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Seehaus

Seehaus e.V.
Verein:            Seehaus e.V.
Webseite:       www.seehaus-ev.de
Wirkungsbereich:
Der Verein Seehaus e.V. möchte Jugendliche, die straffällig geworden sind, auf ein Leben ohne Straftaten vorbereiten.
Das
Angebot richtet sich an Jugendliche und Heranwachsende zwischen 14 und
23 Jahren, die sich im Jugendstrafvollzug befinden. Die Jugendlichen
können sich um eine Aufnahme in das Projekt bewerben. Sofern der
jeweilige Anstaltsleiter seine Zustimmung erteilt, können sie ihre
gesamte Haftzeit im Seehaus verbringen. Hier wohnen sie dann mit bis zu
insgesamt 7 anderen Jugendlichen und sogenannten Hauseltern und deren
Kindern zusammen.
Das
Projekt setzt voraus, dass die Jugendlichen bereit sind, an sich zu
arbeiten und auch einen Täter-Opfer-Ausgleich herbeizuführen.
Ziel:
Dass
Jugendliche oder Heranwachsende straffällig werden, kann viele Gründe
haben. Ein schlechtes Umfeld oder katastrophale Familienstrukturen sind
nur einige wenige Gründe, weshalb junge Menschen auf die schiefe Bahn
gelangt sein könnten.
In Deutschland gibt es für straffällig geworden Jugendliche bisher nur den offenen und geschlossenen Vollzug.
Das
Projekt Seehaus bietet eine neue Variante, in der die Jugendlichen bei
einer Familie leben und hierdurch ein intaktes Familienleben
kennenlernen können. Sie sollen Strukturen erkennen, die sie bislang
noch nie erlebt haben und inmitten dieses familiären Umfeldes über ihre
Taten reflektieren und sich auf ein Leben in Freiheit vorbereiten, bei
dem sie dann die nötige Stabilität aufbieten können, um nicht erneut
eine Straftat zu begehen.
Die
Jugendlichen einfach nur wegzusperren führt in den seltensten Fällen
dazu, dass sie nicht erneut einen kriminellen Weg einschlagen. Abseits
von schlechten Einflüssen, die in Gefängnissen sehr kompakt vorkommen,
da sehr viele Straftäter auf dichtem Raum zusammenleben, sollen die
Jugendlichen über die von ihnen begangenen Taten nachdenken und Lehren
aus diesen ziehen. Nur wenn sie ihr Fehlverhalten einsehen, kann
verhindert werden, dass sie auch als Erwachsene eine kriminelle Laufbahn
einschlagen.
Im
Seehaus müssen die Jugendlichen damit beginnen den Schaden, den sie
angerichtet haben, wiedergutzumachen. Angestrebt ist ein
Täter-Opfer-Ausgleich, bei dem beide Seiten in Gesprächen die Position
des anderen nachvollziehen sollen, um am Ende eine Wiedergutmachung zu
vereinbaren.  
Hier
soll dem Opfer die Möglichkeit gegeben werden, seiner Wut Luft zu
machen und dem Täter zu verdeutlichen, welche Auswirkungen die Tat auf
das Leben des Opfers hatte. Somit soll dem Ofer auch die Möglichkeit
gegeben werden, das Erlebte besser zu verarbeiten. Neben der Einsicht
des Täters soll dieser aber auch die Möglichkeit erhalten, sich seinem
Opfer zu erklären. Am Ende soll eine Wiedergutmachung durch den Täter
gegenüber dem Opfer vereinbart werden.
Darüber hinaus hat der Jugendliche auch während seines Aufenthalts im Seehaus  gemeinnützige Arbeit zu leisten, um eine Art Wiedergutmachung an der Gesellschaft zu leisten.
Während
ihrer Zeit im Seehaus erhalten die Jugendlichen einen konsequenten und
strukturierten Tagesablauf, der von ihnen Leistung abverlangt. Hierbei
erhalten sie auch eine schulische und sportliche Förderung, so dass sie
beim Verlassen des Projektes eine bessere Perspektive für ihre weitere
Zukunft haben.
Die
Nachbetreuung beim Verlassen des Projektes durch Paten und Förderer
kann ebenfalls gewährleistet werden, um sicherzustellen, dass die Werte,
die sie während ihres Aufenthalts vermittelt bekommen haben, auch
gefestigt werden und nicht wieder verloren gehen.
Unterstützungsmöglichkeiten:
Der
Verein ist für Geld- oder auch Sachspenden sehr dankbar, da hiermit
nicht nur die eigenen Projekte, sondern auch Partnerorganisationen
unterstützt werden.
Es gibt auch einen Online-Shop, in dem man Briefmarken oder Bücher erwerben kann, deren Erlös dem Verein ebenfalls zugutekommt.
Eine
weitere Form der Unterstützung wird durch den Brennholzkauf ermöglicht.
Die Jugendlichen schlagen, spalten und lagern das Brennholz, das der
Verein dann verkauft. Hierdurch gibt man den Jugendlichen nicht nur eine
Arbeit, sondern unterstützt gleichzeitig auch die nachhaltige
Forstwirtschaft, erhält hochwertiges Brennholz und hilft dabei, eine
neue und sehr vielversprechende Form des Strafvollzugs für Jugendliche
zu ermöglichen.
Die Redaktion von ProMosaik