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Der Brexit und sein Nachspiel: Tschüss EU, tschüss UK, willkommen Völker!

Von Fausto Giudice, Tlaxcala
23. Juni 2016. Deutsche Übersetzung von Milena Rampoldi, ProMosaik.
Wo sich die britischen Wähler nun von Brüssel
verabschiedet haben, sollte das logische Szenario wie folgt aussehen:
1-Eine neue Volksbefragung muss organisiert werden,
um die Wähler zu fragen, ob sie im „Vereinigten“ Königreich bleiben möchten.
Das gilt nicht nur für die Nordirländer, Waliser, die Einwohner der Cornouaille
und die wahren Engländer. In der nahen Zukunft wird „Großbritannien“
verschwinden müssen, um einer Konföderation Platz zu machen. Und in dieser
Konföderation entscheiden die Wähler, ob sie ein Teil derselben sein möchten
oder nicht. Das unabhängige Schottland, dann das unabhängige Nordirland,
gefolgt von Wales, Cornouaille und England mit London werden sich auch für
eines der folgenden Szenarien entscheiden müssen: Teil der Föderation der „britischen“
Länder zu sein, Teil der EU zu sein, oder zu beiden zu gehören. Nordirland
wird sich für eine der folgenden Möglichkeiten entscheiden müssen: für eine
reine Unabhängigkeit, für eine Angliederung an die Republik Irland, an den
neuen Commonwealth bzw. an die EU.
2-Die erste Maßnahme, die die PSOE-Unidos Podemos,
die am 26. Juni aus den spanischen Wahlen hervorgehen wird, treffen muss,
besteht in der Organisation einer Volksbefragung mit der folgenden Frage ans
Volk: „Möchten Sie im aktuellen Spanien bleiben und in diesem Rahmen zur EU
gehören oder möchten Sie unabhängig sein und Teil der EU sein?“
3-Die Wähler des Königreichs Belgien, die italienische
und französische Republik und die anderen Nationalstaaten müssen denselben
Weg gehen. Wallonen und Flamen, Bretonen, Korsen, Elsässer, Oktanen, Savoyer,
Basken und Katalanen, Andalusier und Kantabrer, Kastellanen und Valenzianer, Sarden,
Sizilianer, Lombarden, Piemontesen, Toskaner und Veneter müssen sich auch
über ihre Zukunft äußern, die sie sich wünschen, wie auch die Bayern, Kärntner,
Tiroler, die Sami und die Roma.
Den Populisten des perfiden Englands ist genau das
gelungen, woran die griechische Linke gescheitert war: die „Maschine“ von
Brüssel in Frage zu stellen.
Sie haben den Völkern des alten
Kontinenten einen Königsweg eröffnet, um der eurokratischen Kaste der Banker
und Politiker ein anderes Europa, das der Völker, aufzuzwingen. Daher stellt
sich die Frage, ob die Linken des Kontinents die Schlussfolgerungen aus dem
Misserfolg der britischen Laboristen ziehen können, die den Bürgern die
falsche Gleichung aufgezwungen haben, nach der EU und sozialer Fortschritt
ein und dasselbe sind.  
Das vertikale Europa der 28/27 liegt im Sterben. Und
es soll sterben! Es lebe das horizontale Europa der 100!