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Unser Artikel über Pamela Geller auf Islamiq

Hartnäckige Islamkritikerin

Zwei
Verdächtige stürzen eine islamfeindliche Mohammed-Karikaturen
Ausstellung. Frei nach dem Motto: Sie schiessen und werden letzendlich
von der Polizei getötet. Eine Tragödie. Doch wer steckt dahinter? Warum
wird so eine Ausstellung, mit Gästen wie dem Rechtspopulisten Geert
Wilders, veranstaltet? Dahinter verbirgt sich eine Frau, die ihr Hobby
zum Beruf gemacht hat: populistische Islamkritik betreiben.

von:

Der Muslim als der “Fremde” © by markus spiske
auf flickr.com (CC BY 2.0), bearbeitet IslamiQ

Pamela Geller ist für mich die Verkörperung der
zionistisch-kapitalistischen “desperate Housewife” Islamfeindlichkeit..
Sie ist aufgrund ihrer Medien-besessenen Art eine Person, mit der man
sich irgendwann im Leben auseinandersetzen muss. Jeder befasst sich mit
ihr, sogar ihre jüdischen Mitbürger in Amerika, die offenlegen, wie ihre
Strategie auch auf finanzieller Ebene mit Spenden in Höhe von zuletzt
960.000 $ pro Jahr, wovon sie ein Gehalt von 200.000 $ bezogen hat,
aufgeht, gerade weil sie sich ganz offen als harte Islamfeindin
definiert und ihr Leben darauf ausrichtet, den Islam offen zu bekämpfen.
Und dies macht sie mit allen Mitteln, und so auch mit Hilfe hoher
Geldbeträge. Pamela Geller hat sich Islamfeindlichkeit zu einem im
Kapitalismus bezahlten Job gemacht, indem sie Contests organisiert, in
denen Menschen aufgefordert werden, gegen hohe Geldsummen, wie z.B. $
10.000 in Garland zu Beginn des Monats, die beste islamfeindliche
Karikatur des Propheten zu liefern. Islamfeindliche Pseudokunst macht
sich bezahlt und gehört somit zur neoliberalen, kapitalistischen
Meinungs- und auch Pressefreiheit.

Genau mit dieser Provokation schaffte es Pamela Geller, ohne sich
selbst die Hände schmutzig zu machen, den Tod zweier Menschen in
Garland, Texas, zu Beginn dieses Monats zu verursachen. Der
Karikaturenwettbewerb wurde von der islamfeindlichen Organisation aus
New York American Freedom Defense Initiative organisiert. Nach der
Schießerei zweier Terroristen schrieb Pamela Geller, die sich nach dem
11. September dazu berufen fühlte, sich Wissen über den Islam und seine
Gefahren anzueignen, in ihrem Blog “Atlas Shrugs” gleich: “this is war”.
Anhand dieser Geschehnisse lässt sich das dynamische
Islamfeindlichkeitsparadigma von Pamela Geller gleich chronologisch
definieren: Spendenaufrufe, finanziell gestützte Provokation,
“jihadistisch induzierte” Reaktion, Kriegserklärung der Freiheitsfeinde,
Beweis der Notwendigkeit der Arbeit von Pamela Geller.

Pamela Geller provoziert

Ich frage mich hier nur, wer hier wem den Krieg erklärt und wer hier
wen manipuliert. Aber für Pamela Geller ginge es nicht um einen Krieg
gegen den Islam, sondern um den Krieg der Muslime gegen die Meinungs-
und Pressefreiheit, genau wie bei Charlie Hebdo, nur intellektuell ein
paar Stufen darunter. Wie Wilders sieht sich Pamela Geller auf der Seite
der freien, liberalen Welt gegen die „gewalttätigen Muslime“ Der Islam
hätte außerdem den Nationalsozialismus und den Antisemitismus
beeinflusst. Dabei vergisst die gute Hausfrau, dass die Araber wie auch
die Juden Semiten sind und dass die Welt nicht so polarisiert ist, wie
sie sie darstellt.

Was kann man gegen diese Frau und ihre kapitalistische Macht denn
unternehmen? Der Ansatz der britischen Behörden, ihr die Einreise zu
verweigern, finde ich schon mal defensiv sehr geschickt. Denn wo sich
die Frau hinbewegt, provoziert sie Muslime oder False-Flag-Agenten, die
nicht in der Lage sind, mit ihrer Provokation umzugehen.. Charlie Hebdo
würde sagen: Muslime verstehen keinen Humor und es dabei belassen. Für
mich aber endet meine eigene Meinungsfreiheit und auch die von Charlie
und Pamela genau an der Stelle, an der die Meinungsfreiheit des anderen
beginnt. Für mich endet meine eigene Meinungsfreiheit vor allem auch an
dem Punkt, an dem ich den anderen diffamiere und entmenschliche. Ich
glaube nicht, dass diejenigen, die Pamela Geller gerne aus der
Medienszene verbannen möchten, gegen die Meinungsfreiheit sind. sondern
wohl eher für das Menschenrecht.

Das völlig verdrehte Islambild von Pamela Geller hat vieles mit dem
Islambild von Geert Wilders und Ayyan Hirsi Ali gemeinsam, aber ich
finde sie strategisch und medientechnisch einfach unverschämter und über
jede Grenze provokatorischer. Ayyan Hirsi Ali kann ihre Wahrnehmung der
somalischen muslimischen Traditionen nicht vom wahren Islam
unterscheiden und irgendwie denkt sie daher zum Beispiel, sie würde die
Frauen vor der Folklore der Beschneidung im Namen der Islamfeindlichkeit
schützen. Bei Geert Wilders geht es in seinem einseitigen,
islamfeindlichen Ein-Mann-Parteiprogramm darum, die “schmutzigen
Kopftücher“ und den “Kinderwagenjihad“ aus den niederländischen Straßen
zu verbannen und somit die Niederlande und den Westen von den
muslimischen Einwanderern zu befreien, die versuchen würden, den Westen
zu erobern. Aber die Millionärin Pamela Geller stellt sich selbst zur
Schau wie ein Filmstar, der es einfach nur lustig findet, zu sehen, wie
Gewalt durch Provokation entstehen kann. Ich finde sie gerade aufgrund
ihrer Oberflächlichkeit und ihres dauernden Spiels mit dem Feuer und dem
Leben anderer Menschen geradezu das Gegenteil von dem, was sie von sich
selbst als freiheitsliebende Frau sagt. Jemand, der Menschen zu Mördern
macht, weil sie keinen dialektischen Ausweg mehr sehen, ist kein
freiheitsliebender Mensch, sondern selbst ein Mörder.