erlangen usw.

Um überleben zu können, übernehmen die Kinder oft die Verhaltensweisen von Erwachsenen aus dem Straßenmilieu.
Straßenkinder sind trotz ihrer verletzlichen Situation zumeist ein
öffentliches Ärgernis, dem mit ordnungspolitischen Maßnahmen wie
polizeilicher Vertreibung von öffentlichen Plätzen statt nachhaltigen
Hilfen begegnet wird.

Trotz bedenklicher sozialen Entwicklungen und zunehmender sozialer
Kälte in den westlichen Industrienationen sind Straßenkinder in weitaus
höherer Zahl in der sogenannten „Dritten Welt“ eine traurige Realität.
UNICEF schätzt die Zahl von Straßenkindern weltweit auf 100 (!)
Millionen, davon in unterschiedlichen Schätzungen der WHO allein in
Lateinamerika von einigen Millionen auf bis zu 40 Millionen.

Nicht erfasst sind dabei Slum-Kinder, denen es kaum besser geht als den wirklichen Straßenkindern.
Straßenkinder  sind bisweilen apathisch, bisweilen aggressiv. Sein
eigenes Zuhause oder ein Heim zu verlassen oder zu verlieren und auf die
Straße zu gehen, erfordert aber auch Initiative und Mut. Der
Überlebenskampf auf der Straße zerstört nicht nur Körper und Seele, er
fördert auch bestimmte Tugenden wie Schnelligkeit, Einfallsreichtum und
Eigenverantwortlichkeit, bisweilen auch Sinn für Solidarität; Humor und
kritischen Geist, die bei Hilfsmaßnahmen zur Durchsetzung der
Menschenrechte für Straßenkinder genutzt werden können.

Niños en la calle e. V. arbeitet ehrenamtlich, politisch unabhängig
und konfessionell neutral. So hat der Verein den Vorteil, offen für
unterschiedliche Kooperationen zu sein, ohne eine  bestimmte
Organisation finanzieren zu müssen oder eine Glaubensausrichtung zu
verbreiten. Das Handeln des Vereins orientiert sich an der Ethik der
Menschenrechte.

Projektstart sind medizinische Ambulanzen im Rahmen einer
Notversorgung in bestehenden medizinischen Einrichtungen in den
Millionen-Städten Ecuadors Quito und Guayaquil für Kinder und
Jugendliche, die auf Grund ihrer Armut sonst keinen Zugang zu 
medizinischer Not-Versorgung haben. Dank der Unabhängigkeit des Vereins
ist dieser in der Lage, bewährte Strukturen und Organisationen, die zum
Wohle von Straßenkindern arbeiten, nachhaltig zu vernetzen. Auch unter
den schwierigen Bedingungen der Armut sind kleine Verbesserungen der
Lebensqualität möglich.
Es werden Schulungen auf dem Gebiet einfacher Hygienemaßnahmen,
verbesserter Ernährung und Trinkwasseraufbereitung wie der Sodis-Methode
durchgeführt (solare Desinfektion von Wasser  für verbessertes
Trinkwasser).

Des Weiteren folgen immer wieder neue Projekte wie beispielsweise die Organisation für Kinder mit Sehschwächen.

Unterstützungsmöglichkeiten:
Der Verein kann finanziell durch Spenden oder Mitgliedsbeiträge unterstützt werden.

Dr. phil. Milena Rampoldi
Redaktion von ProMosaik e.V.