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Kubas globale Erfolge bei der Alphabetisierung

von amerika21, 31 Oktober 2015. Quelle:
cubadebate.cu

Frauen in Haiti lernen Lesen und Schreiben mit dem kubanischen Alphabetisierungsprogramm Yo, sí Puedo

Frauen in Haiti lernen Lesen und Schreiben mit dem kubanischen Alphabetisierungsprogramm Yo, sí Puedo
Havanna. Mehr als zehn Millionen Menschen
haben weltweit über ein kubanisches Alphabetisierungsprogramm Lesen und
Schreiben gelernt. Dies gab Liset Valdes vom “Lateinamerikanischen und
karibischen Pädagogischen Institut” in Kuba unlängst bekannt. Weitere
etwa 800.000 Menschen würden momentan neu in das Programm aufgenommen,
um ihren Abschluss in den kommenden Jahren zu machen.

Das Programm Yo, sí Puedo (Ich kann das!) richtet sich an Erwachsene,
die zuvor keine Möglichkeiten hatten, sich Lese- und Schreibfähigkeiten
anzueignen. Die Teilnahme ist kostenlos und fokussiert auf die armen
Bevölkerungsgruppen.

Ältere Menschen in Kolumbien nutzen es… Quelle:
valledupar-cesar.gov.co
 

Yo, sí Puedo wird derzeit in rund dreißig verschiedenen Ländern
angewendet, wie zum Beispiel in Venezuela und zahlreichen weiteren
lateinamerikanischen Ländern, in Nigeria,  Guinea-Bissau, Spanien und
Australien. In den Ländern, die das Programm eingesetzt haben, sank die
Analphabetenrate drastisch.

Zum ersten Mal wurde die Methode ab dem Jahr 2003 mit der
Alphabetisierungskampagne der Regierung von Präsident Hugo Chávez in
Venezuela umgesetzt. An der “Misión Robinson I”, wie das Programm heißt,
nahmen über eine Million Venezolaner teil. Dabei flossen frühere
Erfahrungen aus der Arbeit in Ländern wie Haiti und Mexiko ein. Das
Programm funktioniert durch Unterricht per Video und wird durch Bücher
oder Broschüren ergänzt. Ebenso wichtig ist ein “Lernhelfer”
(Facilitador): eine Person aus der gleichen Gemeinde, die durch
Spezialisten geschult wird, um ihren Nachbarn beim Lernprozess zu
helfen. Schon im Jahr 2005 konnte die Unesco Venezuela als frei von
Analphabetismus erklären. Kuba selbst hat gemäß Unesco schon lange Zeit
eine der höchsten Raten der Alphabetisierung in Lateinamerika: 99,8
Prozent.

…ebenso wie junge Männer in einem Gefängnis in Guinea-Bissau –

Vor Beginn der Alphabetisierungskampagne in einem neuen Land wird ein
Prozess der Anpassung an den soziokulturellen und sprachlichen Kontext
vorgenommen, ebenso an die Notwendigkeiten und Bedürfnisse der
jeweiligen Bevölkerung. Das beinhaltet auch die Anpassung an die
englische, portugiesische und französische Sprache und ebenso an die
indigenen Sprachen wie Quechua, Aymara und Guaraní. Die neue
australische Version von Yo, sí Puedo lehrt den Gebrauch der englischen
Sprache mit Hilfe von audiovisuellem Material unter Hinzuziehung von
kubanischen Beratern und indigenen Aboriginal-Trainern und von ihnen
entwickelten lokalen Materialien. Das Programm wird auch in der
Blindenschrift Braille angeboten.