Belutschistan, der blutigste Krieg, von dem Sie nie gehört haben
von Laura Secorun Palet, OZY, 16.10.2015, übersetzt von Milena Rampoldi, ProMosaik e.V.
Wenn Sie „Pakistan“ bei Google eingeben, werden
Sie von Bildern von Terrorangriffen, von Fotos von Malala und von
Trailern der nächsten Homeland-Episode überschwemmt. Aber es gibt eine
Region dieses Landes, von der Sie sicher sein können, dass sie in den
ersten Dutzenden Seiten nicht erscheinen wird. Diese Region ist
Belutschistan.
Eine Gruppe Kämpfer der Befreiungsarmee von Belutschistan, die mit ihren Waffen um ein Feldfeuer posieren. Foto Marc Watterlot |
Belutschistan ist ungefähr so groß wie Deutschland und ist die größte
und gleichzeitig ärmste Provinz Pakistans. Und sie ist auch der
Schauplatz eines langen und blutigen Bürgerkrieges, der nun seit
Jahrzehnten wütet: auf einer Seite die zentrale pakistanische Regierung,
und auf der anderen die Nationalisten von Belutschistan, die seit dem
Jahr nach der Gründung Pakistans 1947 um ihre Unabhängigkeit kämpfen.
Sie sind in Rebellengruppen mit Bezeichnungen wie Befreiungsarmee von
Belutschistan und Einheitsfront für die Befreiung von Belutschistan
organisiert. Und während die Regierung die Kämpfer aus Belutschistan als
„Terroristen“ abstempelt, werfen die Einwohner von Belutschistan der
Armee vor, sie würde eine ethnische Säuberung betreiben. Das
Internationale Institut für Strategische Studien äußert sich hierzu wie
folgt:
11.375
Menschen getötet worden und andere Tausende verschollen.