31 internationale Organisationen verurteilen die Zunahme israelischer Abrisse von palästinensischen Häusern
Ein wichtiger Artikel zum Thema der Abrisse im Westjordanland. Hier erfahren Sie einige Details zu den letzten Abrissoperationen gegen die Beduinen im Westjordanland. All dies gehört zum Siedlungsplan des kolonialistischen Regimes von Tel Aviv.
Various
Authors – Versch. Autoren – AA.VV. – Auteurs div. |
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Übersetzt von Michèle Mialane میشل ميلان
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31 Hilfs-, religiöse,
Menschenrechts- und Entwicklungshilfeorganisationen fordern die Regierungschefs weltweit auf, umgehend einzugreifen, um die dauernden Abrisse aufzuhalten und die israelische Regierung wegen der ungerechtfertigten Zerstörung palästinensischen Eigentums und von Projekten, die von internationalen humanitären Organisationen im besetzten Westjordanland finanziert werden, zur Rechenschaft zu ziehen.
Im Rahmen
einer starken Zunahme der Abrisse in dieser Woche, demolierte die israelische Armee mindestens 63 Wohneinheiten und lebenswichtige Strukturen in 10 palästinensischen Gemeinden in der Zone C, die 60% des Westjordanlandes ausmacht, das sich unter der vollständigen militärischen und zivilen Kontrolle Israels befindet. Unter diesen abgerissenen Strukturen befanden sich auch 12 wesentliche humanitäre Einrichtungen, einschließlich eines Solarpaneels, einer tragbaren Toilette und von Viehgehegen und Zelten, die von der EU finanziert worden waren.
Den
Organisationen zufolge müssen die internationalen Geldgeber die Erstattung der abgerissenen Strukturen beantragen und sich verpflichten, ihre Hilfe erneut anzubieten. Im Mai 2012 hat die EU öffentlich erklärt, dass sie von Seiten der israelischen Regierung erwarte, dass sie ihre humanitären Hilfen in der Zone C beschütze. Inzwischen wurden Hunderte von europäischen oder sonstigen Geldgebern finanzierte humanitäre Güter zerstört bzw. beschlagnahmt. Dieses Jahr wurden in der Zone C schon 356 Strukturen, darunter 81 von internationalen Geldgebern bezahlten humanitäre Güter, zerstört.
Insgesamt
sind 132 Menschen, davon 82 Minderjährige, nach den Abrissen der letzten Tage obdachlos – das ist ein Viertel der Verschiebungen infolge der 2015 betriebenen Abrisse sowie die größte Zahl der Menschen, die seit bald 3 Jahren infolge der Abrisse ihrer Wohnung beraubt wurden. „Diese Abrisse führen die PalästinenserInnen dicht an den Abgrund und vernichten jede Hoffnung auf Frieden. Anstatt ihre Ortschaften und Existenzmittel zu entwickeln, führen Tausende PalästinenserInnen der Zone C ein Leben im Elend, in der dauernden Angst, dass am folgenden Tag ihre Wohnung verschwinden wird und sie aus ihrem Herkunftsort zwangsvertrieben werden“, so die Regionalleiterin von Oxfam, Catherine Essoyan. Diese Abrisse erfolgen im Rahmen des Umsiedlungsprojektes der israelischen Regierung, das 7000 in 46 Ortschaften der Zone C lebenden PalästinenserInnen betrifft. Die internationale Gemeinschaft hat Israel mehrmals aufgefordert, dieses “Umsiedlungsprojekt” aufzugeben. Die Zielgruppe des Projektes sind Beduinen sowie Viehzüchtergemeinschaften im Zentrum des Westjordanlands – darunter jene der Zone E1 in der Nähe von Jerusalem, wo die israelische Regierung neue, völkerrechtlich illegale Siedlungen plant. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-Moon erklärte, dass jede Umsetzung der von Israel geplanten Umsiedlung einer Zwangsvertreibung gleichkäme. Zwangsvertreibungen sowie unberechtigte Zerstörungen von Privateigentum gelten als schwere Verletzungen der Vierten Genfer Konvention. Eine solche Verletzung bringt, da sie ein Kriegsverbrechen ist, spezifische Verpflichtungen für Drittstaaten sowie die individuelle strafrechtliche Haftung mit sich. – See more |
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Übersetzt von Michèle Mialane میشل ميلان |
31
Hilfs-, religiöse, Menschenrechts- und Entwicklungshilfeorganisationen fordern die Regierungschefs weltweit auf, umgehend einzugreifen, um die dauernden Abrisse aufzuhalten und die israelische Regierung wegen der ungerechtfertigten Zerstörung palästinensischen Eigentums und von Projekten, die von internationalen humanitären Organisationen im besetzten Westjordanland finanziert werden, zur Rechenschaft zu ziehen.
Im Rahmen einer starken Zunahme der Abrisse in dieser Woche,
demolierte die israelische Armee mindestens 63 Wohneinheiten und lebenswichtige Strukturen in 10 palästinensischen Gemeinden in der Zone C, die 60% des Westjordanlandes ausmacht, das sich unter der vollständigen militärischen und zivilen Kontrolle Israels befindet. Unter diesen abgerissenen Strukturen befanden sich auch 12 wesentliche humanitäre Einrichtungen, einschließlich eines Solarpaneels, einer tragbaren Toilette und von Viehgehegen und Zelten, die von der EU finanziert worden waren.
„Diese rapide Zunahme der Abrisse zeigt, dass wir uns nicht mit
Worten begnügen dürfen und gemeinsam handeln müssen, um diesen Völkerrechtsverletzungen ein Ende zu bereiten. Schwere Verletzungen des humanitären Völkerrechts könnten bald zur Norm werden. Wir werden den Konflikt nicht gerecht und auf Dauer lösen können, wenn wir nicht im Voraus die Einhaltung des humanitären Völkerrechts gewährleisten”, so der Generaldirektor von Medical Aid for Palestinians, Tony Laurance. Gewisse vom „Umsiedlungsplan“ betroffene Bevölkerungsgruppen erleiden
Die israelische Regierung rechtfertigt den Abriss der Häuser ganzer
Gemeinden und die Zwangsumsiedlung von Bevölkerungsgruppen der Zone C – die zu den international als besetzt anerkannten Gebieten gehört – mit der Behauptung, sie hätten keine israelische Planungs- bzw. Baugenehmigungen, wobei letztere von den israelischen Behörden systematisch abgelehnt werden. Die Unmöglichkeit, zu bauen und sich zu entwickeln, liefert die PalästinenserInnen dem Abriss von Wohnungen, den Zwangsumsiedlungen und -vertreibungen wehrlos aus und beschränkt ihre Fähigkeit, ihre Rechte auf Wasser, anständige Wohnungen, Bildung, Gesundheitspflege und menschenwürdige Existenzmittel konkret umzusetzen.
Lokale und internationale Hilfsorganisationen werden mit den von
der israelischen Regierung auferlegten, schwerwiegenden Einschränkungen konfrontiert, wenn sie auf diese Bedürfnisse eingehen wollen. Israel verletzt dadurch ganz klar seine Pflicht, die Bereitstellung humanitärer Hilfe zu erleichtern. Die unterzeichnenden Organisationen:
1. ActionAid
2. Action Against Hunger
3. Amnesty International
4. Asamblea de Cooperacion por la Paz (ACPP)
5. Broederlijk Delen
6. Christian Aid
7. Church of Sweden
8. COSPE
9. DanChurchAid
10. Diakonia
11. EAPPI UK and Ireland
12. Embrace the Middle East
13. Gruppo di Volontariato Civile
14. Heinrich Böll Foundation
15. Lawyers for Palestinian Human Rights
16. Medical Aid for Palestinians (MAP –UK)
17. Oxfam
18. Overseas
19. Open Shuhada Street South Africa
20. Norwegian Church Aid
21. Norwegian People’s Aid
22. Palestine Solidarity Association of Sweden
23. Pax Christi Flanders
24. Pax Christi International
25. Premiere Urgence Aide Medicale Internationale (PU-AMI)
26. Quaker Peace and Social Witness (QPSW)
27. Secours Islamique France
28. The Lutheran World Federation
29. Trócaire
30. Vento di Terra
31. WeEffect
Anmerkungen für Redakteure
Die Zahlen bezüglich der Abrisse und Vertreibungen stammen aus der
Datenbank über Abrisse des Amtes der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten und wurden zuletzt am Donnerstag den 20. August 2015 abgerufen. Die Abrisse dieser Woche in der Zone C fanden am 17., 18. und 20. August statt.
Vier von den zehn palästinensischen Ortschaften, wo die letzten
Abrisse vorgenommen wurden, – Azzaayyem, Khan Al Ahmar Abu Falah, Bir Al Maskoob und Wadi Sneysel – liegen in der Zone E1 und gehören außerdem zu den 46 beduinischen und Viehzüchtergemeinschaften, von denen mit Sicherheit bekannt ist, dass sie vom israelischen „Umsiedlungsplan“ betroffen sind.
Der “Umsiedlungsplan“, den Israel im September 2014 öffentlich
bekannt gegeben hat, wird auch „Nuweimeh-Plan“ genannt. Die Umsetzung dieses Plans wird die Umsiedlung von ungefähr 7000 PalästinenserInnen aus 46 Ortschaften, von denen 23 in der Zone E1 liegen, in drei von der israelischen Regierung befürwortete Orte, und zwar nach Nuweimeh, Fasayel und Al Jabal, mit sich bringen. Die Erklärung des Generalsekretärs können Sie im Paragraphen 37 des folgenden Berichts: http://bit.ly/1NRvKie nachlesen. Allgemeineres finden Sie unter http://bit.ly/1HXvSHM
Der von Israel für die Zone E1 vorgelegte und 1999 verabschiedete
Leitplan (Plan Nr. 420/4) sollte mit Hilfe einer Reihe von Nebenplänen umgesetzt werden, die auf eine Verbindung mit der Siedlung Maale Adumim in Jerusalem und die Bildung eines umfangreicheren Blocks hinzielen. Diese sollten mit den Siedlungen Mishor Adumim und Kfar Adumim über eine Reihe neuer Straßen und Wohnprojekte verbunden werden.
Die zuständige israelische Zivilbehörde für die Stadt- und
Raumplanung der Zone C hat in den letzten Jahren 94% der Baugenehmigungsanträge von Palästinensern abgelehnt. Sie hat über 132000 Abrissbefehle in der Zone C für palästinensische Wohnungen, Schulen, Heuschuppen, Zisternen oder herkömmliche Brotöfen (Tabun) erteilt. .Auch befürwortet sie regelmäßig Gebietseinteilungs- und Baugenehmigungen sowie die Vergabe von Land, welche die Ausweitung illegaler Siedlungen in der Zone C fördern. Mehr finden Sie auf der folgenden Seite: http://bit.ly/1J66dAA |
– See more at: http://www.tlaxcala-int.org/article.asp?reference=15794#sthash.Olz0fqDJ.dpuf
31 internationale Organisationen verurteilen die Zunahme israelischer Abrisse von palästinensischen Häusern |
Various Authors – Versch. Autoren – AA.VV. – Auteurs div.
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Übersetzt von Michèle Mialane میشل ميلان |
31
Hilfs-, religiöse, Menschenrechts- und Entwicklungshilfeorganisationen fordern die Regierungschefs weltweit auf, umgehend einzugreifen, um die dauernden Abrisse aufzuhalten und die israelische Regierung wegen der ungerechtfertigten Zerstörung palästinensischen Eigentums und von Projekten, die von internationalen humanitären Organisationen im besetzten Westjordanland finanziert werden, zur Rechenschaft zu ziehen.
Im Rahmen einer starken Zunahme der Abrisse in dieser Woche,
demolierte die israelische Armee mindestens 63 Wohneinheiten und lebenswichtige Strukturen in 10 palästinensischen Gemeinden in der Zone C, die 60% des Westjordanlandes ausmacht, das sich unter der vollständigen militärischen und zivilen Kontrolle Israels befindet. Unter diesen abgerissenen Strukturen befanden sich auch 12 wesentliche humanitäre Einrichtungen, einschließlich eines Solarpaneels, einer tragbaren Toilette und von Viehgehegen und Zelten, die von der EU finanziert worden waren.
„Diese rapide Zunahme der Abrisse zeigt, dass wir uns nicht mit
Worten begnügen dürfen und gemeinsam handeln müssen, um diesen Völkerrechtsverletzungen ein Ende zu bereiten. Schwere Verletzungen des humanitären Völkerrechts könnten bald zur Norm werden. Wir werden den Konflikt nicht gerecht und auf Dauer lösen können, wenn wir nicht im Voraus die Einhaltung des humanitären Völkerrechts gewährleisten”, so der Generaldirektor von Medical Aid for Palestinians, Tony Laurance. Gewisse vom „Umsiedlungsplan“ betroffene Bevölkerungsgruppen erleiden
Die israelische Regierung rechtfertigt den Abriss der Häuser ganzer
Gemeinden und die Zwangsumsiedlung von Bevölkerungsgruppen der Zone C – die zu den international als besetzt anerkannten Gebieten gehört – mit der Behauptung, sie hätten keine israelische Planungs- bzw. Baugenehmigungen, wobei letztere von den israelischen Behörden systematisch abgelehnt werden. Die Unmöglichkeit, zu bauen und sich zu entwickeln, liefert die PalästinenserInnen dem Abriss von Wohnungen, den Zwangsumsiedlungen und -vertreibungen wehrlos aus und beschränkt ihre Fähigkeit, ihre Rechte auf Wasser, anständige Wohnungen, Bildung, Gesundheitspflege und menschenwürdige Existenzmittel konkret umzusetzen.
Lokale und internationale Hilfsorganisationen werden mit den von
der israelischen Regierung auferlegten, schwerwiegenden Einschränkungen konfrontiert, wenn sie auf diese Bedürfnisse eingehen wollen. Israel verletzt dadurch ganz klar seine Pflicht, die Bereitstellung humanitärer Hilfe zu erleichtern. Die unterzeichnenden Organisationen:
1. ActionAid
2. Action Against Hunger
3. Amnesty International
4. Asamblea de Cooperacion por la Paz (ACPP)
5. Broederlijk Delen
6. Christian Aid
7. Church of Sweden
8. COSPE
9. DanChurchAid
10. Diakonia
11. EAPPI UK and Ireland
12. Embrace the Middle East
13. Gruppo di Volontariato Civile
14. Heinrich Böll Foundation
15. Lawyers for Palestinian Human Rights
16. Medical Aid for Palestinians (MAP –UK)
17. Oxfam
18. Overseas
19. Open Shuhada Street South Africa
20. Norwegian Church Aid
21. Norwegian People’s Aid
22. Palestine Solidarity Association of Sweden
23. Pax Christi Flanders
24. Pax Christi International
25. Premiere Urgence Aide Medicale Internationale (PU-AMI)
26. Quaker Peace and Social Witness (QPSW)
27. Secours Islamique France
28. The Lutheran World Federation
29. Trócaire
30. Vento di Terra
31. WeEffect
Anmerkungen für Redakteure
Die Zahlen bezüglich der Abrisse und Vertreibungen stammen aus der
Datenbank über Abrisse des Amtes der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten und wurden zuletzt am Donnerstag den 20. August 2015 abgerufen. Die Abrisse dieser Woche in der Zone C fanden am 17., 18. und 20. August statt.
Vier von den zehn palästinensischen Ortschaften, wo die letzten
Abrisse vorgenommen wurden, – Azzaayyem, Khan Al Ahmar Abu Falah, Bir Al Maskoob und Wadi Sneysel – liegen in der Zone E1 und gehören außerdem zu den 46 beduinischen und Viehzüchtergemeinschaften, von denen mit Sicherheit bekannt ist, dass sie vom israelischen „Umsiedlungsplan“ betroffen sind.
Der “Umsiedlungsplan“, den Israel im September 2014 öffentlich
bekannt gegeben hat, wird auch „Nuweimeh-Plan“ genannt. Die Umsetzung dieses Plans wird die Umsiedlung von ungefähr 7000 PalästinenserInnen aus 46 Ortschaften, von denen 23 in der Zone E1 liegen, in drei von der israelischen Regierung befürwortete Orte, und zwar nach Nuweimeh, Fasayel und Al Jabal, mit sich bringen. Die Erklärung des Generalsekretärs können Sie im Paragraphen 37 des folgenden Berichts: http://bit.ly/1NRvKie nachlesen. Allgemeineres finden Sie unter http://bit.ly/1HXvSHM
Der von Israel für die Zone E1 vorgelegte und 1999 verabschiedete
Leitplan (Plan Nr. 420/4) sollte mit Hilfe einer Reihe von Nebenplänen umgesetzt werden, die auf eine Verbindung mit der Siedlung Maale Adumim in Jerusalem und die Bildung eines umfangreicheren Blocks hinzielen. Diese sollten mit den Siedlungen Mishor Adumim und Kfar Adumim über eine Reihe neuer Straßen und Wohnprojekte verbunden werden.
Die zuständige israelische Zivilbehörde für die Stadt- und
Raumplanung der Zone C hat in den letzten Jahren 94% der Baugenehmigungsanträge von Palästinensern abgelehnt. Sie hat über 132000 Abrissbefehle in der Zone C für palästinensische Wohnungen, Schulen, Heuschuppen, Zisternen oder herkömmliche Brotöfen (Tabun) erteilt. .Auch befürwortet sie regelmäßig Gebietseinteilungs- und Baugenehmigungen sowie die Vergabe von Land, welche die Ausweitung illegaler Siedlungen in der Zone C fördern. Mehr finden Sie auf der folgenden Seite: http://bit.ly/1J66dAA
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– See more at: http://www.tlaxcala-int.org/article.asp?reference=15794#sthash.Olz0fqDJ.dpuf
31 internationale Organisationen verurteilen die Zunahme israelischer Abrisse von palästinensischen Häusern |
Various Authors – Versch. Autoren – AA.VV. – Auteurs div.
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Übersetzt von Michèle Mialane میشل ميلان |
31
Hilfs-, religiöse, Menschenrechts- und Entwicklungshilfeorganisationen fordern die Regierungschefs weltweit auf, umgehend einzugreifen, um die dauernden Abrisse aufzuhalten und die israelische Regierung wegen der ungerechtfertigten Zerstörung palästinensischen Eigentums und von Projekten, die von internationalen humanitären Organisationen im besetzten Westjordanland finanziert werden, zur Rechenschaft zu ziehen.
Im Rahmen einer starken Zunahme der Abrisse in dieser Woche,
demolierte die israelische Armee mindestens 63 Wohneinheiten und lebenswichtige Strukturen in 10 palästinensischen Gemeinden in der Zone C, die 60% des Westjordanlandes ausmacht, das sich unter der vollständigen militärischen und zivilen Kontrolle Israels befindet. Unter diesen abgerissenen Strukturen befanden sich auch 12 wesentliche humanitäre Einrichtungen, einschließlich eines Solarpaneels, einer tragbaren Toilette und von Viehgehegen und Zelten, die von der EU finanziert worden waren.
„Diese rapide Zunahme der Abrisse zeigt, dass wir uns nicht mit
Worten begnügen dürfen und gemeinsam handeln müssen, um diesen Völkerrechtsverletzungen ein Ende zu bereiten. Schwere Verletzungen des humanitären Völkerrechts könnten bald zur Norm werden. Wir werden den Konflikt nicht gerecht und auf Dauer lösen können, wenn wir nicht im Voraus die Einhaltung des humanitären Völkerrechts gewährleisten”, so der Generaldirektor von Medical Aid for Palestinians, Tony Laurance. Gewisse vom „Umsiedlungsplan“ betroffene Bevölkerungsgruppen erleiden
Die israelische Regierung rechtfertigt den Abriss der Häuser ganzer
Gemeinden und die Zwangsumsiedlung von Bevölkerungsgruppen der Zone C – die zu den international als besetzt anerkannten Gebieten gehört – mit der Behauptung, sie hätten keine israelische Planungs- bzw. Baugenehmigungen, wobei letztere von den israelischen Behörden systematisch abgelehnt werden. Die Unmöglichkeit, zu bauen und sich zu entwickeln, liefert die PalästinenserInnen dem Abriss von Wohnungen, den Zwangsumsiedlungen und -vertreibungen wehrlos aus und beschränkt ihre Fähigkeit, ihre Rechte auf Wasser, anständige Wohnungen, Bildung, Gesundheitspflege und menschenwürdige Existenzmittel konkret umzusetzen.
Lokale und internationale Hilfsorganisationen werden mit den von
der israelischen Regierung auferlegten, schwerwiegenden Einschränkungen konfrontiert, wenn sie auf diese Bedürfnisse eingehen wollen. Israel verletzt dadurch ganz klar seine Pflicht, die Bereitstellung humanitärer Hilfe zu erleichtern. Die unterzeichnenden Organisationen:
1. ActionAid
2. Action Against Hunger
3. Amnesty International
4. Asamblea de Cooperacion por la Paz (ACPP)
5. Broederlijk Delen
6. Christian Aid
7. Church of Sweden
8. COSPE
9. DanChurchAid
10. Diakonia
11. EAPPI UK and Ireland
12. Embrace the Middle East
13. Gruppo di Volontariato Civile
14. Heinrich Böll Foundation
15. Lawyers for Palestinian Human Rights
16. Medical Aid for Palestinians (MAP –UK)
17. Oxfam
18. Overseas
19. Open Shuhada Street South Africa
20. Norwegian Church Aid
21. Norwegian People’s Aid
22. Palestine Solidarity Association of Sweden
23. Pax Christi Flanders
24. Pax Christi International
25. Premiere Urgence Aide Medicale Internationale (PU-AMI)
26. Quaker Peace and Social Witness (QPSW)
27. Secours Islamique France
28. The Lutheran World Federation
29. Trócaire
30. Vento di Terra
31. WeEffect
Anmerkungen für Redakteure
Die Zahlen bezüglich der Abrisse und Vertreibungen stammen aus der
Datenbank über Abrisse des Amtes der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten und wurden zuletzt am Donnerstag den 20. August 2015 abgerufen. Die Abrisse dieser Woche in der Zone C fanden am 17., 18. und 20. August statt.
Vier von den zehn palästinensischen Ortschaften, wo die letzten
Abrisse vorgenommen wurden, – Azzaayyem, Khan Al Ahmar Abu Falah, Bir Al Maskoob und Wadi Sneysel – liegen in der Zone E1 und gehören außerdem zu den 46 beduinischen und Viehzüchtergemeinschaften, von denen mit Sicherheit bekannt ist, dass sie vom israelischen „Umsiedlungsplan“ betroffen sind.
Der “Umsiedlungsplan“, den Israel im September 2014 öffentlich
bekannt gegeben hat, wird auch „Nuweimeh-Plan“ genannt. Die Umsetzung dieses Plans wird die Umsiedlung von ungefähr 7000 PalästinenserInnen aus 46 Ortschaften, von denen 23 in der Zone E1 liegen, in drei von der israelischen Regierung befürwortete Orte, und zwar nach Nuweimeh, Fasayel und Al Jabal, mit sich bringen. Die Erklärung des Generalsekretärs können Sie im Paragraphen 37 des folgenden Berichts: http://bit.ly/1NRvKie nachlesen. Allgemeineres finden Sie unter http://bit.ly/1HXvSHM
Der von Israel für die Zone E1 vorgelegte und 1999 verabschiedete
Leitplan (Plan Nr. 420/4) sollte mit Hilfe einer Reihe von Nebenplänen umgesetzt werden, die auf eine Verbindung mit der Siedlung Maale Adumim in Jerusalem und die Bildung eines umfangreicheren Blocks hinzielen. Diese sollten mit den Siedlungen Mishor Adumim und Kfar Adumim über eine Reihe neuer Straßen und Wohnprojekte verbunden werden.
Die zuständige israelische Zivilbehörde für die Stadt- und
Raumplanung der Zone C hat in den letzten Jahren 94% der Baugenehmigungsanträge von Palästinensern abgelehnt. Sie hat über 132000 Abrissbefehle in der Zone C für palästinensische Wohnungen, Schulen, Heuschuppen, Zisternen oder herkömmliche Brotöfen (Tabun) erteilt. .Auch befürwortet sie regelmäßig Gebietseinteilungs- und Baugenehmigungen sowie die Vergabe von Land, welche die Ausweitung illegaler Siedlungen in der Zone C fördern. Mehr finden Sie auf der folgenden Seite: http://bit.ly/1J66dAA
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