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Der neue Newsletter von Lernen aus der Geschichte

Liebe Leserinnen und Leser,

anbei der neue Newsletter von Lernen aus der Geschichte mit sehr interessanten Themen, die die Redaktion von ProMosaik e.V. ihren Leserinnnen und Lesern unbedingt empfehlen möchte.

Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften und Kommentare hierzu an info@promosaik.com

dankend

Dr. phil. Milena Rampoldi
Redaktion von ProMosaik e.V.



Magazin vom 15. Oktober 2014 (09/14)

Was nicht sein konnte, gab es nicht. Rechtsextremismus und
Antisemitismus im real existierenden Sozialismus

Liebe
Leserinnen und Leser, 
vor sich
haben Sie die Oktoberausgabe des LaG-Magazins zu Rechtsextremismus und
Antisemitismus im real existierenden Sozialismus. Die doppelte thematische
Ausrichtung ergibt sich daraus, dass vor allem das Vorkommen von Antisemitismus
ein weithin wenig beachtetes Thema ist. Der Fokus richtet sich dabei in den
Essays vor allem auf die DDR, während sich im Rezensionsbereich
unterschiedliche Beispiele, vor allem aus Polen finden. Das begründet sich
nicht alleine mit dem Umstand eines sehr virulenten Antisemitismus, sondern
auch darin, dass es eine relativ breite und immer wiederkehrende
gesellschaftliche Debatte dazu im Land gibt. 
Für die DDR
sind zwar die Existenz von Rechtsextremismus und Antisemitismus gut belegt, für
die historisch-politische Bildung gibt es allerdings nur einen beschränkten
Fundus an aufbereiteten didaktischen Materialien. Hier wäre eine vergleichende
Perspektive, vor allem für den Umgang mit Antisemitismus, in beiden deutschen
Staaten wünschenswert. 
Bernd Wagner zeichnet die
Entstehung von Neonazigrupen in der DDR nach und betont die Frontstellung
von Neonazis und Skinheads gegenüber Staat und Partei in der DDR. Dabei
thematisiert er auch deren Antisemitismus. 
Auch Jan
Riebe
beschäftigt sich mit der Thematik des Rechtsextremismus in der DDR,
geht jedoch stärker vom Selbstverständnis der DDR als antifaschistischem Staat
aus und geht zudem auf die Rolle der Staatssicherheit ein. 
Sabine
Meyer

hat Presseberichte und Einträge in Gästebücher zur Ausstellung „Das hat’s bei
uns nicht gegeben!“ – Antisemitismus in der DDR, der Amadeu Antonio Stiftung
untersucht. In diesem Zusammenhang zeigen sich deutlich die Nachhaltigkeit von
Ressentiments und die Ambivalenz von Besucher/innen gegenüber den Inhalten der
Ausstellung. 

In eigener Sache 

Unser Verein,
die Agentur für Bildung – Geschichte, Politik und Medien, bereitet für den 9.
Und 10. Juli 2015 gefördert durch die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und
Zukunft eine Tagung zur Zukunft der Erinnerung an Nationalsozialismus,
Holocaust und den Zweiten Weltkrieg vor. Die Veranstaltung soll mit innovativen
Formaten Fragen an die Zukunft der Erinnerung in der Migrationsgesellschaft
stellen. Dazu gibt es einen Call for Papers zur
Mitgestaltung der Workshops, auf den wir Interessierte hinweisen möchten.
Unser
nächstes Magazin erscheint am 12. November und hat die Geschichte der
Entschädigung ehemaliger NS-Zwangsarbeiter/innen zum Thema. 
Wir wünschen
Ihnen eine angenehme Lektüre,  
Ihre
LaG-Redaktion
Zur
Diskussion

Rechtsextremismus in
der DDR

Jan Riebe
beschäftigt sich mit der Thematik des Rechtsextremismus in der DDR Er geht vom
Selbstverständnis der DDR als antifaschistischem Staat aus und thematisiert
zudem die Rolle der Staatssicherheit.
Zur
Diskussion

Rechtsextremismus und
Antisemitismus im real existierenden Sozialismus

Bernd Wagner
zeichnet eine Linie der Entstehung von Neonazigrupen in der DDR und betont
die Frontstellung von Neonazis und Skinheads gegenüber Staat und Partei in der
DDR. Dabei thematisiert er auch deren Antisemitismus.
Zur Diskussion

Argumentationsmuster
in der Debatte um die Ausstellung „’Das hat’s bei uns nicht gegeben!’ –
Antisemitismus in der DDR“

Die Autorin
hat Presseberichte und Gästebucheinträge zur Ausstellung “Das hat’s bei
uns nicht gegeben – Antisemitismus in der DDR untersucht.
Empfehlung Fachbuch

Angst. Antisemitismus
nach Auschwitz in Polen

In seinem
2006 erschienen Buch setzt sich der in Princeton lehrende polnisch-jüdische
Historiker Jan Tomasz Gross mit den antisemitischen Tendenzen auseinander, die
im kommunistischen Nachkriegspolen zur Verfolgung der verbliebenen jüdischen
Bevölkerung durch ihre katholischen Mitbürger/innen führten. Gross zeigt, wie
sich antisemitisches Gedankengut mit Scham und Angst vor den Zurückkehrenden
mischte und schließlich vielerorts in blutige Pogrome mündete. mehr
Empfehlung
Fachbuch

Rassistische
Kontinuitäten als DDR-Altlast?

In seinem
Werk „Der gescheiterte Anti-Faschismus der SED“ belegt Harry Waibel
faktenversiert „Rassismus in der DDR“, den er auf das historische und
ideologische Selbstverständnis des selbstproklamierten antifaschistischen
Staates zurückführt. 
Empfehlung
Unterrichtsmaterial

Rechtsextremismus in
der DDR

Die von der
Amadeu-Antonio-Stiftung erarbeitete Powerpoint-Präsentation gibt einen
Überblick über neonazistische Strukturen in der DDR. Es werden dabei
unterschiedliche Phasen gesondert betrachtet und Überlegungen angestellt,
welche Hintergründe zu den jeweiligen Entwicklungen führten.
Empfehlung
Film

There is no return to
egypt – Die antizionistische Kampagne und die jüdische Emigration aus Polen
1968

In ihrem
Dokumentarfilm begleiten Klemens Czyżydło und Eik Dödtmann sieben polnische
Juden, die infolge einer antizionistischen Hetzkampagne 1968 aus Polen nach
Israel emigrierten. Die Filmemacher erfahren in zahlreichen Interviews mit und
Gesprächen unter den Protagonist/innen, wie diese heute auf die damaligen
Ereignisse blicken.

mehr …

Empfehlung
Film

Die Nationale Front –
Neonazis in der DDR

Die
Dokumentation „Die Nationale Front“ thematisiert neonazistische Strukturen in
der DDR sowie Alltagsrassismus und Dissidenz in der DDR. Das ist ihre Stärke
und Schwäche.
Neu
eingetroffen

Der Dachdecker von
Birkenau

Der Film „Der
Dachdecker von Birkenau“ begleitet den Holocaust-Überlebenden Mordechai
Ciechanower auf eine Reise in seine Vergangenheit, in die Ghettos und Lager der
Nationalsozialisten, in denen er seine Familie und fast sein eigenes Leben
verlor. Doch Ciechanower überlebte und machte es sich zur Aufgabe, an jene zu
erinnern, die ermordet wurden.

mehr

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