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Die Giraffe und das Zebra – eine Kinderfabel gegen den Alltagsrassismus


Die Giraffe und das Zebra
Es waren einmal eine
Giraffe und ein Zebra, die gemeinsam mit vielen anderen, großen und kleinen
Tieren in der afrikanischen Savanne lebten.
Die Giraffe hatte einen sehr langen Hals und viele braune
Flecken auf ihrem gelben Fell. 


Das Zebra hingegen war klein und hatte schwarze Streifen auf
seinem weißen Fell, oder vielleicht hatte es auch weiße Streifen auf seinem schwarzen
Fell. Wir wissen es nicht, ob das Zebra weiß war, bevor es die schwarzen
Streifen bekam oder schwarz war, bevor es die weißen Streifen bekam. 


In der Savanne gab es viele Baobab-Bäume. Die Giraffe hatte
einen so langen Hals, dass es ihr sogar gelang, die höchstliegenden Blätter des
Baobabs zu fressen.
Eines Tages wurde die Giraffe stolz. Sie dachte, sie wäre
das schönste Tier von allen, und auch das intelligenteste und schlauste Tier
der gesamten Savanne, weil sie lang war und die Blätter des Baobabs fressen
konnte, während die anderen Tiere nicht in der Lage waren, so hoch zu kommen,
um die Blätter des Baobabs zu erreichen.
  
So sprach die Giraffe eines Tages zum Zebra: „Du bist so
klein, dass ich nicht verstehen kann, wie du überhaupt fressen kannst?“
Da antwortete das Zebra: „Ich brauche die Blätter des
Baobabs nicht. Ich fresse die Sprosse und die niedrigen Büsche.“
Die Giraffe erwiderte: „Egal… aber du bleibst klein und
dick, während ich groß und schlank bin!!“
Daraufhin entgegnete ihr das Zebra: „Ich bin verschieden.
Ich bin ein anderes Tier. Alle Tiere sind unterschiedlich. Und alle Tiere sind
schön. Wir können doch nicht sagen, dass du schöner bist als ich, nur weil du eine
Giraffe bist“.