Defender Europe 20: 30.000 Soldaten aus den USA nach Europa ohne Atemschutzmasken
Von Manlio Dinucci, deutsche Übersetzung von Fausto Giudice, Tlaxcala, 04.03.2020. Die USA haben die Coronavirus-Warnung für Italien auf Stufe 3 („nicht notwendige Reisen vermeiden“) und für die Lombardei und Venetien auf Stufe 4 („nicht reisen“) angehoben, wie für China. American Airlines und Delta Air Lines stellten alle Flüge zwischen New York und Mailand ein. US-Bürger, die nach Deutschland, Polen und in andere europäische Länder reisen, müssen bei Alarmstufe 2 „erhöhte Vorsichtsmaßnahmen treffen“.
Es gibt jedoch eine Kategorie von US-Bürgern, die von diesen Regeln ausgenommen sind: die 20.000 Soldaten, die für die Übung Defender Europe 20, den größten US-Truppeneinsatz in Europa in den letzten 25 Jahren, aus den USA in europäischen Häfen und Flughäfen eintreffen. Einschließlich der bereits anwesenden werden im April und Mai etwa 30.000 US-Soldaten teilnehmen, flankiert von 7.000 aus 17 NATO-Mitglieds- und Partnerstaaten, darunter Italien.
Die erste Panzereinheit traf vom Hafen Savannah in den USA in den Hafen von Bremerhaven ein. Insgesamt sollen 20.000 Ausrüstungsstücke aus den USA in 6 europäischen Häfen (in Belgien, Holland, Deutschland, Lettland und Estland) ankommen. Weitere 13.000 Stücke werden von den vorpositionierten Depots der US Army Europe geliefert, hauptsächlich in Deutschland, Holland und Belgien. Diese Operationen, so informiert die US-Armee Europa, „erfordern die Teilnahme von Zehntausenden von Soldaten und Zivilisten aus vielen Nationen“.
Gleichzeitig trifft der Großteil des Kontingents von 20.000 Soldaten aus den USA auf 7 europäischen Flughäfen ein. Darunter 6.000 der Nationalgarde aus 15 Staaten, u.a. Arizona, Florida, Montana, New York, Virginia und andere.
Zu Beginn der Übung im April – teilt die US-Armee Europa mit – werden sich die 30.000 US-Soldaten „in der europäischen Region ausbreiten“, um „Europa vor jeder potentiellen Bedrohung zu schützen“, mit einem klaren Hinweis auf die „russische Bedrohung“.
General Tod Wolters – der die US-Streitkräfte in Europa und gleichzeitig die NATO als Oberbefehlshaber der Alliierten in Europa befehligt – versichert, dass „die Europäische Union, die NATO und das Europäische Kommando der Vereinigten Staaten gemeinsam an der Verbesserung der Infrastruktur gearbeitet haben“. Dies wird es den Militärkonvois ermöglichen, sich schnell auf 4.000 km Transitstrecken zu bewegen.
Zehntausende von Soldaten werden die Grenzen überschreiten, um Übungen in zehn Ländern durchzuführen. In Polen werden 16.000 US-Soldaten mit etwa 2.500 Fahrzeugen auf 12 Übungsplätzen eintreffen. US-Fallschirmjäger der 173. Brigade, die in Venetien stationiert sind, und Italiener der Folgore-Brigade, die in der Toskana stationiert sind, werden sich zu einer gemeinsamen Startübung nach Lettland begeben.
Defender Europe 20 wird durchgeführt, um „die Fähigkeit zu erhöhen, schnell eine große Kampftruppe aus den Vereinigten Staaten nach Europa zu entsenden“. Sie wird daher mit Zeitplänen und Verfahren durchgeführt, die es praktisch unmöglich machen, Zehntausende von Soldaten den Gesundheitsvorschriften für das Coronavirus zu unterwerfen und zu verhindern, dass sie während der Ruhezeiten mit den Bewohnern in Kontakt kommen.
Darüber hinaus wird die US Army Europe Rock Band eine Reihe kostenloser Konzerte in Deutschland, Polen und Litauen veranstalten, die ein großes Publikum anziehen werden.
Die 30.000 US-Soldaten, die sich „in der europäischen Region ausbreiten werden“, sind in der Tat von den präventiven Coronavirus-Regelungen, die für Zivilisten gelten, ausgenommen. Die Zusicherung der US-Armee Europa, dass „wir das Coronavirus überwachen“ und dass „unsere Streitkräfte bei guter Gesundheit sind“, reicht aus.
Gleichzeitig werden die Umweltauswirkungen einer Militärübung dieser Größenordnung ignoriert. Es werden US-Panzer vom Typ Abrams teilnehmen, die 70 Tonnen mit Panzerung aus abgereichertem Uran wiegen, die 400 Liter Treibstoff pro 100 km verbrauchen und eine starke Verschmutzung verursachen, um maximale Leistung zu erbringen.
Was tun in dieser Situation die EU und die nationalen Behörden, was tut die Weltgesundheitsorganisation? Sie legen die Maske nicht nur über ihren Mund und ihre Nase aber auch über ihre Augen.