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Trump braucht keine Mauer zu bauen: Er kann die Mexikaner schon aufhalten, wenn er ihnen einige Fakten über das Leben in den USA erzählt

von William Hanna, 22. November
2016, deutsche Übersetzung von Milena Rampoldi, ProMosaik. Trotz der
enttäuschten Wahrnehmung ihres eigenen „Auserwähltseins“ durch die US-Bürger,
spricht die harte Realität wohl eher dafür, dass der Niedergang ihrer Nation  — der durch die Wahl des „gefährlich
verwirrten Donald“ als neuen Präsidenten nur noch beschleunigt wird — nun an
den Punkt einer irreversiblen Zerstörung all dessen gelangt ist, wofür sie und
deren „We the People“ Verfassung stehen. 

Bedauerlicherweise wird dieser Niedergang — gekennzeichnet von politischer Scheinheiligkeit, pandemischen Doppelstandards, dem Vertrauen der Unternehmen in unendliche Kriege, der Gleichgültigkeit der Mainstream Medien gegenüber der „Wahrheit, der ganzen Wahrheit und nichts als der Wahrheit“ und der Übertragung durch die Regierung des „We the People“ an die mächtigen pro-israelischen jüdischen Lobbygruppierungen  — unausweichlich auch den Rest der Menschheit betreffen, deren Großteil bereits das Völkerrecht und die Menschenrechte mit Füßen tritt.

Die Genfer Erklärung über die
Rechte des Kindes von 1924 legt fest, dass die Menschheit dem Kind das Beste
schuldet, das es geben muss.   (
http://www.countercurrents.org/hanna271014.htm)
„Heute ist die Welt Opfer der
Propaganda, weil die Menschen über unzureichende intellektuelle Kompetenzen
verfügen. Die USA brauchen mehr denn je effiziente Bürger, die dazu in der Lage
sind, sich ihre eigene Meinung zu bilden.“
William Mather Lewis
Als Leuchtfeuer für die Welt der
„hypokritischen Demokratie“ waren die USA beispielsweise kein unvoreingenommener
Vermittler im palästinischen-israelischen Konflikt, aber ein wissentlicher und
vorsätzlich aktiver Teilnehmer an den dauernden, ruchlosen Verstößen Israels
gegen das palästinensische Volk. Als unerschütterlicher Befürworter dieser
Verstöße, der den Palästinensern durch einen jüdischen Apartheidstaat
unvorstellbares Leid zufügt, sind die USA dauernd damit beschäftigt, sich der
Verantwortung zu entziehen, indem sie die Palästinenser daran hindern, den
Zugang zu jeglicher international anerkannten Gerichtsbarkeit wie dem
Internationalen Gerichtshof und dem Internationalen Strafgerichtshof zu
erhalten. Die rassistischen USA von Kriegsverbrechern verwehren einem einheimischen
und staatenlosen Volk den ungehinderten Zugang zur Gerichtsbarkeit. Und dieses
ist ein unveräußerliches und wesentliches Recht auf „Leben, Freiheit und
Glück“. Somit läuft etwas vollkommen schief mit der Wirkungskraft des
Völkerrechtes und der Institutionen, die mit dessen Umsetzung beauftragt sind.

Was die Drohung des neu gewählten
US-Präsidenten Donald Trump betrifft, eine Mauer zu bauen, um die mexikanischen
Drogendealer und Vergewaltiger von den USA fernzuhalten: hier wäre es besser, Trump
würde den Mexikanern klarmachen, dass die Bevölkerung der Gefängnisinsassen der
USA die erste von 224 Ländern ist, und zwar mit 2,3 Millionen Häftlingen auf
einer US-Bevölkerung von ungefähr 325 Millionen. China nähert sich mit 1,66 Millionen
Gefangenen auf einer Bevölkerung von 1,2 Milliarden den US-Werten. Eine neue
Studie hat ergeben, dass die wahre Natur des US-Strafjustizsystems rassistisch
ist und große Disparitäten zwischen den Inhaftierungsraten für Afroamerikaner, Latinos
und Weiße aufweist. (http://uk.businessinsider.com/study-finds-huge-racial-disparity-in-americas-prisons-2016-6?r=US&IR=T/#incarceration-ratio-for-blacks-versus-whites-by-state-1)
Andere richtungsweisende
US-Errungenschaften, die die Mexikaner davon abhalten könnten, in die USA
auszuwandern, sind die Einstufung der USA als 16. von 23 Staaten im Bereich der
Erziehung und Kompetenzen; außerdem gibt es in den USA die weltweit viergrößte,
ungerechte Verteilung des Einkommens; Transparency International hat die USA
hinsichtlich der Korruption als 17. von 175 Ländern eingestuft; die USA nehmen
den 20. Platz von 178 Ländern hinsichtlich der Stabilität ein; und dies weist
gemäß dem Fragile States Index auf Faktoren wie Ungleichheit, Korruption und
Parteigeist hin; bezüglich des Index des sozialen Fortschritts, der allgemein
das soziale Wohlbefinden misst und sich aus 52 wirtschaftlichen Indikatoren wie
Zugang zu sauberem Wasser und sauberer Luft, höherer Bildung,  Allgemeinwissen und Sicherheit zusammensetzt,
sind die USA unter 133 Staaten an 16. Stelle.
Der Trugschluss des
„amerikanischen Auserwähltseins“, der davon ausgeht, dass die USA qualitativ
anders und den anderen Nationen zweifelsfrei überlegen sind, bleibt bestehen,
obwohl die Regierung mehr als $600
Milliarden Militärausgaben hat, die mehr als
54% der gesamten jährliche diskretionären Ausgaben der Nation betragen, und dies
in einem Land, in dem mehr als 50 Millionen Amerikaner unter der Armutsgrenze
leben; wo 48 Millionen Freitischmarken erhalten; wo mehr als 1/5 der Kinder Freitischmarken
erhalten und in Armut leben; wo erstaunliche 15% der Senioren in Armut leben;
wo die ethnischen Armutsraten 28% für Schwarze, 24% für Latinos, 10,5% für
Asiaten und 10% für Weiße betragen; wo die schwarze Hautfarbe die eigene
Bonitätsnote um 71 Punkte vermindert; wo eine neue AFL-CIO Studie über die
Unternehmenslöhne ergab, dass die Geschäftsführer 335 Mal mehr verdienen als
der durchschnittliche Angestellte mit einem Lohn von $36,875, während die
Geschäftsführer der Großunternehmen ungefähr $12.400.000 verdienten; wo einer
Umfrage von
Forbes zufolge, 56% der Amerikaner weniger als $1,000 im
Scheck- und Sparkonto haben; und wo sich eine Beobachtung von Martin Luther
King Jr. vom 4. April 1967 bewahrheitet hat: „Eine Nation, die Jahr für Jahr immer
mehr Geld für die militärische Verteidigung als für soziale Entwicklungsprogramme
ausgibt, nähert sich der geistigen Verdammnis.“
Um die USA zu einer
aufgeklärteren, menschlicheren und toleranteren Nation zu machen, müssen die
Amerikaner vorab die Aktualität ihres Nicht-Auserwähltseins akzeptieren und
anerkennen, dass ihre kulturelle Krankheit nicht durch einen rassistischen
Zauberer wie Doktor „Trumpismus“ geheilt werden kann, sondern durch eine
ausgedehnte chirurgische Operation, die den Krebs aus dem Herzen dieser so
kranken Gesellschaft entfernt.
In den Augen dieser Welt sind wir
zu einem Nazimonster, ja zu Tyrannen und Bastarden geworden, die lieber töten
als friedlich leben. Wir sind machtbesessene und öldurstige Huren mit Hass und
Angst in unseren Herzen.
Hunter S. Thompson (1937-2005),
amerikanischer Journalist und Author.
William Hanna ist frei Schriftsteller und Autor der Bücher Hiramic
Brotherhood of the Third Temple
und The Tragedy of Palestine and its Children. Weitere
Informationen finden Sie auf seiner Webseite: