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Oh du schreckliche illegale jüdische Besatzungszeit!

von 21. Dezember 2016
 

Schon im letzten Jahr habe ich meine Gedanken zu Jesus im illegal besetzten Palästina beschrieben. (1)
Allerdings würde ich heute meinen Satz über den Palästinenser Jesus
anders formulieren, nämlich dass er heutzutage als besetzter
Palästinenser sicher im Widerstand gegen die illegalen jüdischen
Besatzer wäre, und seine Jünger wahrscheinlich keine neue Religion
begründen würden, sondern eine palästinensische Widerstandsbewegung,
angesichts der Folgen illegaler jüdischen Besatzung Palästinas.
Die palästinensischen Christen erleben jeden Tag hautnah, was
Besatzung heißt! Ihnen wird durch die jüdischen Siedlungen, die auch sie
umschließen, das Leben schwer gemacht. Ja, das Elend und Unrecht der
illegalen jüdischen Besatzung Palästinas macht auch vor den Christen
nicht halt! Gemeinsam sitzen die christlichen und die muslimischen
Palästinenser in einem Besatzungsboot – seit Jahrzehnten hat sich an
diesem Zustand nichts verändert, außer der Tatsache, dass es von Jahr zu
Jahr schlimmer wird. Gemeinsam leiden sie unter den Demütigungen, den
zahllosen Checkpoints im eigenen Land und sonstigen Schikanen, die sich
die Besatzer einfallen lassen, um die Menschen aus ihrer Heimat zu
vertreiben. Von einer Million palästinensischer Christen sind nur
klägliche 20% verblieben im illegal besetzten Palästina und im
„Jüdischen Staat“. Die Hoffnungslosigkeit und die Arbeitslosigkeit
zwingt viele Jugendliche in die Emigration. So betrifft die ethnische
Säuberung Palästinas Christen und Muslime gemeinsam. (2)
Doch weder der Papst hat sich gegen dieses schreiende Unrecht bisher
groß hervorgetan und sich für seine palästinensischen
Glaubensgeschwister eingesetzt, noch deutsche Politiker, vor allem die
mit dem großen C im Parteinamen, wie z.B. der Vorsitzende der
CDU/CSU-Fraktion Kauder, der doch immer an vorderster Front steht, wenn
es um „Christenverfolgungen“ in arabischen Ländern geht, aber zu den
palästinensischen Christen unter der illegalen jüdischen Besatzung
Palästinas und im „Jüdischen Staat“ schweigt Herr Kauder! Auch die
Pfarrerstochter und christliche Zionistin Merkel solidarisiert sich
lieber mit den jüdischen Besatzern und Landräubern, als mit den unter
jüdischer Besatzung leidenden christlichen Palästinensern und den
Christen in Palästina/Israel. Warum haben Kauder, Merkel und Co. und all
die christlichen Würdenträger bisher immer nur auf pro-israelischen
Demonstrationen gesprochen, aber noch nie bei von Palästinensern
ausgerichteten gegen die illegale Besatzung Palästinas? Ist das etwa
christlich? (3) (4)
Und doch gibt es immer noch viele Christen, die ihre Augen nicht vor
dem Unrecht der Besatzung Palästinas verschließen, wie Christoph Reuhs,
der einen sehr informativen Erfahrungsbericht aus Palästina verfasst
hat. (5)
Was hat sich in diesem Jahr verändert für das illegal besetzte
Palästina? Sehr viel, aber nichts zum Positiven, immer mehr
rechtsradikale Judaisten regieren im „Jüdischen Staat“ und immer mehr
Siedlungen bedrohen Palästina. Der strategische israelische Landraub
palästinensischen Bodens, die Einnahme der Hügel nützt die „jüdische
Verteidigungsarmee“, um sich die militärische Vorherrschaft zu sichern
und die Siedler machen sich dieses Denken zu eigen. Es ist eine Farce,
wenn Amona, ein sogenannter illegaler Außenposten, der vor 20 Jahren
gegründet wurde, nun laut Gerichtsbeschluss am 25. Dezember geräumt
werden soll, weil er sich auf „privatem“ palästinensischen Besitz
befindet, und mit dem man der Welt zeigen will, dass der „Jüdische
Staat“ eine funktionierende Demokratie ist.
Aber gehört nicht das gesamte illegal besetzte Palästina in
palästinensischen Besitz? Warum greift die internationale
Weltgemeinschaft nicht endlich ein, zumal sie doch gemäß Völkerrecht
alle israelischen Siedlungen für illegal hält? Warum lässt diese
Heuchler-Gemeinschaft dieses Völkerrechtsverbrechen der schlimmsten Art
zu, ohne endlich Sanktionen zu verhängen und jegliche finanziellen
Unterstützungen an die jüdischen Besatzer zu stoppen?
Gerade Amona ist doch eines der meist verlogenen Symbole der
Legalisierung illegaler Siedlungen durch alle jüdischen Regierungen
bisher. Wurden diese Wohncontainer nicht immer von der nahe gelegenen
Siedlung Ofra tief im illegal besetzten Westjordanland versorgt? Gerade
Ofra war eine der ersten illegalen Siedlungen, die 1975 auf erobertem
Land errichtet wurde. Nur durch Intervention des in aller Welt als
„Friedensengel“ gefeierten, vor kurzem verstorbenen Präsidenten Peres,
konnte sich diese Siedlung etablieren, und 1977 erkannte der damalige
Likud Ministerpräsident Begin die Siedlung als legal an. Damit setzte
sich das ungehemmte Siedeln auf geraubtem palästinensischen Land fort.
Scharon, der „Schlächter vom Libanon“, Bauminister in den neunziger
Jahren und spätere Ministerpräsident, ließ asphaltierte Straßen bauen,
Abwasserleitungen und Elektrizität installieren und ermunterte die
Siedler von Ofra bei einem Besuch, Außenposten zu errichten, und diese
rechtsextremen jüdischen Siedler beherzigten diese Aufforderung nur zu
gern. Heute ist Ofra mit 3500 Bewohnern eine kleine Stadt, mit schmucken
rot bedachten Häusern, Kindergarten, einer Schule, Tankstelle und einer
perfekten Infrastruktur, von der die illegal besetzten Palästinenser
nur träumen können. Diese Judaisten-Siedler sehen sich immer mehr
gestärkt durch Politik und Rabbinat, werden sie doch vom Netanjahu
Regime hofiert, ebenso wie von rechtsradikalen Rabbinern vom Schlage
Schmuel Elijahu, der jüdische Bürger in Israel dazu aufgerufen hatte,
kein Land an Palästinenser zu verkaufen und gefordert hat, mit
Flächenbombardements den Gazastreifen plattzumachen und der für die
Exekution von Palästinensern plädiert hat, um die Sicherheit des
„Jüdischen Staates“ zu garantieren, und das sind nur ein paar Kostproben
dieses „judaistischen Humanismus“. (6)
So wurde dieser judaistische Gedanke, auf dem ja die ganze
Rechtsprechung im „Jüdischen Staat“ und die zionistische Staatsräson
beruhen, schon vor Beginn des Sechstagekrieges 1967 mit den berüchtigten
Fragen des rechtsextremen Rabbiners Zwi Jehuda Kook, einem der
geistigen und religiösen Mentoren der Siedlerbewegung Gus Emunim, Zitat:
“ Wo ist unser Nablus? Wo ist unser Jericho? Wo ist unser Königreich
Israel? Wo ist das Haus Gottes?“ Zitat Ende, alltäglich. Nur einen Monat
danach eroberten und besetzten die „jüdischen Verteidigungstruppen“ das
Westjordanland, die Golanhöhen und Ost-Jerusalem. Schon der Vater von
Zwi Jehuda, Rabbi Abraham Jitzhak Kook, hatte als einer der
Hauptwegbereiter des religiösen Zionismus in Palästina, die den
Nährboden für kommende Schandtaten der Siedlerbewegung Gush Emunim
lieferte, das Motto, Zitat: “ Zuerst die Erlösung des Landes, dann die
Erlösung des Volkes, zuletzt die Erlösung der Welt“! Zitat Ende (7)
Diese schrecklichen Beispiele von rechtsradikalen Rabbinern würden
Seiten füllen, vom berüchtigten „Sheriff“ von Hebron, Moshe Levinger,
bis zum Rassisten Dov Lior und dem Rabbi Meir Kahane, Gründer der
berüchtigten Kach-Partei,und auf dessen Konto auch die Gründung der
mörderischen Jewish Defence League geht. Biblischer Rassismus ist zu
einer Massenbewegung im „Jüdischen Staat“ geworden und macht auch vor
Christen im „Heiligen Land“ nicht halt. (8)
Tatsächlich gibt es durch diese illegale biblisch-zionistische
Besatzungspolitik inzwischen mehr als 120 per Gesetz legalisierte (de
facto illegale!) Siedlungen und ca.100 nicht legalisierte Außenposten im
illegal besetzten Westjordanland, wo mittlerweile, Tendenz steigend,
über 400.000 jüdische Siedler hier zwischen etwa zweieinhalb Millionen
Palästinensern, den rechtmäßigen Besitzern des geraubten Palästina,
leben. Dieser Zustand ist nur möglich geworden, weil außer einer
zurückhaltenden Missbilligung der heuchlerischen Staatengemeinschaft
nichts wirklich Grundlegendes geschieht, und dadurch diese Besatzung
verewigt wird. Diese illegale und einmalige jüdische Besatzung hätte
schon längst beendet werden können, wäre ein Wille dazu da gewesen, ganz
treffend sagt der Volksmund: Wo kein Wille ist, da ist auch kein Weg!
Nach der unsäglichen Trump-Wahl zum kommenden US-Präsidenten haben
sich die Aussichten für Palästina und den Nahen Osten eingetrübt,
während für Israel, „dem Sonnenstaat“, die Sonne aufgeht. Die illegalen
jüdischen Siedler haben in Trump einen Champion gefunden und singen in
Eintracht „We are the Champions“! (10)
Dieser judaistische Fanatismus wird sowohl von Trump, als auch von
jüdischen fundamentalistischen US-Bürgern und christlichen Zionisten
finanziell massiv unterstützt. Besonders offensichtlich wird das, wenn
man die finanzielle Unterstützung dieser Mischpoche an Siedlungen im
illegal besetzten Westjordanland und speziell die an die Siedlung Bet El
betrachtet. Ein Fond des von Trump zum künftigen US-Botschafter
berufenen David Friedman sowie den Trump Schwiegereltern Kushner, der
zum Judentum konvertierten Trump Tochter Ivanka, verheiratet mit Jared
Kushner, dem Schwiegersohn und dem politischen Trump Einflüsterer.
Albträume der schlimmsten Art werden wahr bei diesem Trump-Team. Einer
unter vielen weiterer Affronts von Trump gegenüber den Palästinensern
und allen Menschen, denen die Freiheit und ein Ende der illegalen
Besatzung am Herzen liegen, ist es einen so rechtsextremen orthodoxen
Juden und Siedlungsunterstützer wie Friedman, auf diesen Posten zu
berufen, der sich schon immer gegen die Zwei-Staatenlösung aussprach,
und den Juden in Israel jedes Recht auf Siedeln zubilligte, Jerusalem
als ewig ungeteilte Hauptstadt des „Jüdischen Staates“ fordert und im
Zusammenspiel mit Trump die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem
verlegen will. Und ganz nach Wunsch von Netanjahu das Iran Atomabkommen
kippen will, was hoffentlich niemals eintreten wird. Schon 2011 forderte
Trump, Amerika solle sich das gesamte irakische Erdöl holen, getreu
seinem heutigen Credo „US First“! Hüten wir uns vor diesem „großen
Amerika“! (11) (12)
Auch dieses Jahr wieder wird es in Palästina ein kolonisiertes
Weihnachten unter illegaler jüdischer Besatzung geben, dazu ein
wunderbarer Text meiner Freundin und hochverehrten Friedenskämpferin
Ellen Rohlfs, deren neues Buch ich allen meinen Lesern nochmals ans Herz
legen möchte, und das unter keinem Weihnachtsbaum, oder als Geschenk
zum Fest fehlen sollte. Außerdem ist dieses Buch für alle Menschen, die
sich für ein Ende der Besatzung in Palästina und für Freiheit und
Gerechtigkeit einsetzen, ein wunderbares Zeugnis einer starken Frau, die
sich immer kämpferisch und poetisch für Menschenrechte und für wahren
Humanismus einsetzt! (13)(13)
Ob wir jemals ein Ende der illegalen Besatzung Palästinas erleben
werden? Mahmoud Darwish, dem palästinensischen Poet und Dichter, dem
Liebenden aus Palästina, war dieses lang Ersehnte leider nicht vergönnt.
Mit seinem u.a. eindrucksvollen Gedicht grüße ich alle Palästinenser,
die unter der illegalen jüdischen Besatzung zu leiden haben.
DER PASS
Sie erkannten mich nicht,
die Farben in meinem Paß waren verblaßt.
Sie betrachteten meine Wunde wie Touristen,
die Bilder sammeln,
eine Ausstellung.
Sie erkannten mich nicht,
ach, keine Sonne schien auf meine Hand.
Die Bäume kennen mich.
alle Regenlieder kennen mich.
Ich will nicht verblassen wie der Mond.
Alle Spatzen begleiteten mich zur Flughafentür,
die in die Ferne führt.
Alle Weizenfelder,
alle Gefängnisse,
alle weißen Gräber,
alle Grenzen,
alle winkenden Taschentücher,
alle schwarzen Augen,
alle Augen begleiteten mich.
Aber das steht nicht im Paß.
Nur der nackte Name.
Heimatlos in einem Land,
das meine Hand bebaut?
Hiob schreit heute gen Himmel:
Strafe mich nicht noch einmal!
Meine Herren! Meine Herren Propheten!
Fragt nicht die Bäume nach ihrem Namen,
fragt nicht die Täler nach ihren Müttern.
Meinen Gedanken entspringt Licht,
meiner Hand Wasser.
Meine Heimat – alle Menschenherzen.
Behaltet meinen Paß.
Und allen christlichen Freunden und Lesern wünsche ich ein
friedliches und besinnliches Fest, auch in Gedanken an die Freiheit
Palästinas.Frohe Weihnachten!
Alle jüdischen Freunde, die sich im Kampf für ein freies Palästina
befinden möchte ich bestärken und wünsche ihnen ein frohes Chanukkah
Fest!