Im Untergeschoss einer Moschee in Teheran treten Ninjas für Gewaltfreiheit ein
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Sebastian Castelier
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Übersetzt von Milena Rampoldi میلنا رامپلدی |
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Herausgegeben von Fausto Giudice Фаусто Джудиче فاوستو جيوديشي |
die sich die traditionelle japanische Kampfkunst Ninjutsu aneignen,
treffen sich mehrmals pro Woche im Untergeschoss einer Moschee.
bei Judo, Karate und anderen Kampfkünsten tragen die Ninja bunte
Gürtel: weiß für Anfänger, grün für Mittelstufe und schwarz für Experten
(MEE/Sebastian Castelier)
– An der Ecke einer Gasse in einer wohlhabenden nördlichen Vorstadt von
Teheran im Iran bietet ein Gebäude einen überraschenden Anblick.
Zwischen schicken Villas und westlichen Restaurants befindet sich die
schiitische Alnabi-Moschee.
Gebetsraum auf der ersten Etage predigt Mullah Hassan Hossein in einem
Raum, der für den Islamunterricht vorgesehen ist, den Frieden.
der Zwischenzeit beginnen die Schüler des Ninja-Clubs unterhalb des
Gebäudes ihr Training mit dem Ausruf des Befehls „Hajime!“
Trainer des Clubs, Faraji, teilt den iranischen Ninjas die Vorteile des
gegenseitigen Respekts und der körperlichen Tätigkeiten mit.
Trainer Faraji bringt seinen Schülern am letzten Augustsonntag in
Teheran, Iran, bei, wie man einen mit einem Messer bewaffneten Gegner
mit wenigen Bewegungen bewegungsunfähig macht (MEE/Sebastian Castelier)
kommunizieren die Menschen, die im Gebetsraum ihre Gebete verrichten und
die anderen, die unterhalb der Moschee trainieren, gar nicht
miteinander, da sie es auch gar nicht nötig haben. „Wir sind von Türen
voneinander getrennt“, sagt Faraji. Ohne jegliche Diskussion zwischen
ihnen, teilen die beiden, unterschiedlichen Welten einen Raum und einen
gemeinsamen Grundwert, und zwar Gewalfreiheit.
Es ist allgemein bekannt, dass der Ursprung der Ninjas auf das 12.
Jahrhundert in Japan zurückgeht. Unnachgiebig in der unkonventionellen
Kampfkunst trainiert und ins Geheimnis gehüllt, gehören die Ninjas zu
einer Kategorie, die mit der der Samurai vergleichbar ist.
Ursprünglich wurden die Ninjas im feudalen Japan trainiert, um als
Spione und Söldner zu arbeiten, aber im Laufe der Jahrhunderte
entwickelten sich ihr Status und ihre Fähigkeiten angesichts der
gesellschaftlichen Veränderungen. Obwohl ihre besonderen Kompetenzen zu
Beginn festgelegt wurden, um im Besonderen im Kampf eingesetzt zu
werden, „findet die Disziplin in ihrer modernen Form keinen Ausdruck im
externen Bereich“, unterstreicht Faraji.
Der Ninjameister zeigt seinen 30
Schülern, wie sie am besten im Fall eines Angriffs zur
Selbstverteidigung ihre Körper kontrollieren sollen (MEE/Sebastian
Castelier)
Sport“. Faraji erklärt, dass die Ninjadisziplin heute weltweit unter der
Bezeichnung „Ninjutsu“ gelehrt wird. Der Begriff beschreibt einen
Geisteszustand, der von einer Person verlangt, „ihr Gehirn mehr als nur
ihre körperliche Kraft zu benutzen.“
In Teheran bestehen die wöchentlichen Unterrichtseinheiten
größtenteils aus der Aneignung von Wissen zwecks Kontrolle des eigenen
Körpers sowie der Entwicklung von Ausweich- und
Selbstverteidigungstechniken.
Gegner auf dem Boden zu halten, nachdem er entwaffnet wurde. Alles
erfolgt ohne unnütze körperliche Gewalt (MEE/Sebastian Castelier)
Raum unterhalb der Alnabi-Moschee befinden sich 30 Männer (die Frauen
werden gemäß dem iranischen Gesetz getrennt trainiert), die sich drei
Mal pro Woche treffen, um eine Kunst zu üben, von der Amir, einer der
Schüler, sagt, er hätte sie „über die Batmanfilme“ entdeckt.
Ein anderer Schüler, Ashkan, erörtert, dass er sich selbst „durch
eine Kampfkunst“ entwickeln wollte und meinte, „Ninjutsu wäre eine gute
Mischung aller Kampfkünste“. Er schloss sich daher dem Ninjaclub an.
„Dies war vor zwei Jahren, und hier bin ich!“
aus. Mit einem angemessenen Training über die Nutzung der Messer, werden
diese genutzt, um Angriffs- und Selbstverteidigungssituationen zu
simulieren. (MEE/Sebastian Castelier)
Mitglied im Club ist, erinnert die Gruppe an die goldene Regel der
iranischen Ninjas: „Wenn ein Kampf am Horizont ist, so muss man als
erstes weglaufen.“
Wie es im Koran heißt: „Wenn du deine Hand nach mir ausstreckst, um
mich zu töten, so werde ich meine Hand nicht nach dir ausstrecken, um
dich zu töten. lch (meinerseits) fürchte Allah, den Herrn der Menschen
in aller Welt.“ (Sure 5:28).
Der Ninjutsu-Unterricht ist nun zu Ende. Die Schüler strömen zurück
auf die Straße vor der Moschee. In einem Land wie Iran, in dem Sport und
Religion sich manchmal zu widersprechen scheinen, spricht Mullah Hassan
Hossein, der Leiter der Alnabi-Moschee, mit Bedacht vom Sport. Er
spricht von der islamischen Anforderung, „den eigenen Körper und die
eigene Seele zu entwickeln.“ In Bezug auf den Ninja-Club, gerade im
Training unter seinen Füssen, wo nun auch Frauen die Kampfkunst üben,
erklärt er sich damit einverstanden, und sagt , er habe „Respekt für
diese Frauen“.
Die iranischen Ninjas lernen mit ihrem Trainer verschiedene
Selbstverteidigungstechniken, die, um wirksam zu bleiben, eine
angemessene und selbstbeherrschte Reaktion erfordern (MEE/Sebastian
Castelier)
auf das Nachmittagsgebet vor. Er beugt sich und teilt noch einen letzten
Gedanken mit: „Alles was man im Fernsehen über den Islam sieht, ist
kein Islam. Der Islamische Staat hat nichts mit dem Islam zu tun.“
Der Islam ist eine facettenreiche und multi-dimensionale Lebensweise
und auch in einem Land wie dem Iran, der oft als monolithischer Block
gesehen wird, gibt es viel mehr zu entdecken, als was man auf Anhieb
wahrnehmen kann.
“Genug geredet, nun ist es an der Zeit, tätig zu werden!“ Die Schüler
führen nun die Übungen des Tages aus. Eine Zielsetzung besteht in der
Abwehr eines bewaffneten Angreifers, indem man einen einfachen Gürtel
benutzt (MEE/Sebastian Castelier)