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Das NATO-Kriegsvirus: die Ansteckungsgefahr ist brisant

Ulrich Gellermann 13/09/2020

Als die NATO im März 2011 mit einem brutalen Bombardement den Libyschen Staatschef Gaddafi gegen einen bis heute andauernden Bürgerkrieg auswechselte, sollte das angeblich der demokratischen Gesundung Libyens dienen. 


Damals mochte keiner der Beifall-Klatscher im deutschen Parlament und den angeschlossenen Medien daran denken, wie lange dieser Kriegs-Erreger virulent sein sollte. Dass auch der NATO-Partner Türkei einige Jahre später auf dem andauernden Kriegsherd sein Süppchen kochen würde, hätten all die oberschlauen Analytiker des damaligen Krieges heftig bestritten. Doch als Sultan Erdogan im Mittelmeer ein Erdgasfeld entdeckte, entsendete er vorsorglich türkische Truppen in den libyschen Bürgerkrieg. Das verschaffte ihm ein illegales Seerechtsabkommen mit einer der Kriegs-Parteien, das mal eben die internationale Seegrenze verschob, um das Erdgasfeld in die türkische Ausbeutungsreichweite zu manipulieren.

NATO-Partner Griechenland und Türkei demonstrieren mit ihren Kriegsflotten
Auch der „Einsatz“ türkischer Truppen in Syrien diente dem Erdgas-Profit-Ziel: Ankara schwätzte zwar vom Schutz der Freiheit für islamistische Terrorgruppen vor dem Zugriff syrischer Regierungstruppen, aber neben der Re-Installation des ehemaligen osmanischen Herrschaftsgebietes wollte der Sultan seine Truppen auch in Reichweite des Mittelmeer-Erdgasfeldes vor der Südküste Zyperns positionieren. Zypern ist in eine türkische und eine griechische Verwaltung geteilt. Die jeweiligen Teile erheben im Interesse ihrer Mutterländer Anspruch auf das Erdgas. Die NATO-Partner Griechenland und Türkei demonstrieren ihre Ausbeutungsansprüche derweil mit Manövern ihrer Kriegsflotten. Längst hat der Krieg – in Libyen und Syrien dauert er immer noch an, im Mittelmeer droht er – epidemische Ausmaße angenommen.
Schutzmasken gegen den Kriegsvirus?
Wer das aktuelle Foto von der Unterzeichnung eines Abkommens zur militärischen Zusammenarbeit zwischen Konstantinos Floros, Chef des griechischen Generalstabs und den Vertretern Zyperns und Israels in der griechischen Hauptstadt Athen sieht, dem fallen schwarze Masken auf. Wer an Bankraub denkt, ist nicht weit vom Zweck entfernt, es geht um Rohstoff-Raub. Dass die Schutzmasken den Kriegsvirus abhalten, kann man nicht annehmen. Denn mit Israel ist ein weiterer aggressiver Partner der Erdgas-Poker-Runde beigetreten. Fraglos hätten die Palästinenser, vor deren Küste das Erdgasfeld ebenfalls lagert, auch Ansprüche auf die Ausbeutung. Aber deren Regierung war nicht zum Treffen geladen.
NATO-Vertrag sieht Beistandspflicht vor
Die Bundespublik Deutschland ist immer noch Mitglied der NATO. Der NATO-Vertrag sieht eine „Beistandspflicht“ vor, wenn einer der NATO-Staaten angegriffen wird. Wer wird den Bündnisfall als erster einfordern? Griechenland oder die Türkei? Wer diese Frage für verrückt hält, sollte sich erinnern: Am 12. September 2001 wurde der NATO-Bündnisfall als Reaktion auf die Anschläge auf das World Trade Center und das Pentagon ausgerufen. Wie verrückt war das denn? Weil angeblich ein paar Saudis mit Teppichmessern bewaffnet die USA angegriffen hatten, sind bis heute Truppen aus NATO-Ländern in Afghanistan und bringen mit Vorliebe dort Zivilisten aller Art um.
Ein Impfstoff gegen den NATO-Wahnsinn ist nicht in Sicht
Wer den deutschen Medien glaubt, der muss annehmen, dass die größte Gefahr für Leib und Leben von einem Feind namens Corona ausgeht. Doch über eine Quarantäne für den NATO-Partner Türkei wird nicht geredet. Auch hat das Bundesgesundheitsministerium die Anschaffung von Gasmasken noch nicht empfohlen. Ein Impfstoff gegen den NATO-Wahnsinn ist nicht in Sicht.
Halit Kurtulmuş Aytoslu, Türkei