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Kommentar der Autorin Evelyn Hecht-Galinski zum israelischen “Wahlergebnis”!

Aktueller Kommentar vom “Hochblauen”

Belohnt für rassistische Hetze und Siedlungsbau!


Von Evelyn Hecht-Galinski

Der “Jüdische Staat” hat gewählt und es scheint sich erneut
abzuzeichnen, dass der größte Teil der jüdischen Bevölkerung sich nicht
abschrecken ließ vom rassistischen und hetzerischen Likud-Lager und
seinem Ministerpräsidenten Bibi Netanjahu.
 
Gibt es ein anderes Land auf der Welt, wo man mit
Völkerrechtsverbrechen, illegalem Siedlungsbau, Kriegsverbrechen und
Brüskierung des US-Präsidenten, dessen Regierung diesem “Jüdischen
Besatzer-Staat” 3 Milliarden US-Dollar jährlich überweist noch Wahlen
gewinnen kann? Nur weil man sich gewiss sein kann, dass man als
“Anti-Islamisches Bollwerk” und westliches Bollwerk im Nahen Osten quasi
Narrenfreiheit genießt?
Was muss eigentlich noch passieren bis die Staatengemeinschaft handelt und diesem Treiben ein Ende bereitet?
 
 
 
 
Ich schrieb vor zwei Tagen (siehe den Kommentar weiter unten) noch
etwas sarkastisch: “Egal ob Bibi oder Buji, für die Palästinenser bleibt
alles futschi”!
Noch gibt es kein Endergebnis, noch gibt es keine Koalition. Aber
eins scheint so gut wie sicher, der alte Ministerpräsident wird auch der
neue sein. (1)
Ob Likud nun gleich auf liegt mit dem Zionistischen Lager oder, wie
TV 2 Israel meldete, eine Stimme mehr hat, ist insofern nebensächlich,
da Bibi mehr Auswahl unter den rechten Parteien hat. (2)
 
Eine gute Nachricht gibt es allerdings, die Arabische Liste ist
wohl mit 13 Sitzen auf Platz 3 gelandet, und das ist ein enormer Erfolg.
Allerdings war es mehr als bezeichnend für diesen “Jüdischen
Besatzer-Staat”, dass alle Parteien schon vor der Wahl ausgeschlossen
hatten, mit dieser phantastischen Arabischen Liste zu koalieren. Da lobe
ich mir den ehemaligen Knesset-Präsidenten Avram Burg, der sich als
einer der wenigen aufrechten prominenten jüdischen Vertreter dieser
Liste angeschlossen hatte und sogar den “Schabbat entweihte” um an einer
Wahlveranstaltung teilzunehmen, um seine Unterstützung für diese Liste
zu zeigen. (3)
 
Wie schrieb ich vor kurzem, “nicht die Kippa ist das Problem,
sondern der Kopf darunter, und unter Avram Burgs Kippa befindet sich ein
kluger Kopf!
Meiner Einschätzung nach wird sich nach diesem Wahlergebnis ein
Rechtsaußen-Bündnis der schlimmsten Rechts-Rassistischen-Faschistoiden
Art bilden. Was ihm sicher nicht schwer fallen wird nach Stimmungslage.
Ein farbloses “Zionistisches Bündnis” wird wohl kaum mit einem
Netanjahu, der nochmals einen Tag vor der Wahl verkündete, sollte er
wiedergewählt werden, gäbe es keinen Palästinenser-Staat, und der
Siedlungsbau, auch und besonders im annektierten Ost-Jerusalem würde
massiv vorangetrieben.
 
Sollte es wider Erwarten und nur auf Drängen des Staatspräsidenten
Rivlin doch zu einer Großen Koalition kommen und sich Herzog und Livni
als Feigenblätter und Alibi für diese Politik hergeben, so wäre das eine
Katastrophe! Vor dieser Konstellation eines schlimmsten aller
“Super-Gaus” warnte am Dienstagmittag sogar Avi Primor, ein ehemaliger
israelischer Botschafter in Deutschland! (4)
 
Genug der Spekulationen für heute Nacht. Es wird sich für die
Palästinenser nichts ändern, solange es keinen Druck von außen und
endlich weltweite Sanktionen gegen diesen “Jüdischen Apartheid- und
Besatzer-Staat” gibt.
Gegen Russland und seine Krim Politik-gibt es Sanktionen, aber jüdische Völkerrechtsverbrechen und Besatzung werden toleriert.
Kann und darf der Holocaust alles entschuldigen?
Kann und darf das Märchen der Selbstverteidigung und Angstmache alles entschuldigen?
Darf die deutsche Staatsräson für den “Jüdischen Besatzer-Staat” gelten?
Nein und nochmals Nein!
Gute Nacht! (PK)
 
(1)
(2)
(3)
(4)
 
 
Evelyn Hecht-Galinski ist Publizistin und Autorin. Ihre
Kommentare für die NRhZ schreibt sie regelmäßig vom “Hochblauen”, dem
1165 m hohen “Hausberg” im Badischen, wo sie mit ihrem Ehemann Benjamin
Hecht lebt: sicht-vom-hochblauen.de.
2012 kam ihr Buch “Das elfte Gebot: Israel darf alles” heraus.
Erschienen im tz-Verlag, ISBN 978-3940456-51-9 (print), Preis 17,89
Euro.
Am 28. September 2014 wurde sie von der NRhZ mit dem vierten
“Kölner Karls-Preis für engagierte Literatur und Publizistik”
ausgezeichnet.