General

Rechtspopulisten und ihre Verbundenheit zum „Jüdischen Staat“

Von Evelyn-Hecht Galinski, Sicht
vom Hochblauen
, 22. März 2017.
Warum fühlen sich Rechtspopulisten wie Wilders und
seine Partij voor de Vrijheid, der Vlaamse Belang in Belgien, die FPÖ in
Österreich oder Teile der AfD um Petry oder Marie Le Pen und ihr Front National
so verbunden mit Israel? Außer einer Apartheid-Mentalität, die völkisch nur
unter sich bleiben will, verbindet sie alle noch der Hass gegen den Islam und
die Muslime.



Während die Rechtspopulisten gegen eine
vermeintliche „Überfremdung“ speziell durch muslimische Einwanderer zu Felde
ziehen und einer gefährlichen, durch Trump beflügelten Hasspropaganda, die in
den USA zu neuer Blüte wächst, sind die jüdischen Besatzer schon viel weiter.
Wovon Rechtspopulisten hierzulande nur zu träumen zu wagen, nämlich die
ethnische Säuberung Europas von Muslimen, haben ihre „jüdischen Freunde“ schon
seit Jahrzehnten umgesetzt: sie kommen der Endlösung der Judaisierung
Palästinas immer näher.
Der am 8. März in der WDR-Reihe „Die Story“
ausgestrahlte Film des niederländischen Filmemachers Joost van der Valk zeigte
sehr deutlich die Gemeinsamkeiten von Rechtspopulisten und Zionisten. Dieser
Film wurde zwar schon 2011 gedreht, hat aber nichts an Aktualität eingebüßt.
Ganz im Gegenteil! Heute, sechs Jahre später, sind diese Zusammenhänge immer
offensichtlicher. Es muss uns doch betroffen machen, wenn in den Niederlanden
oder in Belgien mehr als 10% der jüdischen Bürger diese rechtspopulistischen
Islamhasser wählen. In diesem Film wird doch nur gezeigt, was Wilders mit
Israel verbindet, während er den Koran mit Hitlers „Mein Kampf“ vergleicht und
den Islam als „faschistische Ideologie“ abqualifiziert. Postwendend meldeten
sich zwei Sayanim (Helfer), Stefan Frank vom „Thinktank menawatch“ und Moritz
Tschermak von „bildblog“ zu Wort und kritisierten den Film und monierten die
„Hetze“ von dem in den USA lebenden Scheich Khalid Yasin. Wir zu erwarten hat
der willfährige WDR daraufhin diesen Film von 44 Minuten auf 40:36 Minuten für
die WDR-Mediathek gekürzt. Nein, dieser Film ist weder eine Verschwörung, noch
antisemitisch, sondern legt nur die tatsächlichen rechtsradikalen Verbindungen
offen, die man ganz offensichtlich den deutschen Zuschauern verschweigen will!
Ist man demnächst Antisemit, wenn man Wilders kritisiert?(1)
Dabei befindet sich Wilders doch in bester
Gesellschaft mit jüdischen Hardcore-Zionisten und „Islamphobisten“ wie
H.M.Broder mit seinem ARD-Safari Freund Hamed Abdel Samed, der schon einmal
wegen Volksverhetzung angezeigt wurde, weil er Mohammed als „Massenmörder und
krankhaften Tyrann“ tituliert hatte. Sofort sprang ihm der „Stahlhelm-Jude“ und
deutsche Patriot Michael Wolffsohn bei und forderte Meinungsfreiheit. (2) (3)
Die braune Spur der Islam-Hasser führt vom gerade
wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe verurteilten Schriftsteller Pirinci
über Pegida-Bachmann bis zum SPD-Mitglied Sarrazin und zum „Schmähgedicht
Spezialisten“ ZDF-Neo Böhmermann. Mit Islam-Bashing, Hass-Gedichten und
Hass-Büchern lässt sich viel Geld verdienen. (4) (5)
Wenn es allerdings um die Meinungsfreiheit für
Aktivisten der BDS-Kampagne (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen) gegen
die israelische Politik geht, dann sieht es düster aus. Dann soll diese Meinungsfreiheit
nicht mehr gelten und auf massiven Druck der Israel-Lobby eingeschränkt werden,
die diese Kampagne als „antisemitisch“ diffamiert. Der Doppelstandard gilt nur,
wenn es um den „Jüdischen Staat“ geht. Konferenzen, die sich mit der israelischen
Besatzungspolitik befassen, sollen verboten werden, wie die kommende in
Frankfurt, während Pro-Israel Konferenzen von den selben politischen Kräften
auch noch finanziell und mental unterstützt werden, und die Israel-Kritikern
den Mund verbieten wollen. In Frankfurt offenbart sich dieses Zusammenspiel der
Israel-Lobby mit der Politik als schändliches Unrecht! (6)
Nachtrag zur Frankfurter Konferenz:
Nachdem die so wichtige Konferenz „50 Jahre
israelische Besatzung abgesagt wurde, weil das Ökohaus dem Druck der
Israel-Lobby nachgab und die Räume kündigte, wurde erneut jüdischen Referenten
wie Ilan Pappe und Moshe Zuckermann ein Redeverbot verhängt. wenn das kein
Antisemitismus ist! Hatten wir das nicht schon einmal? (7)
Nachdem   die für Juni geplante KoPI-Konferenz
„50 Jahre  israelische Besatzung“  dem  Druck der Israel-Lobby
weichen musste – leider auch mit Hilfe eines FR-Mitarbeiters namens Leclerc
-,  tut es gut, dass die FR wenigstens diesen Beitrag druckte. Jüdisches
Ja zum Israel-Boykott
Sind Boykottaufrufe gegen Israels Besatzungspolitik
antisemitisch?
Nein, sagt der jüdische Religionsgelehrte Daniel
Boyarin, sie sind vielmehr ein Dienst am jüdischen Volk.
Ein Gastbeitrag vom 21.März in der Frankfurter
Rundschau
Freunde Israels, boykottiert diesen Staat! Von Daniel Boyarin (8)
Die Knesset kann zum wiederholten Male
undemokratische Gesetz beschließen, wie aktuell das „Anti-Boykott-Gesetz“, das
allen Besuchern des „Jüdischen Staates“ oder der illegal besetzten
palästinensischen Gebiete, die BDS unterstützen, die Einreise verbieten will,
ohne Proteste seitens der EU oder der deutschen Bundesregierung. Wieder einmal
schweigen sie zu diesem Unrecht.
Tatsächlich wird die Unterstützung für diese 2005
gegründete und mehr als erfolgreiche BDS-Bewegung in den USA, Großbritannien,
Irland, Frankreich unter vielen anderen Ländern immer größer, darunter auch
immer mehr prominente jüdische Unterstützer weltweit! (9)
Auch viele weltberühmte Künstler, von Roger Waters
bis zu Elton John unterstützen BDS, während die deutschen Künstler feige
schweigen und sich stattdessen lieber mit den jüdischen Besatzern
solidarisieren.
Was für israelische Staatsbürger schon seit langem
gilt, soll jetzt also für alle BDS-Unterstützer Anwendung finden. Da gibt es
nur eine Konsequenz: weiter machen und solange nicht mehr in den „Jüdischen
Staat“ reisen, bis er zu einem freien Palästina geworden ist!
Die Methoden der zionistischen Rassisten passen
genau zum Rassisten und Mauerbauer US-Präsident Trump. Immer wieder
unterschreibt er Anti-Muslim Dekrete, die allerdings von US-Gerichten wieder
einkassiert werden. Immerhin gibt es in den USA noch soviel Rechtsstaatlichkeit
gegen diesen „National-Sozialisten“, im Gegensatz zum „Jüdischen
Apartheidstaat“! Auch im „Apartheid-Mauerbau“ sind Trump und Israel
Gleichgesinnte, warum lässt er die Mexiko-Mauer nicht direkt von den jüdischen
Mauerbauern errichten und macht seine Ausschreibung dort? Dieses
Milliarden-Projekt soll unüberwindbar und künstlerisch wertvoll auf der
US-Seite aussehen. Was für Parallelen zwischen den christlich-zionistischen
Mauern und der jüdischen Apartheidmauer.
Als Rima Khalaf, Leiterin der Wirtschafts- und
Sozialkommission für Westasien (ESCWA) einen Bericht veröffentlichte, der
Israel als Apartheidstaat beschrieb, sah sie sich großem Druck von Seiten der
USA und Israel ausgesetzt. Man hat von ihr verlangt haben, diesen Bericht zurückziehen,
was sie jedoch ablehnte und folgerichtig zurücktrat. Allerdings hat der neue
UN-Generalsekretär Guterres diesem Druck feige nachgegeben und seine
Kommissarin nicht unterstützt. Er ließ den Bericht zurückziehen. (10)
Aber die Apartheid und die Unterdrückung des
palästinensischen Volkes lässt sich nicht verheimlichen, auch wenn die
Israel-Lobby wieder einmal einen vermeintlichen Sieg errungen hat. Guterres
sollte zurücktreten, weil er nicht in der Lage ist, die Freiheit und
Unabhängigkeit der UNO zu verteidigen und vor der Einflussnahme durch die
Israel Lobby zu schützen! (11)
Als deutsche Staatsbürgerin und Wahlberechtigte
macht mich besonders wütend, dass kein Spitzenkandidat einer Partei den Mut
hat, sich für ein freies Palästina und gegen den jüdischen Apartheidstaat und
gegen die jahrzehntelange Besatzung zu äußern, von SPD-Schulz, von CDU-Merkel
bis zu den Grünen, die mit Volker Beck ein besonders willfähriges Exemplar eines
Israel-Lobbyisten in ihren Reihen haben. Ich persönlich hoffe sehr, dass der
nicht mehr im neuen Bundestag vertreten sein wird. Aber auch die Linke ist,
wenn es um Israel und auch Trump geht, mehr als unwählbar. Die Israel-Freunde
von Ministerpräsident Ramelow bis Bundestags-Vize Petra Pau oder „WC Gate“-Gysi
haben die Linke gut im Griff, um bloß nicht in den Verdacht des Antisemitismus
zu geraten. Es fällt mir schwer, noch eine Wahlentscheidung zu treffen in
diesem Deutschland, das immer mehr zu einem philosemitischen Paradies wird. Ist
das wirklich ein „normales“ Verhältnis, wenn einem „Jüdischer Staat“ gehuldigt
wird, der sich seit Jahrzehnten außerhalb des international anerkannten
Völkerrechts bewegt und ein anderes Volk und dessen Land illegal besetzt hält?
Trotzdem hoffe ich auf einen parteipolitischen demokratischen Lichtblick bis
zum September. Man soll die Hoffnung ja nie aufgeben.
Allerdings kommen düstere Zeiten auf uns zu, sollte
sich die Anti-Muslim-Hetze noch mehr ausbreiten. Schon haben immer mehr
Bundesbürger Ressentiments gegen Muslime und der Verfassungsschutz befürchtet
„Aktionen“ gegen sie. Unter dem „Deckmäntelchen“, jung, rechts und vermeintlich
hip demonstrieren die „Identitäten gegen eine angebliche „Islamisierung
Europas“. (12) (13)
Ist das nicht die Folge der nach 45 plötzlich
entdeckten „christlich-jüdischen Leitkultur“? Ein Begriff, der nur Ausgrenzung
bedeutet. Auch der Zentralrat der Juden, der sich noch nie von den illegalen
jüdischen Besatzern palästinensischen Landes distanziert hat oder dazu
aufgefordert wurde, hat dazu beigetragen, weil er die muslimischen Einwanderer
pauschal unter einen antisemitischen Generalverdacht stellte. Was die viel
gepriesenen christlich-jüdischen Werte taugen, sehen wir im „Jüdischen
Apartheidstaat“, in westlichen Drohnenkriegen und in der neuen Trump-Ära.
Muslime sind das neue Feindbild, die heutigen Juden. Die neue Rechte hat sich
auf Islamhass spezialisiert und wird inzwischen von anderen Parteien kopiert,
was eine große Gefahr darstellt, der wir uns als Mutbürger in den Weg stellen
sollten. Rechtspopulisten und ihre Verbundenheit zum „Jüdischen Staat“ sollte
uns mehr als zu denken geben! Wehret den Anfängen.