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Von Mexiko nach Afrika, Israels dunkle Geschichte der Ausbildung von Kriegsverbrechern, Gangs & Unterdrückung


Von Kit O’Connell, MintPress,
2. März 2016. Deutsche Übersetzung von Milena Rampoldi, ProMosaik
e.V. Im Jahre 1989 wurde Israel beispielsweise vorgeworfen, paramilitärische
Kräfte des kolumbianischen mörderischen Medellin-Drogenkartells trainiert zu
haben. Es handelt sich hierbei um eine Gruppe, die für den Tod zahlreicher
Regierungsbeamten, Polizisten und Zivilisten verantwortlich ist.
Diese Bilddatei zeigt an diesem Sonntag, den 11. Januar 2009, den
Palästinenser Akram Abu Roka, der im Nasser Krankenhaus von Khan Younis im
südlichen Gazastreifen wegen Verbrennungen behandelt wird. Human Rights Watch
erließ am Mittwoch, den 25. März 2009, einen Bericht, nach dem Israel willkürlich
Phosphorgranaten auf das dicht besiedelte Gaza abgeschossen hat. Es liegen
Beweise für Kriegsverbrechen vor.
AUSTIN, Texas — Trotz der Apartheidpolitik gegenüber den
Palästinensern und anderen Minderheiten, wird Israel oft als die einzige
Demokratie des Nahen Osten und als ein Land genannt, das die Menschenrechte in
der Region schützt.
Nicht nur widerspricht dieses öffentliche
Bild vollkommen der Realität der
brutalen israelischen Behandlung des besetzten Palästinas und dem institutionellen Rassismus des Landes; die israelische
Regierung kann aber zusätzlich dazu auf eine Geschichte zurückblicken, die
diktatorische Regime unterstützt und weltweit Menschenrechtsverletzungen  begeht.
Südlich der US-Grenze hat Israel seine
Erfahrung mit der Unterdrückung einheimischer Aufstände genutzt, um Mexiko
dabei zu unterstützen, die Zapatistas, eine dauernde Maya-Rebellion in der
Chiapas-Region, niederzuschlagen. In einem Artikel von 2013 für Electronic
Intifada, einem Nachrichten- und Aktivismusportal mit Fokus auf die Befreiung
der Palästinenser, berichteten
Jimmy Johnson und Linda
Quiquivix
, dass der neu ernannte Sicherheitschef für die
Chiapas-Region, Jorge Luis Llaven Abarca, eng mit den Beamten des israelischen
Verteidigungsministeriums zusammenarbeitet, um seine Streitkräfte zu
trainieren.
„Das ist vielleicht das erste Mal, dass
die mexikanische Regierung öffentlich über die Koordinierung mit den Israelis
in der Chiapas-Region gesprochen hat“, schrieben Johnson und Quiquivix. „Aber
die Vereinbarung ist nur die letzte in der längeren Geschichte der
militärischen Exporte Israels in die Region, eine Industrie, die auf die
Erfahrungen in der Eroberung und „Befriedung“ Palästinas zurückgreift.“
(AP Bilddatei/Christian Palma)
Die Zapatistas haben ihrerseits mehrfach
ihre Solidarität gegenüber dem palästinensischen Volk bekundet. Nach den
verheerenden Angriffen gegen Palästina mit 2.000, größtenteils zivilen Opfern
und mehr als 500.000 Obdachlosen, verurteilte ein Sprecher der Zapatistas den „israelischen
Vernichtungskrieg“.
Comandante Tacho wies gegenüber
Israel auf Folgendes hin:
 „Das PALÄSTINENSISCHE
Volk wird Widerstand leisten und wird sich erneut dagegen auflehnen. Sie werden
weitermachen, und sie werden dann auch erfahren, dass wir Zapatista-Völker am
anderen Ende der Welt sie heute wie damals mit unserem kollektiven Herzen
umarmen.“
Vor kurzem haben israelische Waffen und Technologieunternehmen die US-Streitkräfte im Kampf gegen einen geheimen
Krieg an der US-Grenze
, wie ihn der Journalist Abby
Martin nennt, unterstützt.
Außerhalb der USA, wurde Israel vielfach von
der internationalen Gemeinschaft kritisiert, weil es Waffen und militärische
Ausstattungen an aufgewühlte afrikanische Staaten verkaufte, obwohl diese
wiederholt bei der Verübung von Kriegsverbrechen eingesetzt worden waren.
Eine Untersuchung von Adv. Itai
Mack und Idan Landau
, die im Mai 2015 von +972
Magazine, einem Blog, der sich um die Analyse von Israel und Palästina kümmert,
veröffentlicht wurde, zeigte Folgendes auf: „Seit den 1960er Jahren führt
Israel einen geheimen Krieg im Südsudan“. In Israel produzierte Waffen wurden
wiederholt in Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen eingesetzt.
Mack und Landau berichteten:
„Trotz der Reaktion der Welt geht der geheime Krieg
Israels im Südsudan weiter. Dies geht aus Berichten und Informationen von
Menschenrechtsaktivisten hervor, die im Südsudan tätig waren oder sich immer
noch im Südsudan befinden. Seit der Unabhängigkeit des Landes beliefert Israel
dauernd die dortige Regierung mit seinen Waffen, Ausbildungskräften der
Regierung und verschiedenen Sicherheitstechnologien. Es gibt auch eine
Kooperation zwischen den Geheimdiensten der beiden Länder. Israelische
Unternehmen haben auch ein internes Kontroll- und Überwachungssystem im
Südsudan errichtet, das sie auch weiterhin instand halten.“
Die Autoren wiesen auch darauf hin, dass
die israelische Unterstützung der diktatorischen Kräfte im Südsudan an die
israelische 
Unterstützung der
diktatorischen Regierung in den 1990er Jahren erinnert.
Und im August 1989 entdeckte eine
Ermittlung von Los Angeles Times durch Kenneth Freed ein Videotape israelischer
Produktion, das israelische Ausbilder zeigte, die paramilitärische Streitkräfte
der
mörderischen Todeskommandos des
kolumbianischen Medellin-Drogenkartells
trainierte. LA Times
berichtete hierzu:
„Das 48-Minuten-Farbvideo zeigte klar den ehemaligen
israelischen Kolonel der Armee Yair Klein, der militärische und Ermordungsausbildungen
für ungefähr 50 Menschen, inklusive eines als Vladimir bekannten Kartellmitglieds,
anbot. Andere, Hebräisch sprechende Ausländer wurden auf dem Videotape gezeigt
und auch gehört.“
Ein in eine kolumbianische Flagge gehüllter Demonstrant fährt am
Donnerstag, den 29. August 2014, während der Proteste zu Gunsten der
protestierenden Bauern in Bogota, Kolumbien, an einem Polizeiaufgebot vorbei.
Die Studenten demonstrierten zu Gunsten der Bauern, die mehr als 10 Tage
Autobahnen blockierten und die Herabsetzung der Benzinpreise, die Erhöhung der
Unterstützungen und die Aufhebung der Freihandelsabkommen forderten. (AP Bilddatei/Fernando
Vergara)
Vladimir und andere Mitglieder des Medellin-Kartells
wurden in jenem Monat in Verbindung mit den Ermordungen vier kolumbianischer
Richter und von neun  Gerichtsbeamten
verhaftet.
In einer Analyse vom September 2015 für
Electronic Intifada mit dem Titel „
Die israelische Waffen schüren
Gräueltaten in Afrika
“ merkte Rania Khalek an, dass die
Unterstützung der Unterjochung als ein Teil einer langen israelischen Tradition
bezeichnet werden kann.
„Durch den Jahrzehnte langen Landraub und die
Jahrzehnte lange Kolonisierung des palästinensischen Landes und dessen
Ressourcen hat sich Israel eine einzigartige Erfahrung angeeignet, um Andere
dabei zu unterstützen, den Widerstand zu unterdrücken und die kolonialistische
Beute zu erhalten“, so Raina Khalek.