Interview mit Alberto Sinigallia, dem Präsidenten von Progetto Arca Onlus
Rampoldi, ProMosaik e.V. – Ein wichtiges Interview mit dem italienischen Verein
Progetto Arca Onlus über die neue Initiative Zuppa della Bontà (Suppe der Solidarität), die
an diesem Wochenende (3.-4. Oktober 2015) in Mailand (Italien) seinen Anfang
nimmt. Ich finde es äußerst wichtig die Bedeutung einer Kultur der Solidarität
mit den Schwachen unserer Gesellschaft zu betonen.
eine wahre Kultur der Solidarität.
Welche sind die wichtigsten
Zielsetzungen Ihres Vereins Progetto Arca Onlus?
Die wichtigste Zielsetzung von
Progetto Arca Onlus besteht darin, allen Menschen, die sich in einem schweren
Zustand der Ausgrenzung und Armut befinden, eine so umfassend wie mögliche
Unterstützung anzubieten. Diese besteht aus einer Basisunterstützung, die aus
warmen Mahlzeiten, Duschen und einem Bett besteht. Diese sieht auch die
Erbringung von Dienstleistungen vor, die das Ziel verfolgen, die Menschen
erneut in die Gesellschaft einzugliedern.
Wie entstand die Initiative Zuppa
della Bontà (Suppe der Solidarität)?
Die Initiative der Zuppa della
Bontà wurde im Zusammenhang mit dem Tag des Geschenks (Giornata del Dono) ins
Leben gerufen, der zum ersten Mal am 4. Oktober 2015, dem Tag der
Feierlichkeiten zu Ehren des Heiligen
Franziskus stattfinden wird. Dieser Tag inspiriert sich an den Werten der
Brüderlichkeit und der Unterstützung und an der Solidarität gegenüber den
Mitmenschen, um die Solidarität und Freundschaft unter den Menschen zu fördern.
Diese Grundsätze gehören zur Mission des Vereins Progetto Arca Onlus, der sich
seit mehr als 20 Jahren darum bemüht, die Menschen, die sich in einer
schwierigen Lage befinden, konkret zu unterstützen.
Wie können Initiativen wie
diese die Entwicklung der sozialen Solidarität und eine Kultur der Solidarität
in Italien fördern?
Die italienischen Bürger haben
ihre Großzügigkeit unter Beweis gestellt. Jedes Jahr unterstützen viele
Menschen Progetto Arca mit Schenkungen von Kleidern, Essen und wichtigen
Gebrauchsgegenständen, die wir in unseren Zentren sammeln.
Eine Initiative wie die der Zuppa della Bontà trägt dazu bei, dieses schon sehr
stark in der Gesellschaft verankerte Gefühl der Solidarität zu erhalten und zu
verbreiten. Mit einer kleinen und einfachen Geste, d.h. mit dem Kauf einer
guten, nahrhaften Suppe, kann jeder am 3. und 4. Oktober etwas Gutes tun, indem
er benachteiligten Menschen eine warme Mahlzeit spendet (www.lazuppadellabonta.it).
Wie beziehen Sie die
Migranten in Ihre Arbeit ein?
Der Verein Fondazione Progetto
Arca Onlus bemüht sich seit Oktober 2013 auch um die Aufnahme der Flüchtlinge
auf Durchreise, vor allem in Mailand. Außerdem werden auch tägliche Hunderte
Familien und Einzelpersonen in den Zentren von via Aldini und via Mambretti aufgenommen.
Diese befinden sich im Eigentum der Gemeinde von Mailand und werden von Seiten
des Vereins Progetto Arca betrieben. Seit dem 16. Mai 2015 betreibt der Verein
auch die Erstaufnahme für die Flüchtlinge im Hub des Hauptbahnhofes von
Mailand. Hier wird den Flüchtlingen eine erste Unterstützung angeboten. Sie
erhalten Wasser, Lebensmittel, die Bereitstellung von sanitären Anlagen und
medizinische Untersuchungen, bevor sie dann in die Aufnahmezentren begleitet
werden. Wir haben wie in den Zentren auch hier Personal, das in der Lage ist,
mit den Leuten auf Englisch, Französisch, Arabisch und Tigrinja zu sprechen.
Welche Ziele verfolgen Sie
zwecks Unterstützung der Kinder?
Um eine angemessene Erstaufnahme
einer großen Anzahl von Familien und Kindern zu gewährleisten, die sich an
unsere Strukturen wenden, haben wir Kooperationen mit anderen Vereinen ins
Leben gerufen, die sich in der Projektarbeit für Kinder engagieren.
Im Hub des Hauptbahnhofes zum
Beispiel arbeiten die Vereine Save the children und die Stiftung L’Albero della
Vita mit Progetto Arca zusammen. Sie betreiben einen eigenen Raum, der den
Kindern gewidmet ist. Es handelt sich hierbei um eine spielerisch-kreative
Wiese, wo die Kleinen frei und ruhig spielen können. Unterstützt werden sie von
qualifizierten Mitarbeitern und von Freiwilligen.