Gottesanbetung durch die Nakba: Der Jerusalemmarsch zelebriert die israelische Besatzung mit messianischer Begeisterung
(Screenshot: YouTube)
Von Dan Cohen und David Sheen,
Mondoweiss, 16. Juni 2016. Deutsche Übersetzung von Milena Rampoldi, ProMosaik.
Mondoweiss, 16. Juni 2016. Deutsche Übersetzung von Milena Rampoldi, ProMosaik.
Das muslimische Viertel der
Altstadt von Jerusalem wurde am Abend vor dem Ramadanfest, am 5. Juni, von
seinen palästinensischen Einwohner „entleert“, um einer Flaggenprozession
jüdischer religiöser Nationalisten Platz zu machen, die die israelische
Eroberung der östlichen Hälfte der Stadt vor 49 Jahren feierten.
Altstadt von Jerusalem wurde am Abend vor dem Ramadanfest, am 5. Juni, von
seinen palästinensischen Einwohner „entleert“, um einer Flaggenprozession
jüdischer religiöser Nationalisten Platz zu machen, die die israelische
Eroberung der östlichen Hälfte der Stadt vor 49 Jahren feierten.
Ladenbesitzer, Straßenverkäufer
und Einkäufer, die sich für das feierliche Bankett jenes Abends vorbereiteten,
wurden von den Gassen verjagt, die der Route entlang lagen, die die Organisatoren
des Marschen ausgewählt hatten und von Seiten des israelischen Oberen Gerichtes
genehmigt worden war. Von einer sicheren Entfernung hinter den Barrikaden der
Polizei sahen sich die Bewohner von Jerusalem schweigend an, wie
ultranationalistische Juden durch das Viertel marschierten und Lieder sangen,
in denen sie Jahwe priesen und zur ethnischen Säuberung von Nicht-Juden
aufforderten.
und Einkäufer, die sich für das feierliche Bankett jenes Abends vorbereiteten,
wurden von den Gassen verjagt, die der Route entlang lagen, die die Organisatoren
des Marschen ausgewählt hatten und von Seiten des israelischen Oberen Gerichtes
genehmigt worden war. Von einer sicheren Entfernung hinter den Barrikaden der
Polizei sahen sich die Bewohner von Jerusalem schweigend an, wie
ultranationalistische Juden durch das Viertel marschierten und Lieder sangen,
in denen sie Jahwe priesen und zur ethnischen Säuberung von Nicht-Juden
aufforderten.
Fast alle Läden der Marschroute
entlang schlossen ihre Tore, während einige eine Sondermaßnahme trafen und indem
sie die Türverrieglungen verklebten, um Sabotagen zu vermeiden, zu denen es in
den letzten Jahren gekommen war.
entlang schlossen ihre Tore, während einige eine Sondermaßnahme trafen und indem
sie die Türverrieglungen verklebten, um Sabotagen zu vermeiden, zu denen es in
den letzten Jahren gekommen war.
Zehntausende von Israelis
brauchten Stunden, um durch das monumentale Damaskustor zu strömen und ihren
Weg durch die engen Gassen des muslimischen Viertels zu finden, um schließlich
ihr Endziel, den heiligen Platz der westlichen Mauer, zu erreichen. Dort fanden
musikalische Auftritte statt. Außerdem sprachen einige wichtige religiöse und
politische Persönlichkeiten.
brauchten Stunden, um durch das monumentale Damaskustor zu strömen und ihren
Weg durch die engen Gassen des muslimischen Viertels zu finden, um schließlich
ihr Endziel, den heiligen Platz der westlichen Mauer, zu erreichen. Dort fanden
musikalische Auftritte statt. Außerdem sprachen einige wichtige religiöse und
politische Persönlichkeiten.
Aber die Entschlossenheit, die
jüdische Souveränität in den zum Großteil von Muslimen bewohnten Vierteln der
Jerusalemer Altstadt zu behaupten, war nicht das einzige Ziel einiger
Marschteilnehmer. Der Widerspruch gegen den Plan der Regierung, die westliche
Mauer in nach Geschlechtern aufgeteilte und für beide Geschlechter vorgesehene
Gebetsbereiche aufzuteilen, war auch das Anliegen einiger Marschteilnehmer.
jüdische Souveränität in den zum Großteil von Muslimen bewohnten Vierteln der
Jerusalemer Altstadt zu behaupten, war nicht das einzige Ziel einiger
Marschteilnehmer. Der Widerspruch gegen den Plan der Regierung, die westliche
Mauer in nach Geschlechtern aufgeteilte und für beide Geschlechter vorgesehene
Gebetsbereiche aufzuteilen, war auch das Anliegen einiger Marschteilnehmer.
In den letzten Wochen übten die
ultra-orthodoxen Koalitionspartner Druck auf Netanjahu aus, um ihn zu
überzeugen, sein vorheriges Engagement zwecks Unterstützung des Baus eines Gebetsbereiches für beide Geschlechter im
südlichen Bereich der westlichen Mauer wieder zurückzunehmen. Der Flaggenmarsch
war eine Gelegenheit für die konservativen religiösen Kräfte, um ihre vehemente
Opposition gegen jegliche Konzessionen an liberale Juden in den heiligen
Stätten erneut zum Ausdruck zu bringen.
ultra-orthodoxen Koalitionspartner Druck auf Netanjahu aus, um ihn zu
überzeugen, sein vorheriges Engagement zwecks Unterstützung des Baus eines Gebetsbereiches für beide Geschlechter im
südlichen Bereich der westlichen Mauer wieder zurückzunehmen. Der Flaggenmarsch
war eine Gelegenheit für die konservativen religiösen Kräfte, um ihre vehemente
Opposition gegen jegliche Konzessionen an liberale Juden in den heiligen
Stätten erneut zum Ausdruck zu bringen.
Einige Marschteilnehmer trugen Aufkleber
und hielten Flaggen hoch, die den vorgeschlagenen Plan für einen egalitären
Gebetsbereich kritisierten. Auf den Materialien der traditionalistischen
Kampagne stand: „Du teilst kein Herz – Du machst keine Kompromisse, wenn es um
die Kotel [westliche Mauer] geht”. Am Ende des Marsches wiederholte der
Rabbiner der westlichen Mauer, Shmuel Rabinovitch, diese Einstellungen in einer
feierlichen Ansprache, in der er forderte, dass an der aktuellen Gestaltung des
Ortes – und zwar an der Aufteilung nach Geschlechtern gemäß den orthodoxen
Regeln – auf keinen Falle gerüttelt werden sollte:
und hielten Flaggen hoch, die den vorgeschlagenen Plan für einen egalitären
Gebetsbereich kritisierten. Auf den Materialien der traditionalistischen
Kampagne stand: „Du teilst kein Herz – Du machst keine Kompromisse, wenn es um
die Kotel [westliche Mauer] geht”. Am Ende des Marsches wiederholte der
Rabbiner der westlichen Mauer, Shmuel Rabinovitch, diese Einstellungen in einer
feierlichen Ansprache, in der er forderte, dass an der aktuellen Gestaltung des
Ortes – und zwar an der Aufteilung nach Geschlechtern gemäß den orthodoxen
Regeln – auf keinen Falle gerüttelt werden sollte:
„Möge dieser Aufruf an alle Juden
der Welt, wer immer sie sind und wo immer sie leben, gehen: Die westliche Mauer
ist ein Ort, der Einheit schafft und konsolidiert. Es ist verboten,
Argumentationen zuzulassen, die das Herz der jüdischen Nation spalten. Hier
müssen wir gemäß der Tradition des Hauses Israels, des Hauses der Vaters, der
ewigen Tradition Israels handeln. Auf dem Platz der westlichen Mauer werden mit
Gottes Hilfe die Menschen weiterhin nebeneinander beten: die religiösen und die
nicht-religiösen, Juden und Nicht-Juden. Denn wie es so schön heißt: ‘Mein Haus
wird ein Haus des Gebetes für alle Völker genannt werden’. Dies gilt nämlich gemäß
der Einheit und der jüdischen Tradition.
Von hier aus rufen wir auf, die westliche Mauer als vereinheitlichendes und
konsolidierendes Symbol zu erhalten. Wir haben sie durch Gottes Güte erhalten,
um hier zurückzukehren, um die Einheit zu fördern. Macht das nicht kaputt!”
der Welt, wer immer sie sind und wo immer sie leben, gehen: Die westliche Mauer
ist ein Ort, der Einheit schafft und konsolidiert. Es ist verboten,
Argumentationen zuzulassen, die das Herz der jüdischen Nation spalten. Hier
müssen wir gemäß der Tradition des Hauses Israels, des Hauses der Vaters, der
ewigen Tradition Israels handeln. Auf dem Platz der westlichen Mauer werden mit
Gottes Hilfe die Menschen weiterhin nebeneinander beten: die religiösen und die
nicht-religiösen, Juden und Nicht-Juden. Denn wie es so schön heißt: ‘Mein Haus
wird ein Haus des Gebetes für alle Völker genannt werden’. Dies gilt nämlich gemäß
der Einheit und der jüdischen Tradition.
Von hier aus rufen wir auf, die westliche Mauer als vereinheitlichendes und
konsolidierendes Symbol zu erhalten. Wir haben sie durch Gottes Güte erhalten,
um hier zurückzukehren, um die Einheit zu fördern. Macht das nicht kaputt!”
Aber die Bemerkungen von Rabinovitch
waren im Verhältnis zu seiner harten Sprache in der Vergangenheit gegen die
liberalen Juden so ziemlich gewichtet. Eine begeisterte, junge
Marschteilnehmerin, die mit einem Gay-Pride-Aufkleber auf ihrem Rucksack
herumtanzte, fiel in der Menge auf. Ihre Anwesenheit weist darauf hin, dass die
Organisatoren der Veranstaltung ihre reaktionären Absichten sehr gut verborgen
haben, um den Marsch zumindest einigen liberalen Zionisten schmackhaft zu
machen.
waren im Verhältnis zu seiner harten Sprache in der Vergangenheit gegen die
liberalen Juden so ziemlich gewichtet. Eine begeisterte, junge
Marschteilnehmerin, die mit einem Gay-Pride-Aufkleber auf ihrem Rucksack
herumtanzte, fiel in der Menge auf. Ihre Anwesenheit weist darauf hin, dass die
Organisatoren der Veranstaltung ihre reaktionären Absichten sehr gut verborgen
haben, um den Marsch zumindest einigen liberalen Zionisten schmackhaft zu
machen.
Wie Orly Noy letzte Woche auf der
liberalen israelischen Newsseite Local Call schrieb, gab es gemeinsame
Bemühungen, um die Optik des Marsches in den Augen der
Betrachter zu verbessern. Die Polizei reduzierte die Größe der Fahnenstangen,
die man in die Altstadt bringen durfte und konfiszierte Planken, die man dazu
verwenden könnte, um Palästinenser und ihr Eigentum anzugreifen. Einige protzigen
Aufkleber mit Aufrufen zur ethnischen Säuberung des Landes der Palästinenser
wurden zugedeckt, als die Marschteilnehmer merkten, dass sie gefilmt wurden.
liberalen israelischen Newsseite Local Call schrieb, gab es gemeinsame
Bemühungen, um die Optik des Marsches in den Augen der
Betrachter zu verbessern. Die Polizei reduzierte die Größe der Fahnenstangen,
die man in die Altstadt bringen durfte und konfiszierte Planken, die man dazu
verwenden könnte, um Palästinenser und ihr Eigentum anzugreifen. Einige protzigen
Aufkleber mit Aufrufen zur ethnischen Säuberung des Landes der Palästinenser
wurden zugedeckt, als die Marschteilnehmer merkten, dass sie gefilmt wurden.
Aber das Thema, Nicht-Juden aus
Israel zu vertreiben, wurde nicht aus dem Marsch verbannt – es wurde nur von
den Behörden abgeschwächt, um der Veranstaltung eine wenn auch dünne Fassade
von Ehrenhaftigkeit zu verleihen. Die Aufkleber, die zur Vertreibung der
Palästinenser aufriefen und auf denen es hieß: „Es gibt kein Zusammenleben mit
ihnen – die müssen sofort raus“, wurden kostenlos beim Marsch verteilt, und
dies vom rechtsradikalen Aktivisten Baruch Marzel. Jüdische Jugendliche sangen
„Möge dein Dorf abbrennen!“, während sie in Richtung Altstadt marschierten.
Sobald sie sich in der Altstadt befanden, forderten sie auf, Jahwe zu bitten,
er möge mehrere Nakbas schicken. Sie benutzten gerade den arabischen Begriff
für die ethnische Säuberung der Palästinenser, die Israel 1948 durchführte.
Israel zu vertreiben, wurde nicht aus dem Marsch verbannt – es wurde nur von
den Behörden abgeschwächt, um der Veranstaltung eine wenn auch dünne Fassade
von Ehrenhaftigkeit zu verleihen. Die Aufkleber, die zur Vertreibung der
Palästinenser aufriefen und auf denen es hieß: „Es gibt kein Zusammenleben mit
ihnen – die müssen sofort raus“, wurden kostenlos beim Marsch verteilt, und
dies vom rechtsradikalen Aktivisten Baruch Marzel. Jüdische Jugendliche sangen
„Möge dein Dorf abbrennen!“, während sie in Richtung Altstadt marschierten.
Sobald sie sich in der Altstadt befanden, forderten sie auf, Jahwe zu bitten,
er möge mehrere Nakbas schicken. Sie benutzten gerade den arabischen Begriff
für die ethnische Säuberung der Palästinenser, die Israel 1948 durchführte.
Indem sie die offensten Aufrufe
zur Vertreibung der Araber aus dem Land minimierten, gelang es den
Organisatoren der Veranstaltung, die größte Jahresdemo des Landes „Tod den
Arabern“ in eine familienfreundliche Show zu verwandeln, in der es darum geht,
die israelische Souveränität über ganz Jerusalem zu behaupten. Wer vom
Mainstreaming des Marsches profitiert, sind aber nicht nur die Befürworter
eines Apartheidstaates oder diejenigen, die für eine schnelle ethnische
Säuberung plädieren. Wer noch hofft, von der „Normalisierung“ des Marsches zu
profitieren, sind die Befürworter des Baus eines jüdischen Tempels auf dem
Standort der al-Aqsa.
zur Vertreibung der Araber aus dem Land minimierten, gelang es den
Organisatoren der Veranstaltung, die größte Jahresdemo des Landes „Tod den
Arabern“ in eine familienfreundliche Show zu verwandeln, in der es darum geht,
die israelische Souveränität über ganz Jerusalem zu behaupten. Wer vom
Mainstreaming des Marsches profitiert, sind aber nicht nur die Befürworter
eines Apartheidstaates oder diejenigen, die für eine schnelle ethnische
Säuberung plädieren. Wer noch hofft, von der „Normalisierung“ des Marsches zu
profitieren, sind die Befürworter des Baus eines jüdischen Tempels auf dem
Standort der al-Aqsa.
In der Vergangenheit handelte es
sich noch um eine marginale Bewegung messianischer Juden. Aber in den letzten
Jahren haben die Befürworter des jüdischen Tempelbaus an Bedeutung gewonnen.
Mehr israelische Juden als je zuvor besuchen jährlich den Ort. Zunehmende
Anzahlen israelischer Rechtsprecher suchen nach Unterstützung für eine
Veränderung des Status Quo der al-Aqsa. Eine lange Liste von religiösen und
auch säkularen Regierungsvertretern hat gefordert, jüdische religiöse Riten auf
dem Berg offiziell zu genehmigen. Mit dem Eintritt des Anführers der Tempelbergbewegung Yehudah Glick in
die Knesset im letzten Monat als Mitglied der Likud-Liste erwartet man, dass
die Bemühungen, um die jüdische Souveränität auf den Moscheebezirk auszuweiten,
noch zunehmen werden.
sich noch um eine marginale Bewegung messianischer Juden. Aber in den letzten
Jahren haben die Befürworter des jüdischen Tempelbaus an Bedeutung gewonnen.
Mehr israelische Juden als je zuvor besuchen jährlich den Ort. Zunehmende
Anzahlen israelischer Rechtsprecher suchen nach Unterstützung für eine
Veränderung des Status Quo der al-Aqsa. Eine lange Liste von religiösen und
auch säkularen Regierungsvertretern hat gefordert, jüdische religiöse Riten auf
dem Berg offiziell zu genehmigen. Mit dem Eintritt des Anführers der Tempelbergbewegung Yehudah Glick in
die Knesset im letzten Monat als Mitglied der Likud-Liste erwartet man, dass
die Bemühungen, um die jüdische Souveränität auf den Moscheebezirk auszuweiten,
noch zunehmen werden.
Auf einigen T-Shirts, die von den
Flaggenmarschteilnehmern getragen wurden, standen Aufrufe zwecks Zerstörung des
Felsendoms und des Baus eines jüdischen Tempels im Bezirk der al-Aqsa.
Flaggenmarschteilnehmern getragen wurden, standen Aufrufe zwecks Zerstörung des
Felsendoms und des Baus eines jüdischen Tempels im Bezirk der al-Aqsa.
Während des Flaggenmarsches
trugen viele Teilnehmer T-Shirts mit auffälligen Bildern des jüdischen Tempels,
den die messianische Bewegung bauen möchte. Einige andere T-Shirts bildeten den
vorhanden islamischen Dom, einher mit einem Aufruf zu seiner Zerstörung, ab.
Anlässlich einer Riesenfeier, die am Ende des Marsches auf dem Platz der
westlichen Mauer stattfand, nutzten ein renommierter israelischer Vertreter
nach dem anderen die Gelegenheit, um zur Erfüllung der jüdischen Prophezeiungen
aufzurufen, die den Bau eines jüdischen Tempels an der Stelle fordern, an der
seit mehr als einem Jahrtausend eine Moschee steht.
trugen viele Teilnehmer T-Shirts mit auffälligen Bildern des jüdischen Tempels,
den die messianische Bewegung bauen möchte. Einige andere T-Shirts bildeten den
vorhanden islamischen Dom, einher mit einem Aufruf zu seiner Zerstörung, ab.
Anlässlich einer Riesenfeier, die am Ende des Marsches auf dem Platz der
westlichen Mauer stattfand, nutzten ein renommierter israelischer Vertreter
nach dem anderen die Gelegenheit, um zur Erfüllung der jüdischen Prophezeiungen
aufzurufen, die den Bau eines jüdischen Tempels an der Stelle fordern, an der
seit mehr als einem Jahrtausend eine Moschee steht.
Shmuel Rabinovitch, der Rabbiner,
der seit mehr als 20 Jahren für den Standort der westlichen Mauer
verantwortlich ist, teilte der Menge mit: „Wir fordern euch auf, einer
restlosen Erlösung würdig zu sein und rein und heilig auf den Tempelberg
zurückzukehren“. Und Rabinovitch fügte hinzu: „Wir leben jetzt in der Prophezei
und beten, damit diese vollständig erfüllt wird.“
der seit mehr als 20 Jahren für den Standort der westlichen Mauer
verantwortlich ist, teilte der Menge mit: „Wir fordern euch auf, einer
restlosen Erlösung würdig zu sein und rein und heilig auf den Tempelberg
zurückzukehren“. Und Rabinovitch fügte hinzu: „Wir leben jetzt in der Prophezei
und beten, damit diese vollständig erfüllt wird.“
David Lau, einer der zwei obersten
Rabbiner Israels und Sohn eines ehemaligen obersten Rabbiners äußerte sich wie
folgt: „Beehre uns schon ab der nächsten Woche, in der wir mit dem Pfingstfest
begnadigt werden, mit einer Wallfahrt. So werden wir dieselbe Gnade erhalten
wie die Deinen ersten Schritte, die uns an diesen Ort geführt haben. Beehre
uns, indem Du uns den Bau des Tempels zeigst und erheitere uns mit seinem
Wiederaufbau. Denn Du bist es, der die Priester zu ihrer [Tempel]anbetung und
die Leviten zu ihren Gesängen und ihrer Musik zurückführst.“
Rabbiner Israels und Sohn eines ehemaligen obersten Rabbiners äußerte sich wie
folgt: „Beehre uns schon ab der nächsten Woche, in der wir mit dem Pfingstfest
begnadigt werden, mit einer Wallfahrt. So werden wir dieselbe Gnade erhalten
wie die Deinen ersten Schritte, die uns an diesen Ort geführt haben. Beehre
uns, indem Du uns den Bau des Tempels zeigst und erheitere uns mit seinem
Wiederaufbau. Denn Du bist es, der die Priester zu ihrer [Tempel]anbetung und
die Leviten zu ihren Gesängen und ihrer Musik zurückführst.“
Der Jerusalemer Stadtrat Moshe
Leon meinte: „Lasst uns hier alle mit dem Blick zum Tempelstandort, während wir
unsere Augen zum Heiligen Berg erheben, für eine vollständige Erlösung beten,
um den Tempel schnell, noch in unserem Zeitalter, zu erbauen.“
Leon meinte: „Lasst uns hier alle mit dem Blick zum Tempelstandort, während wir
unsere Augen zum Heiligen Berg erheben, für eine vollständige Erlösung beten,
um den Tempel schnell, noch in unserem Zeitalter, zu erbauen.“
Der israelische
Landwirtschaftsminister Uri Ariel hielt die folgende Ansprache: „Zwischen dem
Fluss und dem Meer wird es nur den Staat Israel geben. Es gibt keine zwei
Staaten westlich des Jordans. Und der Tempelberg gehört uns! Er wird nicht
geteilt, weder mit der waqf (Stiftung, im Sinne der muslimischen religiösen
Behörden) noch mit jeglichem anderen! Die Souveränität gehört zur Macht des
Staates Israel. Der Staat Israel muss diese nutzen und vollständig umsetzen.
Wir sagen Premierminister Netanjahu: es ist an der Zeit, unsere Souveränität zu
behaupten. Es ist an der Zeit, die Souveränität über den Tempelberg auszuüben.“
Landwirtschaftsminister Uri Ariel hielt die folgende Ansprache: „Zwischen dem
Fluss und dem Meer wird es nur den Staat Israel geben. Es gibt keine zwei
Staaten westlich des Jordans. Und der Tempelberg gehört uns! Er wird nicht
geteilt, weder mit der waqf (Stiftung, im Sinne der muslimischen religiösen
Behörden) noch mit jeglichem anderen! Die Souveränität gehört zur Macht des
Staates Israel. Der Staat Israel muss diese nutzen und vollständig umsetzen.
Wir sagen Premierminister Netanjahu: es ist an der Zeit, unsere Souveränität zu
behaupten. Es ist an der Zeit, die Souveränität über den Tempelberg auszuüben.“
Simon „Simcha“ wendet sich an die
Menge auf dem Platz der westlichen Mauer während der Feierlichkeiten des
Jerusalemtages am 5. Juni 2016.
Menge auf dem Platz der westlichen Mauer während der Feierlichkeiten des
Jerusalemtages am 5. Juni 2016.
Die eigentliche Ideologie des
Marsches wurde vom einzigen Sprecher, der nicht in Israel ansässig ist, sondern
im Lande seines ersten Verbündeten, den Vereinigten Staaten, Simon Falic,
einfach erörtert. Simon „Simcha“ Falic, der Geschäftsführer einer großen Ketten
von Duty-Free Stores in den Vereinigten Staaten, wurde mit einem Einschub ins
Programm geehrt, da seine Familie eine der Hauptsponsoren der Stiftung Western
Wall Heritage Foundation ist, die die heilige jüdische Stätte unter der
Schirmherrschaft des Premierministers verwaltet.
Marsches wurde vom einzigen Sprecher, der nicht in Israel ansässig ist, sondern
im Lande seines ersten Verbündeten, den Vereinigten Staaten, Simon Falic,
einfach erörtert. Simon „Simcha“ Falic, der Geschäftsführer einer großen Ketten
von Duty-Free Stores in den Vereinigten Staaten, wurde mit einem Einschub ins
Programm geehrt, da seine Familie eine der Hauptsponsoren der Stiftung Western
Wall Heritage Foundation ist, die die heilige jüdische Stätte unter der
Schirmherrschaft des Premierministers verwaltet.
Letzte Woche deckte der
investigative Reporter von Ha’aretz Uri Blau auf, dass der Flaggenmarsch
des Jerusalemtages vom Amt des Premierministers Netanjahu finanziert wird.
In den letzten Jahren hat Blau auch aufgezeigt, dass die Familie Falic der
Hauptsponsor von Netanjahus persönlicher Wahlkampagne war. Außerdem ist Falic auch
der Hauptsponsor von Lehava,
einer gewalttätigen Straßengang, die an die jüdische Überlegenheit glaubt, den
Lehren des rechtsradikalen Rabbiners Meir Kahane folgt und gemischte
jüdisch-arabische Paare angreift. Die Insignien von Lehava und andere Zeichen
der Anhänger von Kahane wurden der Marschroute entlang und unter dem feiernden
Volk der Western Wall auffallend gezeigt.
investigative Reporter von Ha’aretz Uri Blau auf, dass der Flaggenmarsch
des Jerusalemtages vom Amt des Premierministers Netanjahu finanziert wird.
In den letzten Jahren hat Blau auch aufgezeigt, dass die Familie Falic der
Hauptsponsor von Netanjahus persönlicher Wahlkampagne war. Außerdem ist Falic auch
der Hauptsponsor von Lehava,
einer gewalttätigen Straßengang, die an die jüdische Überlegenheit glaubt, den
Lehren des rechtsradikalen Rabbiners Meir Kahane folgt und gemischte
jüdisch-arabische Paare angreift. Die Insignien von Lehava und andere Zeichen
der Anhänger von Kahane wurden der Marschroute entlang und unter dem feiernden
Volk der Western Wall auffallend gezeigt.
Anlässlich der Western Wall
Feierlichkeiten versicherte Falic die Menge, dass die israelische, militärische
Besatzung von 49 Jahren über die 1967 eroberten Territorien moralisch gerechtfertigt
ist. Er forderte die Israelis auch auf, in größeren Mengen zum Berg Zion zu
strömen:
Feierlichkeiten versicherte Falic die Menge, dass die israelische, militärische
Besatzung von 49 Jahren über die 1967 eroberten Territorien moralisch gerechtfertigt
ist. Er forderte die Israelis auch auf, in größeren Mengen zum Berg Zion zu
strömen:
„Vor 49 Jahren eroberten die
israelischen Verteidigungskräfte Jerusalem, Judäa und Samaria. Wir sollten
stolz darauf sein! Wir brauchen uns überhaupt nicht zu schämen! Es ist besser
der Eroberer zu sein als der Eroberte. Heute heißt es, dass wir 70.000
Teilnehmer zu verzeichnen haben. Im nächsten Jahr werden 170.000 auf Sie
warten. Es gibt mehr treue Freunde, die auf Sie warten. Brüder, kommt, wir
brauchen hier eine halbe Million Leute.“
israelischen Verteidigungskräfte Jerusalem, Judäa und Samaria. Wir sollten
stolz darauf sein! Wir brauchen uns überhaupt nicht zu schämen! Es ist besser
der Eroberer zu sein als der Eroberte. Heute heißt es, dass wir 70.000
Teilnehmer zu verzeichnen haben. Im nächsten Jahr werden 170.000 auf Sie
warten. Es gibt mehr treue Freunde, die auf Sie warten. Brüder, kommt, wir
brauchen hier eine halbe Million Leute.“
Die Aufforderung, die Anzahl der
Juden zu erhöhen, die den Bereich der al-Aqsa Moschee besuchen, ist eine
deklarierte Taktik der Tempelbewegung. Die jüdische Präsenz auf diesem Standort
deutlich zu erweitern gehört zu ihrer Strategie, um den erforderlichen
politischen Druck auszuüben und die israelische Regierung dazu zu zwingen, den
Status Quo des Standortes zu ändern und eine breitere Tätigkeit der Juden hier
zu genehmigen.
Juden zu erhöhen, die den Bereich der al-Aqsa Moschee besuchen, ist eine
deklarierte Taktik der Tempelbewegung. Die jüdische Präsenz auf diesem Standort
deutlich zu erweitern gehört zu ihrer Strategie, um den erforderlichen
politischen Druck auszuüben und die israelische Regierung dazu zu zwingen, den
Status Quo des Standortes zu ändern und eine breitere Tätigkeit der Juden hier
zu genehmigen.
Zuerst sollte der jordanischen
Stiftung die bisherige exklusive Kontrolle des Berges weggenommen werden. Danach
hoffen die jüdischen Anhänger der messianischen Bewegung, einen Jahwe-Tempel
auf dem Standort zu erbauen. Hier sollen dann die Gebete mit den täglichen
Tieropfern ersetzt werden. Israel soll sich auf diese Weise von einer irgendwie
säkularen Ethnokratie in eine vollwertige orthodoxe Theokratie verwandeln. Unter
dem religiösen Gesetz werden alle Nicht-Juden, die sich weigern, einen Vertrag
zu unterzeichnen, mit dem sie sich einem besonderen Teil jüdischer, für die
Heiden vorgesehene Gesetze unterwerfen, vertrieben oder getötet.
Stiftung die bisherige exklusive Kontrolle des Berges weggenommen werden. Danach
hoffen die jüdischen Anhänger der messianischen Bewegung, einen Jahwe-Tempel
auf dem Standort zu erbauen. Hier sollen dann die Gebete mit den täglichen
Tieropfern ersetzt werden. Israel soll sich auf diese Weise von einer irgendwie
säkularen Ethnokratie in eine vollwertige orthodoxe Theokratie verwandeln. Unter
dem religiösen Gesetz werden alle Nicht-Juden, die sich weigern, einen Vertrag
zu unterzeichnen, mit dem sie sich einem besonderen Teil jüdischer, für die
Heiden vorgesehene Gesetze unterwerfen, vertrieben oder getötet.
Indem sie nur die offensten
Manifestationen des grundlegenden Rassismus entmutigen, während sie
gleichzeitig der Veranstaltung eine ultra-nationalistische Beschaffenheit und
messianische Begeisterung verliehen, gelang es den Organisatoren, die Parade
als moderat und „normalisiert“ darzustellen, obwohl die Marschroute die
Palästinenser provisorisch enteignet hatte und die Marschteilnehmer offen ihre
Hoffnungen ausriefen, sie für immer zu enteignen.
Manifestationen des grundlegenden Rassismus entmutigen, während sie
gleichzeitig der Veranstaltung eine ultra-nationalistische Beschaffenheit und
messianische Begeisterung verliehen, gelang es den Organisatoren, die Parade
als moderat und „normalisiert“ darzustellen, obwohl die Marschroute die
Palästinenser provisorisch enteignet hatte und die Marschteilnehmer offen ihre
Hoffnungen ausriefen, sie für immer zu enteignen.