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BDS-Aktivisten planen Black-Friday-Proteste gegen die Unterstützung der israelischen Apartheid durch das Unternehmen HP

von Kit O’Connell,
MintPress,
22. November 2016. Deutsche Übersetzung von Milena
Rampoldi, ProMosaik.
‘Menschen mit Gewissen sollten heute die Firmen von HP
boykottieren, weil diese die israelische Apartheid mit Bildtechnik und –technologie
beliefern“, erklärte ein Aktivist, der schon in den 1970 dabei war, um die
Apartheid-Politik in Südafrika zu bekämpfen.
Ein israelischer
Polizeibeamter steht am Kontrollpunkt, während palästinensische Frauen darauf
warten, den Kontrollpunkt von Qalandia zwischen der Stadt von Ramallah im Westjordanland
und Jerusalem, am 17.  Juni 2015, zu
überqueren. (AP Photo/Majdi Mohammed)
AUSTIN, Texas — Obwohl die Gesellschaften der
Gruppe Hewlett-Packard am meisten bekannt sind für ihre Computer und peripherischen
Geräte wie Drucker, engagieren sich diese auch in einem anderen, rentablen und
viel schändlicheren Geschäft, das Apartheid-Israel in die Lage versetzt, die
Bewegungen der Menschen im Westjordanland nachzuverfolgen.
Die Aktivisten der BDS-Bewegung (Boycott, Divestment and
Sanctions (BDS))
rufen gerade ab dem Schwarzen
Freitag zu einer
Aktionswoche gegen HP auf. Der Schwarze Freitag ist der große Einkaufstag nach dem
Erntedankfest (Thanksgiving). Die Initiative 
wird von der
HP Boycott Campaign und dem Palestinian BDS National Committee organisiert, einer Koalition
palästinensischer Gruppierungen der Zivilgesellschaft. Für Montagnachmittag
sind weltweit 18 Ländern, inklusive der USA, 99 Aktionen   geplant.
Das israelische Militär führt
Kontrollpunkte im gesamten Westjordanland. Um sie zu durchqueren, müssen sich
die Palästinenser Kontrollen durch Gesicht- und Handerkennungsscanner
unterziehen. Dieses biometrische Identifikationssystem mit der Bezeichnung „Basel
System“ wird von HP Enterprise Services, der ehemaligen Gesellschaft EDS
Israel, gewartet.
„Die biometrischen Daten fast aller
Palästinenser über 16 werden von den israelischen Behörden als Teil des
israelischen Systems der Kontrolle und Unterdrückung gespeichert“, postete 
die Palestine Solidarity
Campaign
am 13. August 2014.
Die Kontrollpunkte und das
Baselsystem versetzen Israel in die Lage,
die Bewegungsfreiheit der
Palästinenser stark einzuschränken
und somit viele von ihnen daran
hindern, einen Arbeitsplatz zu finden.
Die Kontrollpunkte sind
häufig Schauplatz von Gewaltanwendungen
 gegen unschuldige
Palästinenser.
Zusätzlich zu seinen Beiträgen
zum Basel System, verkauft
HP auch Produkte und
Technologie an die israelische Armee und
Marine. Diese finden auch in
den
illegalen israelischen Siedlungen in den palästinensischen
Gebieten Anwendung. Trotz der internationalen Verurteilung, werden diese
illegalen Siedlungen immer wieder ausgedehnt.
Und 2016 wachsen sie mit Rekordgeschwindigkeit.
In der Pressemitteilung vom 21. November der U.S. Campaign for Palestinian Rights, die auf die Rolle
von HP bei der Unterdrückung der Palästinenser fokussiert, heißt es hierzu:

„Die Unternehmen von HP
beliefern Israel mit einem biometrischen ID-Kartensystem, das dann eingesetzt
wird, um die Bewegungsfreiheit der Palästinenser einzuschränken; HP liefert
Server an die israelische JVA-Verwaltung, in deren Gefängnissen
palästinensische Kinder und politische Gefangene regelmäßig ohne Anklage
festgehalten werden und in denen auch häufig gefoltert wird; HP verwaltet die
Kommunikationszentren, die Informationssicherheit und den Benutzersupport der
israelischen Marine, während sie die Zivilbevölkerung in Gaza durch die
Blockade kollektiv bestraft; außerdem erbringt HP verschiedene Leistungen für
die illegalen Siedlungen im Westjordanland.“

Die für die Woche vorgeschlagenen
Aktionen umfassen den Druck auf Läden, um die HP-Produkte von ihren Regalen zu
nehmen, die Organisation von Protesten und direkte Aktionen außerhalb der
Firmengebäude von HP und Informationsveranstaltungen über HP und die
BDS-Bewegung.
Die Unterstützer können auch eine
Petition unterzeichnen, um HP zu boykottieren. Diese Aktion wird vom Palestine BDS National Committee und der U.S.
Campaign for Palestinian Rights organisiert.
„Wie das Unternehmen Polaroid ein
Hauptziel des Boykotts während des Apartheidzeitalters war, weil es Südafrika
mit der Bildgebung für das bekannte Durchgangssystem belieferte, so sollten
Menschen mit Gewissen heute die HP-Unternehmen boykottieren, weil sie das
israelische Apartheidregime mit Bildgebung und Technologie beliefern“,
behauptet
Caroline Hunter in einer Pressemitteilung von U.S. Campaign for Palestinian
Rights.
Zu Beginn der Siebziger Jahre
lancierten
Hunter und andere Mitarbeiter von  Polaroid eine Kampagne gegen die Verstrickung des Unternehmens in das Apartheidregime von Südafrika, nachdem sie
entdeckt hatten, dass das Unternehmen Kamerasysteme lieferte, die für die
Erstellung von ID-Karten für die Schwarzen im Lande benutzt wurden. 1977 wurde
Polaroid gezwungen, sich aus Südafrika zurückzuziehen.