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Tareq Oubrou : „Eine Reform des Islam ist notwendig“

von  Philippe Rioux, La Dépêche du Midi, 3-8-2016
Tareq
Oubrou, Groß-Imam  von Bordeaux und Autor des Buches «Ce que vous ne
savez par sur l’islam» (Was Sie über einen Islam nicht wissen) (Ed.
Fayard)



Wie soll der Islam in Frankreich denn reformiert werden?

Es bedarf einer Theologie der Säkularisierung, eines muslimischen Gesetzes, das an den französischen
Laizismus angepasst ist. Das ist eine wesentliche Aufgabe, die wir
erfüllen müssen. Es ist ein Muss für die Zukunft des Islam im Westen und
auch eine Notwendigkeit. Es bedarf muslimischer, religiöser
Institutionen, die in der Lage sind, die ethnische, kulturelle und
religiöse Diversität der Gemeinden zu integrieren. Es fehlt noch an der
Erfahrung des Pluralismus in einem laizistischen System, das für viele
Muslime eine neue Modalität darstellt, um ihre Religion zu praktizieren.

Sie
behaupten, dass vom Islam in dreißig Jahren verlangt wird, das zu tun,
wofür die katholische Kirche Jahrhunderte gebraucht hat. Muss der Staat
die Muslime unterstützen oder müssen diese das Ganze selbst in die Hand
nehmen?