General

David Cameron, die Brexitglocke hat für dich geschlagen und jene, die du verraten hast, möchten ihre Ruhe von dir . . .

von William Hanna, 24. Juni 2016, deutsche Übersetzung von Milena Rampoldi,
ProMosaik.
„Wenn Sie unter Zionist verstehen, dass die Juden das Recht auf ihre Heimat
Israel haben, dann bin ich Zionist..“
Genauso äußerte sich David
Cameron, der Parteichef der Tories, indem er sich selbst als
Zionist bezeichnete und eine britische Initiative für die akademische
Boykottierung Israels verurteilte.
In Alternative dazu
hätte Cameron auch ein ehrlicher Mann mit Grundsätzen anstatt ein
euphemistischer Politiker sein können. In diesem Falle hätte er Folgendes
gesagt:  „wenn Sie unter einem gekauften und
bezahlten rassistischen Heuchler verstehen, dass die Palästinenser kein Recht
auf ihre Heimat haben, in der sie seit Jahrhunderten leben oder auf die
Selbstbestimmung in ihrem eigenen Land, dann bin ich ein gekaufter und
bezahlter rassistischer Heuchler“.
Seit seinem
Amtsantritt als britischer Premierminister am 11. Mai 2010 wiederholte Cameron eifrig
und beredsam seinen Treuebeweis gegenüber der Knesset (wie beispielsweise
während seines Besuchs in Israel im März 2014). Er unterstützte das Parlament
eines illegalen und brutalen, kolonialistischen Apartheidstaates mit den
folgenden Worten:
„Was ich immer
verstanden habe, ist die außerordentliche Reise des jüdischen Volkes. Tausende
von Jahren Geschichte in diesem Heiligen Land, Tausende von Jahren Verfolgung, und
bis heute gibt es Menschen, die dieses Volk verachten und sein Existenzrecht in
Frage stellen
[ein Recht, das das
palästinensische Volk offensichtlich nicht hat].
 Meine jüdischen Vorfahren
sind zwar relativ wenige, aber ich fühle mich verbunden mit meinem
Ururgroßvater, Emile Levita, einem Juden, der vor 150 Jahren von Deutschland
nach Großbritannien kam
[damals
war Palästina bereits seit Jahrhunderten von den einheimischen Palästinensern
bewohnt]
 und mit der
Geschichte meines Urahnen, Elijah Levita, der den ersten Roman in jiddischer
Sprache verfasste. Ich habe mir die jüdischen Werte und den jüdischen Charakter
angeeignet
[die Operation
Gegossenes Blei und die Operation Protective Edge].
In meiner Jugend habe ich
gelernt, den außerordentlichen Beitrag des jüdischen Volkes zur Entwicklung
meines Landes und der Welt zu schätzen 
[derzeitig erhält der Staat
Israel Milliarden $ Militärhilfe, Investments, Handelsumsätze und
Kriegsreparaturen von den USA und anderen Ländern].
 
„Dieses Verständnis
hat meine Überzeugung geformt, mich an die Vergangenheit zu erinnern, mich in
der Gegenwart für Israel einzusetzen und meine Hoffnungen in die Zukunft
Israels zu setzen…  
„Ich werde mich
immer für das Recht Israels einsetzen, seine Bürger zu verteidigen. Denn dieses
Recht ist im Völkerrecht, in der natürlichen Gerechtigkeit und in der
grundlegenden Moral verankert 
[all diese findet natürlich keine Anwendung auf die
Palästinenser, da ihr globales Netzwerk von Lobbyisten und die Kontrolle der
Mainstream-Medien bei Weitem nicht so effizient ist wie die der Israelis].
 Außerdem ist dieses
Selbstverteidigungsrecht Israels auch in der jahrzehntelangen gemeinsamen
Bemühung zwischen Israel und dessen Verbündeten
[den gekauften und bezahlten
politischen Verbündeten]
 verankert.
Als ich noch bei der Opposition war, sprach ich mich immer klar zu Gunsten
erfahrener Vertreter Israels aus, die nicht sicher in mein Land kommen konnten,
ohne die Gefahr zu laufen, ideologisch motivierten Gerichtsverfahren und
gesetzlichen Tricks  zum Opfer zu fallen
[wie wagen sie es nur?]; und ich handelte so auf der
Grundlage des Gesetzes über die universale Rechtsprechung. Als ich dann mein
Amt als Premierminister antrat, erließ ich Gesetze, um dies zu ändern. Mein
Land steht Ihnen offen, und Sie sind hier willkommen 
[mit Ihrem Modus Operandi der
Erpressung, Bestechung und Schikane]
 und können unser Land jederzeit besuchen.”
Armes Britannien und
armes britisches Volk. Sie wurden nie so verehrt, denn Cameron war, wie die
meisten anderen westlichen Regierungschefs, zu sehr damit beschäftigt, am
Opferaltar des auserwählten Volkes zu stehen, auf dem die Opferlämmer immer
schon und immer noch die Palästinenser waren bzw. sind. Während Israel
weiterhin seinen zionistischen Masterplan für ein Großisrael verfolgt, sehen
die westlichen Regierungen und die Mainstream-Medien immer noch mit amoralischer
Gleichgültigkeit zu.
In der Zwischenzeit
geht (dank der doppelten Standards von Cameron und  seinesgleichen) die ethnische Säuberung des
palästinensischen Volkes weiter; denn die Palästinenser sind staatenlose
Häftlinge und Flüchtlinge in ihrem eigenen Land und in den arabischen
Nachbarstaaten. Sie werden weiterhin Luft-, See- und Landblockaden zum Opfer
fallen, welche die Einfuhr von wesentlichen Lebensmitteln, medizinischen
Lieferungen und Baumaterialien verhindern; sie werden weiterhin verhaftet,
eingesperrt bzw. gewalttätig verhört; sie werden weiterhin willkürlichen
Verhaftungen, Schlägen, Folter und undefinierten Gefängnisaufenthalten ohne
Anklage und mit unkorrektem Prozess (ganz nach dem Nazi-Stil) verdonnert, und
das bis zu 10 Jahren oder länger, ohne zu wissen, wann und ob sie je aus der israelischen
Verwaltungshaft entlassen werden; sie werden weiterhin zusehen, wie ihre Kinder
systematisch vom Militär und der Polizei eingesperrt werden und von diesen
körperlichem und verbalem Missbrauch, Demütigung, schmerzvollen
Einschränkungen, Hooding zur Sichtberaubung, Morddrohungen, körperlicher Gewalt
und sexuellen Angriffen ausgesetzt werden; dasselbe geschieht auch ihren
Familienmitgliedern; dazu kommt die Verweigerung des Zugangs zu Lebensmitteln,
Wasser und sanitären Anlagen; sie werden weiterhin Opfer von
Bewegungsfreiheitsberaubung durch Reiseeinschränkungen, Trennmauern, Mauern,
Kontrollpunkte und Straßen, die nur für Israelis gebaut werden, sein; sie
werden weiterhin Opfer von Angriffen gegen sie selbst und ihr Eigentum sein,
einschließlich der Verbrennung ihrer Olivenhaine, die für viele das einzige
Mittel sind, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten; und diese Angriffe
erfolgen durch gestörte Barbaren aus den illegalen israelischen Siedlungen; sie
werden weiterhin das Opfer illegaler Enteignungen von Land sein; sie werden
weiterhin ihre Länder von vor 1967 reduziert sehen, denn immer mehr illegale
jüdische Siedlungen werden errichtet; man wird ihnen weiterhin ihre natürlichen
Ressourcen, einschließlich des Wassers, wegnehmen oder man wird ihnen das Wasser
einfach gewollt kontaminieren; sie werden weiterhin zu Obdachlosen, weil man
ihnen ihr Eigentum abreißt; sie werden weiterhin unter der Dauerbedrohung
„leben“, Opfer von noch mehr barbarischen israelischen Angriffen von Seiten des
Militärs zu werden; und schlussendlich werden sie weiterhin überrascht darüber
sein, wie mutmaßliche Zivilgesellschaften, inklusive der edelgesinnten
Diasporajuden, Zeugen von all dem sein können, ohne zu handeln und wie diese in
der Tat diese unmenschliche Barbarei hinnehmen oder Mittäter derselben sein
können.
Eine der wichtigsten
Vermächtnisse Camerons an die britische Demokratie ist der Erlass seiner
Regierung zu Beginn dieses Jahres, der Maßnahmen vorsieht, um die örtlichen
Behörden davon abzuhalten, an der BDS-Bewegung gegen Israel teilzunehmen. Gemäß
den neuen Richtlinien werden staatliche Gesundheitsdienste, Stadtverwaltungen,
Universitäten, Studentenvereinigungen und andere öffentliche Körperschaften daran
gehindert, Lebensmittel und Produkte aus Israel zu boykottieren. Das
UK-Kabinettsmitglied, Minister Hancock, kündigte förmlich die Umsetzung von
Maßnahmen an, während er sich auf Besuch in Israel befand. Bei dieser
Gelegenheit meinte er: „Wir müssen diese spaltenden Boykottierungen durch die
Gemeinden herausfordern und verhindern … Die neue Richtlinie über die Beschaffung,
einher mit den Änderungen bezüglich der Investmentmodalitäten in Rentenfonds, wird
den Schaden und die kontraproduktiven örtlichen, außenpolitischen Maßnahmen,
die unsere nationale Sicherheit beeinträchtigen, vermeiden.“  
Was aber ziemlich
sonderbar erscheint, ist, dass die Meinungsfreiheit und die Einwände aus
Gewissensgründen gegen den Kauf von Produkten aus Ländern, die gegen das
Völkerrecht verstoßen, akzeptable Kernwerte freier und demokratischer Gesellschaften
darstellten, die die nationale Sicherheit nicht beeinträchtigten, als es um das
Apartheidregime in Südafrika ging. Nun aber sind sie unakzeptabel, wenn es um
den Fall Israels geht, dessen Apartheidkonzept zweifelsohne viel gefährlicher
ist. Anstatt Sanktionen gegen Israel wegen der Verewigung der Verbrechen gegen
die Menschlichkeit mit arroganter Straflosigkeit zu verhängen, hat die
Regierung Cameron nicht nur die technologische und wissenschaftliche
Kooperation mit Israel intensiviert, indem sie Investment- und Handelsumsätze
in Höhe von $7 Milliarden pro Jahr erreichte. Auf diese Weise widerrief sie auch
das Anerkennungsvotum des Staates Palästina durch das britische Parlament im
Jahre 2014.
Wahrscheinlich hat der
verschiedene Ansatz zur Apartheid in Israel und Südafrika damit zu tun, dass
die Afrikaner, im Unterschied zu den Juden, nicht Opfer eines Holocausts waren,
der endlos propagiert, global befördert und schonungslos ausgenutzt wurde; das
Leid der Afrikaner in der Vergangenheit — nur 26.000 (10% der  Bevölkerung der Afrikaner) waren während des
Boerkrieges in den britischen Konzentrationslagern gestorben — war nicht
vergleichbar mit dem jüdischen Holocaust und erzielte somit nicht dieselbe
internationale Empathie, die konstante Menschenrechtsverletzungen gegen eine
einheimische Bevölkerung zulassen würden; und im Unterschied zu Israel fehlte
die Unterstützung der US-Vetos bei der Versammlung der Vereinten Nationen; den
Afrikanern fehlte hierzu ein globales Netzwerk gut finanzierter Lobbyisten, die
politischen Einfluss kaufen, die Berichterstattung der Mainstream-Medien kaufen
und die negative öffentliche Meinung unterdrücken könnten; und die Afrikaner
hatten keine einflussreichen westlichen Politiker wie David Cameron und Tony
Blair, die den demokratischen Prozess im Auftrag Israels beschmutzen, während
sie ein zusammengebrautes biblisches Narrativ unterstützen, nach dem Gott seinem
„auserwählten“ jüdischen Volk Palästina versprochen hätte.
Zurück zu den Briten
und dem Überbleibsel ihrer Demokratie: sie brauchen sich nicht vor den
Konsequenzen der Abstimmung der Mehrheit des Landes zu fürchten, die den
EU-Austritt befürwortet, denn nichts wird sich wirklich ändern. Die Briten
werden weiterhin Opfer der Plutokratie sein und keine Bürger einer Demokratie.
In Großbritannien werden die Hauptbanken, die Steuerhinterziehungsfirmen und
die Mainstream-Medien weiterhin im Dienste der Superreichen und Mächtigen
bleiben. Das britische Volk wird weiterhin von Politikern regiert, die aus
Gruppen wie den konservativen Freunden Israels oder den liberal-demokratischen
Freunden Israels stammen. In der Zwischenzeit können die Briten nur hoffen,
dass am Ende mutige und integre politische Führer aufkommen werden wie der
irische Senator David Norris, der in diesem Video zum Ausdruck brachte, was
viele Menschen aus Angst nicht zu sagen wagen.
William Hanna ist freier Schriftsteller
und Autor der beiden Werke Hiramic Brotherhood of the Third Temple und The
Tragedy of Palestine and its Children. 
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