General

Kauft nicht bei jüdischen Besatzern!

Von Evelyn Hecht-Galinski, Sicht
vom Hochblauen
, 14. Dezember
2016
.
Es ist empörend, wie in Deutschland Juden wieder zu
Opfern gemacht werden und der Philosemitismus den Antisemitismus abgelöst hat.
Andererseits werden Deutsche, die sich für ein Ende der illegalen Besatzung
Palästinas einsetzen, diffamiert und ausgegrenzt. Das schlechte Gewissen der
Nachkommen der Täter berechtigt nicht dazu, den Nachfahren der Opfer einen
Kosher-Stempel für Menschenrechts- und Völkerrechtsverbrechen auszustellen.
Gerade Deutsche wissen, wozu ein Unrechtssystem fähig war und ist.
Ein CDU-Parteitagsbeschluss hat die von der
ausgeklügelten Propagandamaschinerie der Israel-Lobby und ihrer weltweit
agierenden Sayanim (willige Helfer) erfundene Gleichsetzung übernommen, der
zufolge die globale BDS-Kampagne, die sich gewaltfrei einsetzt für die
palästinensischen Rechte und gegen die Besatzung gleichbedeutend sein soll mit
dem Nazibegriff „Kauft nicht bei Juden“!
Tatsache ist es doch, dass der „Jüdische Staat“ den
besetzten Palästinensern die elementaren Grundrechte vorenthält, ohne Skrupel
seit Staatsgründung, und als zionistische Staatsräson Vertreibung und Landraub
betreibt. Hinzu kommt ein System von rassistischen Gesetzen, „Straßen nur für
Juden“ zu den illegalen jüdischen Siedlungen, ein staatlich geförderter Siedlungskolonialismus
mit dem Endziel des Besitzes von ganz Palästina, und die fortwährende ethnische
Säuberung Palästinas.
Mit dem Beschluss des 29. Parteitages der CDU
Deutschlands in Essen, die BDS-Bewegung (Boykott, Desinvestition, Sanktionen)
als antisemitisch zu verunglimpfen, macht man die Opfer der illegalen jüdischen
Besatzung Palästinas zu Tätern, was eine historische Verdrehung der Tatsachen
bedeutet und nicht unwidersprochen hingenommen werden kann. Außerdem übernimmt
dieser Beschluss die faschistisch-rassistische Politik des „Jüdischen Staates“
von „guten Juden“, die diesen Staat und seine Politik unterstützen, während die
„schlechten Juden“, die die rassistische Besatzungspolitik kritisieren und die
BDS-Kampagne unterstützen, in die antisemitische Ecke gestellt werden. Hatten
wir das nicht schon einmal, als unter der Nazi-Herrschaft bestimmt wurde, „wer
Jude ist, bestimme ich“ im Zitat von Reichsmarschall Göring? Und heute
bestimmen auch wieder deutsche Politiker, was Antisemitismus und wer antisemitisch
ist und betreiben damit doch selbst einen neuen Antisemitismus, indem sie ihnen
nicht genehme Juden diffamieren.
Es ist schon mehr als bezeichnend, dass die selben
CDU-Mitglieder immer fragwürdigere Themen für den kommenden Wahlkampf ins Spiel
bringen, von Doppelpass-Verbot und Obergrenze für Flüchtlinge, oder mit
Leitanträgen die einseitige „christlich-jüdische-Wertegemeinschaft gegen
muslimische Bürger in Stellung bringen, die doch nur dazu diesen, am rechten
Rand im Trüben zu fischen und Stimmen zu sammeln. Nach dem Motto: wo CDU
draufsteht ist AfD drinnen. Aber es ist tatsächlich das gleiche Phänomen, wie
es bei anderen Rechtspopulisten festzustellen ist, von Wilders bis Le Pen und
von Hofer bis Orban, wenn es um den „Jüdischen Staat“ und die illegale
Besatzung Palästinas geht, dann schweigen sie, oder solidarisieren sich sogar
noch mit dem jüdischen Besatzer-Regime!
Ebenso antisemitisch ist es, wenn deutsche Banken
wie aktuell die Bank für Sozialwirtschaft dem Verein der „Jüdischen Stimme“
wegen ihrer BDS-Unterstützung das Konto gekündigt hat. Als Kündigungsgrund
wurde, laut Stellungnahme der Jüdischen Stimme, explizit die „politischen
Einstellungen und Aktivitäten“ genannt. (1)
Dieser skandalöse Vorgang ist nicht mit ethischen
Werten zu vereinbaren und als Antisemitismus zu werten. Aber das hat ja eine
traurige Tradition in Deutschland. Waren es nicht gerade deutsche Banken und
ihre Vorstandsvorsitzenden, von Dresdner Bank, heute in Commerzbank
aufgegangen, bis zur Deutschen Bank an vorderster Stelle, die Juden Konten
gekündigt und die das NS-Regime bei ihrer Arisierungspolitik aktiv unterstützt
haben? Eine fatale Wiederholung geschichtlicher Ereignisse! War es seinerzeit
die Nazi-Ideologie, die Juden ausgrenzte, enteignete, vertrieb und ermordete,
so gibt es heute die durch die Pro-Israel-Lobby infizierte Ideologie des
Philosemitismus, die mit den gleichen Methoden gegen unliebsame Israel-Kritiker
und BDS-Unterstützer vorgeht. Wehret den Anfängen. Wenn Friedensorganisationen
oder Personen, die sich für ein Ende der illegalen Besatzung Palästinas
einsetzen, Konten gekündigt werden, dann sollten alle Alarmglocken läuten und
es müsste sofort gehandelt werden. Für alle Kunden gibt es nur eine Reaktion
und Konsequenz in Solidarität mit den ausgegrenzten Juden: unter Protest eine
sofortige Kündigung des Kontos zu veranlassen!
Die gezielten Angriffe auf die Meinungsfreiheit
gegen Organisationen, Universitäten und Einzelpersonen, wenn sie sich für ein
freies Palästina einsetzen, sind nur möglich, weil die Merkel-Regierung, die EU
und die USA immer noch den „Jüdischen Staat“ finanziell, mental und durch
Rüstungsverkäufe unterstützen und feige zu dem Unrecht schweigen!
Das skandalöse Ansinnen von deutscher Politik im
Zusammenspiel mit der Israel-Lobby als Forderung der Integration von
Flüchtlinge ein „Existenzrecht“ Israels anzuerkennen, ist durch nichts zu
rechtfertigen, solange dieser Staat, der selber seine Grenzen bis heute nicht
definiert hat, seine völkerrechtlich illegale Siedlungspolitik der
vollständigen ethnischen Säuberung Palästinas betreibt. Ebenso die Aufnahme der
Floskel von der Staatsräson für die Sicherheit Israels durch Kanzlerin Merkel,
obwohl das Konzentrationslager Gaza weiter menschenunwürdig und
völkerrechtswidrig abgeriegelt bleibt, der Völkermord ungesühnt und das illegal
besetzte Westjordanland immer weiter durch aggressiven Landraub des Netanjahu
Regime judaisiert wird, ebenso wie das illegal annektierte Ost-Jerusalem und
die illegal besetzten Golan-Höhen. Ein „Jüdischer Staat“, der seine Existenz
auf Kosten eines illegal besetzten Volkes und Verbrechen gegen das Völkerrecht
und die Menschenrechte gründet, hat kein Existenzrecht, das unterstützt werden
soll!
Gerade erst hat Ministerpräsident Netanjahu den
künftigen US-Präsidenten Trump für seine unverbrüchliche Freundschaft zu Israel
gelobt, die dieser und sein engster Berater, sein jüdischer Schwiegersohn
Kushner, schon mehrfach bekräftigten, und wegen der Ankündigung der geplanten
Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem als ewig „ungeteilten“
Hauptstadt des „Jüdischen Staates“. Und jetzt noch der Versuch Netanjahus, bei
seinem angekündigten Washington-Besuch bei Trump das Iran Atom-Abkommen zu
kippen. (2) (3) (4)
Im Rahmen einer neuen Initiative kann uns das
blanke Grauen erfassen, da haben sich unter Federführung von Andreas Casdorff,
Chefredakteur des Berliner Tagesspiegel, und Bild-Herausgeber Kai Dieckmann,
unter dem Deckmantel der Förderung einer Holocaust-Erinnerungskultur in
Zusammenarbeit mit der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem
zusammengetan, um junge Redaktions-Mitarbeiter im Alter von bis zu bis 30
Jahren in gezielten Seminaren zu Firmen und Veranstaltungen zu schicken, bei
denen z.T. auch der israelische Ministerpräsident, der Präsident Israels, sowie
internationale Würdenträger anwesend sein werden, um sie danach „beseelt für
Israel“, ganz im Sinne der Einladenden zu exponieren. Die Ergebnisse sehen wir
ja heute schon, wenn diese Journalisten, wie gewünscht, für die Belange des
„Jüdischen Staates schreiben und eintreten. Hier kommt eine unglaubliche
Propagandamaschinerie der Israel-Lobby ins Rollen und man muss sich fragen, ob
man die Zeitungen der Unterstützer dieser Initiative, wie die Berliner
Morgenpost, DPA, Handelsblatt, Hufftington Post, JDB Media, Kölner
Stadtanzeiger, Neue Osnabrücker Zeitung, Rheinische Post, Rhein Zeitung,
Sächsische Zeitung, stern.de, Südwest- Presse und Bild am Sonntag, überhaupt
noch unvoreingenommen lesen, oder deren Informationen unkritisch hinnehmen
sollte, wohl kaum!(5) (6) (7)
Aber das ist ja das Problem speziell deutscher
Medien, wer kann sie noch für voll nehmen, bei dieser Klüngelei mit Verbindung
zur Politik und Interessenvertretern! Ein trauriges und gefährliches
politisches Kartell, das gegen alle demokratischen Geflogenheiten zielt.
So wie wir den Holocaust niemals vergessen werden
und dürfen, so gilt das genauso für die Nakba, die Katastrophe der Vertreibung
und Enteignung durch den Jüdischen Staat, auch eine Folge des Holocaust!
Ein besonderer Ansporn, sich noch mehr für die Befreiung des illegal besetzten
Palästina einzusetzen und in diesem Sinne „Kauft nicht bei jüdischen
Besatzern“!
Hanns Eisler, der in Leipzig geborene große
österreichische Komponist, hat auch mit seinen politischen Schriften Aufsehen
erregt. Seine „Ernsten Gesänge“ finde ich ebenso grandios, wie diesen
wunderbaren Satz, mit dem ich meinen Kommentar schließen möchte:
„Ich glaube, wir müssen über die Vergangenheit nachdenken. Wer die Zukunft
haben will, muss die Vergangenheit bewältigen. Er muss sich reinigen von der
Vergangenheit, um klar und sauber in die Zukunft zu blicken“.