Das israelische Atomwaffenprogramm und die Vertreibung der palästinensischen Beduinen
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Fahwad Al-Khadoumi فهود ال قدومي
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Übersetzt von Ellen Rohlfs اِلِن رُلفس |
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Herausgegeben von Milena Rampoldi ميلينا رامبولدي میلنا رامپلدی |
Bartholomeusz, Direktor der UNRWA-Operationen im Westjordanland
verurteilte Israels letzte Runde großflächiger Zerstörungen von
Wohnstätten in der palästinensischen Beduinen-Flüchtlings-Gemeinde Um-Al
Khair im besetzten palästinensischen Westjordanland. Israel nutzt Teile
der Negev-Wüste, um Waffen mit nuklearem Material zu testen und
nukleare Abfälle von der nicht IAEA-überwachten Anlage in Dimona zu
entsorgen.
Der Direktor der UNRWA für das von Israel besetzte palästinensische
Westjordanland veröffentlichte eine Pressemitteilung, in der die UNRWA
die letzte Runde der Zerstörungen von Beduinen-Wohnstätten in Umm
Al-Khair in den südlichen Hebron-Hügeln verurteilt.
Infolge dieser Zerstörungen wurden 31 palästinensische Flüchtlinge,
worunter 16 Kinder, obdachlos, so Bartholomeusz. Er fügte hinzu, dass
diese Gemeinschaft mehrere Runden von Wohnstätten-Zerstörungen erduldet
hat und betonte, dass die Bewohner oft Schikanen von Bewohnern der
nächsten illegalen Karmel-Siedlung ausgesetzt sind. Der Leiter der UNRWA
im Westjordanland äußerte seine Empörung und den UNRWA-Protest:
„Ich bin entsetzt, als ich einem Beduinenjungen in einem roten Hemd
in die Augen schaute, der mitten in den Trümmern der zerstörten
Wohnstätte stand. Wie kann jemand dies rechtfertigen?“
Etwa 700 Palästinenser sind seit Januar 2016 von der
Wohnstätten-Zerstörung betroffen. So viele waren es im gesamten Jahr
2015. Bartholomeusz fügte noch hinzu, dass die UNRWA sich ernsthaft
Sorgen über die Zerstörungen macht, die einen Verstoß gegen das
Völkerrecht darstellen. Die Vierte Genfer Konvention verbietet die
Zerstörung von privatem Besitz und verpflichtet Israel als
Besatzungsmacht, die besetzten Gebiete zum Wohlergehen der geschützten
palästinensischen Bevölkerung zu verwalten.
Die UNRWA forderte schon 2014 die internationale Gemeinschaft auf,
sich gegen die zwangsweise Vertreibung der palästinensischen Beduinen zu
wehren. 2015 verabschiedete das israelische Parlament eine
Gesetzesvorlage, die damit drohte, 40 000 palästinensische Beduinen aus
der Negev-Wüste zu vertreiben. Der Angriff auf Beduinengemeinschaften
geschieht in zwei grundliegenden Kontexten.
Erstens: Israel fuhr mit der tatsächlichen Annektierung
palästinensischer Gebiete fort und erweiterte seine Siedlungen.
Zweitens: Beduinenland wurde im Besonderen im Negev auch für
militärische Übungen und zum Teil für die Lagerung von Atommüll aus der
israelischen, nicht IAEA-überwachten Atomanlage von Dimona genutzt.
Berichte vom Juni 2015 weisen ausdrücklich darauf hin, dass Israel
Bomben mit nuklearem Material in der Negev-Wüste testet. In diesem
Zusammenhang ist es besonders erwähnenswert, dass die hohe Krebsrate
unter palästinensischen Gefangenen auf diesen giftigen Atommüll
zurückzgeführt werden kann, den Israel neben mehreren Gefängnissen in
der Negev-Wüste lagert.