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Schuld und Lügen – wie die illegale Besatzung Palästinas legitimiert wird!

von Evelyn Hecht-Galinski, Sicht vom Hochblauen, 7. Juni 2017.

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StateofIsrael

Am 10. Juni endete der sogenannte
Sechstagekrieg, der in Wirklichkeit in einem Tag für die übermächtige „jüdische
Verteidigungsarmee“ siegreich entschieden war, und mit einem Nasra, dem
arabischen Wort für „Juni Rückschlag“, für das ägyptische Militär endete.
Schließlich hatte die IDF fast doppelt so viele Soldaten zur Verfügung wie die
ägyptische Armee mit 50.000 Soldaten, die gegen eine hochaufgerüstete und schon
damals mehr als überlegene IDF so gut wie keine Chance hatte. Von einem Moment
zum anderen waren die zionistischen „Präventivkrieger“ zu einem mehrfachen des
Landes gekommen als jemals zuvor. Durch die Einnahme und Besetzung der
ägyptischen Sinai-Halbinsel, des Gazastreifens, sowie den syrischen Golanhöhen,
war Israel dem Ziel der Einnahme und der ewigen Judaisierung Palästinas so nahe
gekommen. Diese brutale zionistische Staatsräson der Judaisierung Palästinas
macht einen Frieden für Palästina zu einer niemals zu verwirklichenden Fata
Morgana. Der „Jüdische Staat“ wollte und will keinen Frieden, sondern nur die
Alleinherrschaft über den Nahen Osten. Dafür ist ihnen jedes Ziel recht, zudem
es ihnen durch die Komplizenschaft der westlichen „Wertegemeinschaft“ immer
leichter gemacht wird. Nach 1967 hatten sich die Machtverhältnisse zu Gunsten
des „Jüdischen Staates“ immer mehr verbessert und haben bis heute die
Machtverhältnisse gegen ein freies Palästina geklärt. (1)
Der „Jüdische Staat“ und seine
Politiker, von Ben Gurion, Menachem Begin, Levi Eschkol, Golda Meir, Moshe
Dayan, Jitzhak Rabin, bis zu Arik Scharon und dem heutigen rechtsextremen
Benjamin Netanjahu-Regime, gleichen sich alle wie siamesische Zwillinge. Sie
hatten nur eine Zukunftsvision, nämlich die ewige „Judaisierung“ Palästinas.
Hatte nicht schon Golda Meir die Palästinenser als nicht existent bezeichnet,
alles „nur Araber“, immer war es diese Abfälligkeit und diese „jüdische
Überlegenheit“, diese auserwählte Herrenmentalität der „ewigen Besatzer“, die
die Besetzten in die moralischen Knie zwingen sollte. Demütigungen,
Erniedrigungen, Vertreibungen, Zerstörungen war die zweite Katastrophe nach der
Nakba 1948. Der Holocaust und das schlechte Gewissen der Staatengemeinschaft
gegen jüdische Opfer öffnete die Schleusen für die Legitimierung der Verfolgung
und Unterdrückung des palästinensischen Volkes. Vom Opfer zum Täter, von einem
Unrecht zum nächsten.
Bis heute kann jedes zionistische
Regime das Märchen vom kleinen, bedrohten, nur von Feinden umzingelte Land
aufrechterhalten, obwohl inzwischen jeder weiß, dass das ebenso wenig der
Wahrheit entspricht wie das Märchen, der Iran plane einen neuen Holocaust gegen
den Jüdischen Staat. Tatsache allerdings ist, dass der „Jüdische Staat“ 1967 im
Falle eines Kriegsversagens einen atomaren Erstschlag am Sinai plante. Das ist
ein so ungeheuerlicher Vorgang, dass es uns alle fassungslos machen sollte. (2)
Wie Recht hatte doch der Literaturnobelpreisträger
Günter Grass, dass Israel eine Gefahr für den Weltfrieden darstellt! Nicht der
Iran sollte uns Angst machen, sondern das „judaistische Besatzungsregime“, das
seine Nachbarn wie Libanon mit „Auslöschung“ droht. Nicht Hamas und Hisbollah
sind die Terroristen, sondern es sind die jüdischen Besatzer, die als
Staatsterroristen in den Schoß der westlichen Kriegsallianz aufgenommen wurden.
Der Frust, der sich durch diese Politik in der muslimischen Welt entzündet,
sollte uns allen zu denken geben, denn es ist dieser Frust und Hilflosigkeit,
die geradezu nach Widerstand schreit.
Während das zionistische
Besatzerregime mit seiner barbarischen und unbarmherzigen Politik immer
brutaler die Machtverhältnisse zu Gunsten des „Jüdischen Staates“ verschoben
hat, ist diese Politik genau im Sinne der willigen westlichen Helfer der
„christlich-jüdischen Wertegemeinschaft“ gegen die angeblich „barbarischen
Muslime“ geworden.
Diese unerträgliche Arroganz der
zionistischen Besatzer gegenüber Palästinensern, Christen und Muslimen, hat bis
heute fatale Folgen. Diese judaistische Überlegenheit gegenüber den Besetzten
ist eine unerträgliche Tatsache, die durch nichts zu entschuldigen ist, aber
täglich schlimmer wird. Diese Besatzungsmentalität der Überlegenheit gegenüber
einem anderen Volk macht mich immer wieder fassungslos. Demütigungen und
Schikanen sind zur Normalität geworden und werden kaum noch erwähnt in der
medialen und politischen Öffentlichkeit und das sollte uns alle betroffen
machen.
1948 war der Beginn der
Entrechtung Palästinas, und 1967 war die Fortführung dieses Prozesses und hat
eine Friedenslösung zunichte gemacht. Es wird niemals Frieden geben, solange
der Druck auf die illegalen jüdischen Besatzer Palästinas nicht endlich auf der
Agenda der Staatengemeinschaft steht – und davon ist leider auszugehen. Durch
die schwammige Formulierung der UN-Resolution 242 vom 22. November 1967,
derzufolge der Abzug von „den“ anstatt von „allen“ eroberten Gebieten konnte
sich das „zionistische Raubritterimperium“ ungestraft  ausbreiten. An
diesem Desaster ist die internationale „Wertegemeinschaft“ voll schuldig und
hat die „zionistische Herrenmentalität“ zu voller Blüte werden lassen.
Auch wenn US-Präsident nach
seinem Saudi-Arabien-Deal und Besuch den Umzug der US-Botschaft im „Jüdischen
Staat“ von Tel Aviv nach Jerusalem auf unbestimmte Zeit verschoben hat, ändert
das nichts an der US-Politk. (3)
Unter Trump und der „Koscher
Nostra“ liegt Krieg in der Luft. Es sollte uns alle mehr als besorgt machen,
dass die Saudis und andere Golfstaaten Qatar ausgrenzen und isolieren wollen.
Dass ausgerechnet die Saudis, die den „wahabitischen Extremismus“ förderten und
als Terror über die Welt trugen, und die einen barbarischen Krieg im Jemen
führen, wie die zionistischen Besatzer als Terrorbekämpfer gefragt sind, ist
absurd. Es ist schon mehr als durchsichtig, wer hier die intriganten Fäden
spinnen, gegen Iran, gegen Hamas und Hisbollah und Assad. Alle „Feinde“ mit
einem Schlag erledigt und die eigenen Interessen im Auge behalten, das ist die
Politik die Krieg und Terror, fördert und die zionistische Besatzung für immer
sichert, während die Saudis ihren Machtanspruch in der islamischen Welt
vorantreiben. (4)
Durch die Trump-Wahl hat sich die
Lage massiv verändert und die unberechenbare Kriegsführung erleichtert. In
Zeiten von Trump hat sich die politische und mediale Islamfeindlichkeit zu
einer gefährlichen Artikelflut des Hasses entwickelt. Jeder neue Anschlag wird
zu neuen Hasstiraden gegen den Islam und gegen die Muslime genutzt, und als
Feindbild und Wurzel allen Übels dargestellt. Die Muslime haben die Juden als
Hassobjekt abgelöst. Die Islamfeindlichkeit und der Philosemitismus, sollte uns
besorgt machen. Alles massiv intensiviert, um von der illegalen zionistischen
Besatzung Palästinas abzulenken und jede Israel-Kritik zu Judenhass und
vermeintlichem Antisemitismus zu stilisieren. Dazu lässt sich leider auch das
EU-Parlament instrumentalisieren! (5)
Niemals war ein Frieden geplant,
niemals war ein Palästinenserstaat geplant, niemals ist ein Ende der illegalen
Besatzung Palästinas geplant und niemals eine Aufgabe des illegal annektierten
und besetzten Jerusalem. Niemals werden sie die illegalen jüdischen Siedlungen
aufgeben, im Gegenteil: Provokativ werden fast täglich neue
Siedlungsgenehmigungen und Ausbauten angekündigt. Während zionistische Horden
durch das besetzte Jerusalem ziehen und für die ethnische Säuberung Palästinas
grölen, wird der Al-Quds-Tag, der internationale Gedenktag zur Befreiung
Palästinas, von der Israel-Lobby zu einem „antisemitischen Event“
hochstilisiert. Solche Proteste wünschte ich mir endlich einmal gegen die Feier
des „Jerusalem-Tages“ durch die Israel-Lobby in Deutschland und eine ebensolche
Kritik an deutschen Politikern und Bürgermeistern, die sich gegen das
Völkerrecht und Gesetze stellen, wenn sie sich als Schirmherren der jüdischen
Besatzer hergeben und noch diese Besatzung mitfeiern. Das ist ein unhaltbarer
Zustand und macht mich ebenso hoffnungslos wie die gerade in Deutschland
weilenden israelischen Israel-Kritiker Gideon Levy von Haaretz, Tom Sege und,
Moshe Zimmermann.
Seit Jahrzehnten habe ich gegen
diese Besatzungsverbrechen angeschrieben und diese fast hellseherisch
vorausgesagt, allerdings wurde und wird alles dank der internationalen
Komplizenschaft immer schlimmer und das ist der eigentliche Skandal. Während
das Konzentrationslager Gaza im Elend und Hoffnungslosigkeit versinkt, fast
vergessen von der medialen Öffentlichkeit, ist es an der Zeit, endlich die
BDS-Kampagne gegen das Netanjahu-Regime zu unterstützen.
Die Schuld und die Lügen, mit
denen die illegale Besatzung Palästinas legitimiert wird, muss endlich beendet
werden. Es ist höchste Zeit!