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Unser Brief für den Frieden für Paolo in Rom

Liebe Leserinnen und Leser,

anbei die deutsche Übersetzung unseres Briefes für den Frieden.

Wir freuen uns auf Ihre Anmerkungen und Ihre Ratschläge.

dankend

Aygun Uzunlar

Redaktion von ProMosaik e.V.

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Guten Abend aus der Redaktion vo n ProMosaik e.V.

wir freuen uns sehr, diesen Monat unsere Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum „Centro
di Formazione Giovanile Madonna di Loreto – Casa della Pace“ (Haus des
Friedens) begonnen zu haben.





Wir finden, dass dieses Zentrum der perfekte Partner ist. Gleich werden Sie
auch sehen, warum.

Es handelt sich darum, sich konkret um den Aufbau einer friedlichen und
gerechten Welt im Sinne der Empathie und des authentischen interkulturellen und
interreligiösen Dialogs zu bemühen.

Hier kommt unser erster Beitrag in Form eines Briefes an Paolo. Die Mosaike
sind für uns das Symbol unseres sozio-politischen Engagements.

Hier sehen Sie das mittlere Fenster der Kirche von San Carlo da Sezze in Rom.




Wünsche Ihnen allen einen wunderschönen Tag von ProMosaik und assalamu
aleikum,


Wir sind ein internationaler Verein, der sich Tag für Tag für den Frieden
und die Menschenrechte einsetzt, um eine bessere, schönere, buntere und
lebenswertere Welt aufzubauen.

In unserem Umfeld widersetzen wir uns der vorherrschenden Kultur des Krieges
und der Gewalt.

Als Paolo mir von seinem Projekt erzählte, gemeinsam in seinem Jugendzentrum
in der Peripherie der Peripherie von Rom, wie er sein Viertel zwischen Rom und
dem Meer nennt,  das Haus des Friedens
aufzubauen, habe ich ihm natürlich sofort mitgeteilt, dass ProMosaik mit ins
Boot kommen wird.  





Ich selbst bin eine zum Islam konvertierte Italienerin, die seit Jahren ihre
Berufung als Brücke zwischen den verschiedenen Kulturen und Religionen lebt.
Ich wohne in der Altstadt von Istanbul, meine Kinder besuchen die italienische
Schule, mein Mann ist Türke, meine Mutter deutschsprachig und mein Vater
Italiener: ich habe diese bunte Welt, in der Identität und Diversität nebeneinander
bestehen schon immer geliebt und als entscheidende Herausforderung meines
Lebens verstanden.

Aber die Welt draußen ist eine ganz andere: sie ist voller Kriege und
Gewalt, und vor allem voller ideologischer und religiöser Rechtfertigungen von
Gewalt, um Kriege gegen andere Völker anzuzetteln und im Namen der
Menschenrechte Waffen zu exportieren.

Aufgrund der extremen Gewalt der letzten Jahre haben wir von ProMosaik uns
entschieden, für den Frieden und die Gerechtigkeit zu schreiben, indem wir den
in den Medien unsichtbaren und stimmlosen Menschen unsere Stimme verleihen.  



Mit Hilfe eines freundlichen Dialogs mit unseren muslimischen Freunden das
Haus des Friedens aufbauen, wie Paolo vorschlägt, ist für mich ein absolut
wertvolles und sinnvolles Projekt, das ich herzensfroh unterstützen möchte.

Diversität und Identität bestehen nebeneinander und müssen im Rahmen einer
Weltanschauung der Gerechtigkeit und des Aufbaus des Friedens geschützt und
gefördert werden. Sie sind die Quelle eines unglaublichen, spirituellen
Reichtums für alle. Genau dieser Satz von Paolo hat mich inspiriert, um diese
wundervolle Kooperation mit euch allen anzugehen.

Zu Beginn möchte ich euch erklären, warum wir den Namen Pro-Mosaik
ausgewählt haben. Unser Verein wurde zu Beginn des Jahres 2014 in Deutschland
gegründet, um sich der in der deutschen Gesellschaft stark verbreiteten
Islamfeindlichkeit zu widersetzen. Pro-Mosaik bedeutet für uns, sich zu Gunsten
einer Gesellschaft in Form eines Mosaiks auszusprechen, d.h. zu Gunsten einer
Welt, die aus zahlreichen bunten Steinchen besteht, die durch einen dünnen
weißen Strich voneinander getrennt sind und dann in Kontakt treten, sich
kennenlernen, miteinander sprechen, ohne ihre Farbe zu verlieren und zu
verändern und ohne sich assimilieren zu lassen. Der Respekt der persönlichen
kulturellen, ethnischen und religiösen Identität des Anderen hat für mich oberste
Priorität. Nur wenn der Andere mich als gleichwertige Person anerkennt, ist ein
fruchtbarer Dialog möglich.





Daher finde ich, dass Paolos Idee, sich freundlich zu treffen, ohne die
eigenen Ideen aufdrängen zu wollen, indem man die religiöse Freiheit des
Anderen respektiert und sich alle in einem universalen pazifistischen
Humanismus wiederfindet, der sich gleichzeitig in seinem  dynamischen Kampf für die Menschenrechte
gestaltet, genau das ist, was wir heute in einem multikulturellen Italien
voller sozialer und wirtschaftlicher Probleme, die einer dringenden Lösung
bedürfen, brauchen. Eine Kultur des Friedens und des Respekts sind der
Ausgangspunkt für die Veränderung der Welt in einen besseren und vor allem
schöneren Ort.

Damit möchte ich sagen, dass die Welt nicht von den Regierungen und
Mächtigen verändert wird, sondern von den einfachen Menschen wie uns, die sich
Tag für Tag in ihrer Umgebung um den Frieden, in ihrem Viertel um die
Gerechtigkeit, in ihren Familien um die Schönheit und in ihrer sozialen
Umgebung um den Dialog bemühen. Auf diese Weise leisten wir einen wesentlichen
Beitrag zur Kultur des Weltfriedens. Wir leisten unseren Beitrag zu einer Welt
im Sinne des Friedens, zu einer Welt, die sich dem Krieg, der Unterdrückung und
der Gewalt widersetzt und alle Menschen als Teil der großen Familie der
Menschheit respektiert.



Aber für uns von ProMosaik reicht der Dialog nicht aus. Es ist eine
interkulturelle und interreligiöse Empathie erforderlich. Und das ist keine von
vornherein feststehende Sache. Man muss sie Tag für Tag innerhalb des riesigen
Mosaiks aufbauen. Damit dies gelingt, ist es unserer Meinung nach notwendig,
jegliche Form der Pseudotoleranz über Bord zu werfen. Dies ist für mich der
Ausgangspunkt für den Aufbau eines langandauernden Friedens, der auf dem
Respekt der Unterschiede und gleichzeitig der Gleichwertigkeit basiert. Wer
behauptet, wir seien alle gleich, irrt sich. Wir sind hingegen verschieden und
stolz auf unsere Diversität. Dasselbe gilt auch für die Beziehung zwischen den
Geschlechtern, die sich so sehr voneinander unterscheiden und daher auch über
so wertvolle und verschiedene Kompetenzen und Fähigkeiten verfügen. Auch diesen
Aspekt kann man in die Gesellschaft einbinden, um sie friedlich und gerecht zu
gestalten. Eine Kultur des Friedens bedeutet vor allem der Respekt der Würde
und der Diversität des Anderen. Sie bedeutet, den Mitmenschen so anzunehmen, wie
er ist, ohne ihn assimilieren oder an uns angleichen zu wollen. Die Welt ist
schön, weil sie bunt und dynamisch ist. Aber gleichzeitig müssen wir uns diese
bunte Welt Tag für Tag erneut erobern, indem wir uns für den Frieden und die
Gerechtigkeit einsetzen. Und das ist nichts Selbstverständliches. Und gerade
darin besteht die große Herausforderung unseres täglichen, menschlichen
Handelns. Der Dialog und die Feder sind die effektivsten  Waffen, die ich kenne, um die Welt zu
verändern, um Gewalt und Diskriminierung in den zwischenmenschlichen
Beziehungen zu bekämpfen, um die Welt zum Respekt der Diversität zu erziehen
und das Unwissen zu bekämpfen, auf dem Rassismus, Terrorismus und blinde Gewalt
basieren.





Das Mosaik dient uns als ästhetische Inspiration, um uns Tag für Tag von
Neuem für das Zusammenleben, den Frieden und die Gerechtigkeit einzusetzen. Auf
unserem Portal und in den sozialen Medien versuchen wir unsere Botschaft zu
verbreiten, um so viele Menschen wie möglich zu erreichen, da die Einheit stark
macht. Der Einheit wird es auch gelingen, sich überzeugt und radikal der Kultur
der Gewalt, der Unterdrückung, des Terrorismus, der keine Religion hat, und dem
Krieg, der auf Habgier und Rüstungslobbys zurückzuführen ist, zu widersetzen.

Dankend und SALAM an alle!!

Dr. phil. Milena Rampoldi

Redaktion von ProMosaik
e.V.