Aberash aus Äthiopien
von Joachim Umbach, Meine Menschen für Menschen. Heute: Aberash.
Menschen für Menschen hat in Äthiopien viele Helfer – manche stehen im
Rampenlicht, andere arbeiten bescheiden im Hintergrund, wieder andere wirken
durch ihr Vorbild. Bei meinem letzten Äthiopien-Aufenthalt habe ich, Joachim
Umbach (Journalist), einige von ihnen kurz porträtiert. Meine Menschen für
Menschen. Heute Aberash, Klein-Unternehmerin:
Aberash, irgendwo zwischen 40 und 50 Jahren alt, ist mit ihrer Welt
jetzt zufrieden. Seit ein paar Jahren nimmt sie am von Menschen für Menschen
initiierten Kreditprogramm für Frauen teil. Erst mit einem kleinen Betrag von
1000 Birr, was etwa 43 Euro entspricht, später dann mit mehr – 10 000 Birr,
rund 430 Euro. Anfangs kaufte sie sich nur Zutaten für Brot, das sie aus dem
bescheidenen Haus heraus auf der Straße verkaufte. Später kamen andere Lebensmittel
hinzu, mittlerweile betreibt Aberash einen kleinen Handel. Ihre neueste
Geschäftsidee ist ein Billardtisch, der halb im Haus, halb auf der Straße steht
– und gegen eine kleine Gebühr benutzt werden kann.
Almaz Böhm, die Aberash immer wieder mal besucht, hat die tüchtige Frau aus
Meregna gefragt, was denn das Wichtigste an ihrem neuen Leben sei. Die Antwort
überraschte auch Almaz: „Frieden!“ Aberash meint damit ihren häuslichen
Frieden. Früher hätte es immer Streit um kleinste Beträge und Ausgaben mit
ihrem Mann gegeben. Seitdem sie im MfM-Kreditprogramm ist, passiert das immer
seltener: Denn diese Frau verfügt über eigenes Geld.