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Mariem Cheikh ist frei – Helfen Sie uns, den Druck auf die Regierung in Mauretanien zu verstärken


Die Menschenrechtsaktivistin gegen die Sklaverei,
Mariem Cheikh, in Mauretanien aus der Haft entlassen 
14.03.2015 – Milena Rampoldi

 

(Photo von Diko Hanoune über
facebook.com)
Eine positive Nachricht für die
Menschenrechtler in Mauretanien: Donnerstag, den 12. März, wurde die Aktivistin
Mariem Cheikh des Vereins IRA Mauretanien (Initiative pour la Résurgence du
Mouvement Abolitionniste) in der Hauptstadt Nouakchott aus der Haft entlassen.
Nach vier Monaten Untersuchungshaft
in Erwartung einer Verhandlung aufgrund der Anklage gegen sie, eine „nicht
genehmigte Demo“ organisiert zu haben und zu einer „nicht anerkannten
Organisation zu gehören“ hat das Urteil des Gerichtes, gegen die Erwartung vieler,
offiziell ihre Entlassung angeordnet.
Eine große Gruppe mauretanischer
Frauen begrüßte sie voller Freude am Ausgang der Justizvollzugsanstalt.
Gemeinsam mit Mariem Cheikh wurden
auch andere zwei Abolitionisten befreit, die sich bisher in der JVA von Nouakchott
in Haft befanden: Saad Ould Louleid und Yacoub Ould Moussa.
In den letzten Wochen waren die
Unterstützung und die Solidarität auch und vor allem in Italien sehr groß
gewesen. Es wurden verschiedene Veranstaltungen organisiert, um Mariem und die
anderen Häftlinge zu unterstützen. Eine nationale Facebook-Seite wurde
eingerichtet. Am 10. März wurde eine Pressekonferenz abgehalten, in der man
öffentlich die Gemeinde von Neapel bat, der Aktivistin die Ehrenstaatsbürgerschaft
zu verleihen, um den Druck auf die Staatsanwaltschaft und die Regierung Abdel
Aziz zu erhöhen.
Zur Zeit sind noch drei andere
mauretanische Menschenrechtsaktivisten hinter Gitter: Biram Dah Abeid, der
Vorstandsvorsitzende des Vereins IRA und bekannte Stimme der Haratin gegen
die Sklaverei, Brahim Ould Bilal Ramdane, sein Vize-Vorstandsvorsitzender und Djiby
Sow, der Initiator einer progressiven Bewegung der Peul-Ethnie. Alle drei
wurden sie zu zwei Jahren Haft verurteilt, weil sie „einer nicht anerkannten
Organisation angehören“. Sie befinden sich in der Justizvollzugsanstalt von
Aleg, im Südwesten des Landes.
Die internationale Mobilisierung
geht weiter: gestern fand ein Sit-In in Brüssel statt, um weiterhin die
Aufmerksamkeit auf das nordafrikanische Land zu lenken. Die Europäische Union
und die europäischen Institutionen werden aufgefordert, sich zu Gunsten der
Befreiung der verhafteten Abolitionisten in Mauretanien einzusetzen. Denn in
Mauretanien gibt es bis heute die „Erbsklaverei“.