ProMosaik e.V. im Gespräch mit Monika Mayer über Du UND Ich Gemeinsam für Uganda
von Milena Rampoldi, ProMosaik e.V. – Anbei das erste einer Reihe von Interviews, die wir über die Entwicklungshilfe in Uganda durchgeführt haben. Wir haben uns mit Monika Mayer über ihren Entwicklungshilfeverein Du und Ich Miteinander für Uganda unterhalten. Möchte mich bei Frau Mayer für ihre Zeit bedanken. Für ProMosaik e.V. ist es wichtig, aufzuzeigen, wie vielfältig Entwicklungshilfe ist und wie diversifiziert auch die Tätigkeitsbereiche und somit auch die positiven Beispiele von Entwicklungshilfe in den armen und benachteiligten Ländern der Welt sein können. Wichtig ist für uns in diesem Zusammenhang auch die Sensibilisierungsarbeit in Europa. Die Menschen sollten sich viel mehr mit der Realität der armen Länder beschäftigen und sie auch kennenlernen. Auf diese Weise entwickelt sich eine tolerante Gesellschaft, die den Rassismus und Rechtsextremismus isoliert.
Milena Rampoldi: Wie fanden Sie Ihren Weg nach Uganda?
Monika Mayer: Im Jahr 2001 kam Father Andrew Kaggwa als Urlaubsvertretung für unseren Kath. Pfarrer zum erstenmal nach Bad Grönenbach.
Ich nahm Kontakt zu ihm auf und besuchte 2003 mit einer Gruppe das Land Uganda zum ersten mal.
Ich war entsetzt über die Armut und den Problemen in Uganda.
Aber ebenso hat mich dieser Besuch verzaubert, verändert, berührt und nachdenklich gemacht. Nachdenklich vor allem über diese ungerechte Welt.
Wenn man so ein Land hautnah erlebt kann man wenn man wieder zu Hause in Deutschland ist nicht mehr untätig sein.
Über die vielen Jahre sind viele schöne Freundschaften entstanden.
Wir haben mit erlebt wie sich kleine Mädchen und Jungs durch unsere Hilfe zu jungen selbstbewussten Erwachsene entwickelt haben.
Das ist ein wunderbares Geschenk für uns.
Inzwischen fliege ich im März diesen Jahres zum 10 mal nach Uganda.
MR: Welche Hauptziele verfolgt Ihr Verein?
MM: “Education is the most powerful weapon which you can use to change the world – Bildung ist die mächtigste Waffe, mit der wir die Welt verändern können”, Nelson Mandela. Das ist auch unser Motto. Unsere Ziele möchte ich Ihnen wie folgt zusammenfassen:
a) Verbesserung und Sicherung der Lebensbedingungen von benachteiligten Personen und marginalisierten Bevölkerungsgruppen
b) Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen soll der Zugang zu Bildung und Ausbildung erleichtert werden, um sie zu ihrem Recht auf Bildung zu verhelfen.
c) Förderung der interkulturellen Kommunikation und Zusammenarbeit
d) Sicherung und Verbesserung der medizinischen Grundversorgung vor Ort
e) Verbesserung und Aufbau der Wasser- und Sanitärversorgung
f) Auf- und Ausbau von dezentralen Energieversorgungssystemen
g) Verbesserung und nachhaltige Stärkung der lokalen Nahrungsmittelversorgung
MR: Welche sozialen Hauptprobleme haben Mädchen und Frauen in Uganda?
MM: Mädchen und junge Frauen haben noch weniger Chancen auf Bildung als Jungs oder Männer. Sie sind diejenigen die am meisten unter der Armut, dem Mangel an Ausbildung und ärztlicher Versorgung leiden müssen. Eine Schule zu besuchen ist für Mädchen, insbesondere für Aidswaisen oder Halbwaisen nicht nur eine Frage nach Lernen und Bildung, sondern auch des Überlebens. Wenn die Mädchen über mehr Wissen und Selbstbewusst verfügen, sinkt ihr Risiko, misshandelt, sexuell missbraucht und ausgebeutet zu werden oder vor zu frühe Schwangerschaft. Doch gerade Kindern aus armen Familien, AIDS-Waisen und Mädchen wir der Zugang zu Bildung oft verwehrt. Leider sind es auch oft finanzielle Gründe. Bei Frauen, Ehefrauen spielt oft die häusliche Gewalt noch eine große Rolle. Für sehr junge Mütter oder auch schwangere junge Frau wird sie Situation noch schwieriger. Die Männer – Väter ziehen sich meistens aus der Verantwortung. So ist die Frau mit Kind oder Kindern alleine mit all den Problemen und mit der Versorgung der Kinder.
MR: Wie wichtig ist die Sensibilisierung in Deutschland?
MM: Damit unsere gemeinsame Welt eine Zukunft hat, ist sehr wichtig Deutschland aber auch andere reiche Länder für die Probleme in Uganda und auch anderen Ländern zu sensibilisieren, aufmerksam zu machen. Für nachhaltige Entwicklung muss ein Grundrecht geben – Bildung für alle – Denn nur die Bildung schafft Zukunft. Wir beginnen damit in unserem Dorf, Schulen usw.
MR: Welche sind für Sie die wichtigsten Strategien im Bereich der Entwicklungshilfe?
MM: Schulbildung ist der Schlüssel zur Entwicklung…. Die Grundschul- und Sekundarbildung bietet ein Grundgerüst für eine Weiterbildung – Berufsausbildung. Deshalb sollte in Uganda wie in anderen benachteiligten Länder Möglichkeiten geschaffen werden, dies zu erfüllen. Alle Menschen haben ein Recht auf Bildung – auch wenn sie in Armut leben und unabhängig davon, welcher Religion sie zugehören. Gerade deshalb! Es muss Möglichkeiten geben, um die Schulbildung zu finanzieren. In Uganda herrscht offiziell Schulpflicht, aber leider sieht die Realität anders aus.
Wir versuchen möglichst vielen Kindern und Jugendlichen eine Schulbildung zu ermöglichen.
Wir bauen eine Krankenstation im Dorf Kyerima/ Mubende. Die Menschen dort sind von einer medizinischen Grundversorgung abgeschnitten.
Unser drittes Projekt wird ein ähnlich einem Genetationenhaus werden. Betreuung und Wohnmöglichkeit unserer Schulkinder in den Ferienzeiten, als Übergangs Lösung für junge schwangere Mädchen und junge Mütter, Behinderte Jugendliche und alte Menschen.
MR: Wie fördert die Entwicklungshilfe den interkulturellen und interreligiösen Dialog in Deutschland und im Ausland?
MM: Also wir vom Verein fördern die Entwicklungshilfe mit Gesprächen, Gemeinschaften, Aufklärung, Präsentationen, Achtsamkeit und Toleranz gegenüber anderer Religionen und Kulturen.