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Gegen die Waffenlieferungen in den Irak: Nicole Kumfert erklärt uns warum


Liebe Leserinnen und Leser,
anbei ein weiterer kostbarer Beitrag von Frau Nicole Kumfert von Die Linke Leverkusen zum Thema der Waffenlieferungen…
Heute morgen hatten wir uns so beängstigend in Facebook geäußert, als wären die Waffen schon da….
als lägen schon die ersten Kinder tot am Boden…
aber wenn wir uns nicht auflehnen und laut NEIN schreien, wird dies bald der Fall sein.
Waffen, die man liefert, lassen sich nicht mehr zurückholen.
Waffen lassen diesen brutalen Konflikt nur noch eskalieren.
Im Krieg und im Terrorismus siegen NUR die Waffenlobbys. Das hatten wir schon mal….
Wie Hegel so schön sagte: Wir lernen aus der Geschichte ….. GAR NICHTS…..
Lesen Sie sich mal, was Frau Kumfert uns ins Gewissen redet und ändern Sie Ihre Meinung, bevor es zu spät ist und Kinder sterben und deutsches Blut an ihren Händen klebt.
Reicht das nicht, was hier passiert ist?
 Reicht dieses Kind hier nicht?



Rache ist nicht der Sinn der Sache…. Denken Sie an den Ausschnitt aus dem Vortrag des jüdisch-israelischen Autors Matti Peled….
Als seine Nichte von einer Selbstmordattentäterin getötet wurde, sagte die Mutter dieses Kindes: NEIN zur Rache… denn keine Mutter will die Kinder der anderen Mütter tot sehen.
Wir müssen den Frieden hinbekommen in der Region, ohne zusätzliche Waffen hinzuliefern.
Sofortiger Waffenstillstand und sofortiger Dialog!!!

dankend
Dr. phil. Milena Rampoldi
ProMosaik e.V.  


Überlassen wir nun Frau Kumfert das Wort:
Eines ist klar: Die regelrechte
Vernichtung von Menschen darf nicht geduldet werden!
Dabei ist es ganz egal, um welchen
Konflikt oder welche menschenverachtenden Akte es sich hierbei handelt.
Konflikte mit Waffen zu lösen,
erscheint mir dabei jedoch nicht die adäquate Lösung zu sein.
Daher tritt DIE LINKE. vehement und
dieser Tage umso deutlicher dafür ein, Waffenlieferungen und Rüstungsexporte
grundsätzlich zu verbieten – Deutschland muss nicht an den Krisen und
Konflikten dieser Welt Geld verdienen.
Ist es richtig, Waffen in Krisen- und
Kriegsgebiete zu exportieren? Meine Antwort lautet klar und deutlich NEIN!
Aber will ich dann, dass durch die
ISIS-Kämpfer die Kurden im Nordirak – ganz vorsichtig ausgedrückt – verdrängt
werden? NEIN, das ist nicht in meinem Interesse, so wie ich generell der
Ansicht bin, dass jeder Mensch ein Recht darauf hat, in Frieden nach seinen
eigenen Vorstellungen zu leben, sofern diese nicht in den Lebensbereich anderer
ein- und übergreifen.
Natürlich ist die Konfliktlage im
Nordirak eine viel weitreichendere und vor allem auch brenzligere – dennoch
bezweifle ich, dass die Lieferung von Waffen das richtige Mittel zum Schutz der
Kurden im Nordirak ist.
Zum einen kann – und das macht selbst
die CDU deutlich – nicht sichergestellt werden, dass die von Deutschland an die
Kurden gelieferten Waffen nicht in „falsche Hände“ geraten.
Zum anderen bezweifle ich, dass die
Kämpfer auf kurdischer Seite mit den von Deutschland gelieferten Waffen umgehen
können.

(Quelle: Stuttmann Karikaturen)
Nicht umsonst werden deutsche Soldatinnen
und Soldaten – und da spreche ich aus Erfahrung – regelrecht auf die sichere
Verwendung jeglicher Waffengattung gedrillt.
Die Liste der Waffen ist lang, von
Handgranaten, über verschiedene Gewehre bis hin zu Panzerfäusten und Abwehrsystemen.
Die Anzahl der mitzuliefernden Munition schockiert mich.
Aus meiner Sicht absolut
unbegreiflich, wie Deutschland das Risiko eingehen kann, künftig mit den
eigenen Waffen angegriffen zu werden, sofern diese nicht bei den Kurden im
Nordirak verbleiben.
Die Gefahr, die vom internationalen
Terrorismus auch für Deutschland ausgeht, wird nicht dadurch gebannt, dass die
ISIS die kurdischen Gebiete nicht übernehmen kann, weil sie mit deutschen
Waffen bekämpft wird.
Im Gegenteil: Die Gefahr steigt, da
zum Teil ohnehin schon frustrierte, zum Islam konvertierte deutsche Jugendliche
und junge Erwachsene in den Reihen der ISIS nach dem Motto „Jetzt erst recht!“
Angriffe auf und Attentate in Deutschland planen könnten.
Rückzugsorte finden terroristische
Kräfte nahezu überall – dafür bedarf es nicht der Übernahme kurdischer Gebiete
im Nordirak.
Der von der Bundesregierung gefasste
und durch die Mehrheit der Abgeordneten des Deutschen Bundestags gefasste
Beschluss zur Waffenlieferung an die Kurden im Nordirak ist grundlegend falsch
und ein fatales Zeichen für den internationalen Frieden!
Diese Entscheidung am 75. Jahrestag
des Beginns des Zweiten Weltkriegs – ausgelöst durch den deutschen Überfall auf
Polen – im Reichstag, dem durchaus historische Relevanz hinsichtlich des
Brandes im Februar 1933 und der daraus resultierenden Machtübernahme der Nazis
zugeschrieben werden kann, zu diskutieren und letztlich auch mit breiter
Mehrheit zu bestätigen, ist an Taktlosigkeit und mangelndem – auch historischem
– Verantwortungsbewusstsein nicht zu überbieten!