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Erich Fried schrieb HÖRE ISRAEL … und wir wiederholen heute HÖRE ISRAEL!!

Liebe Leserinnen und Leser,

Poesie kann keinen Krieg aufhalten. Wir wissen das.
Aber Poesie kann Herzen bewegen. Und das wissen wir auch.
Und in den Herzen steckt der Hass, der zu den Kriegen führt.
Und in den Herzen steckt auch die Empathie, die jeden Krieg kompromissvoll beendet.
Und wir von ProMosaik glauben an die Empathie als die zauberhafte Kraft einer utopischen MENSCHHEIT und MENSCHLICHKEIT.

 Quelle des Bildes: erichfried.de

Wir freuen uns auf Ihre Kommentare zum Gedicht

dankend

Dr. phil. Milena Rampoldi
Redaktion von ProMosaik e.V.

Anbei das wundervolle, weltbekannt Gedicht von Erich Fried, einer der Helden meiner poetischen und immer schon politischen Jugend.

Er schreibt:



Höre, Israel!


Als wir verfolgt wurden,
war ich einer von euch.
Wie kann ich das bleiben,
wenn ihr Verfolger werdet?

Eure Sehnsucht war,
wie die anderen VÖlker zu werden
die euch mordeten.
Nun seid ihr geworden wie sie.

Ihr habt überlebt
die zu euch grausam waren.
Lebt ihre Grausamkeit
in euch jetzt weiter?

Den Geschlagenen habt ihr befohlen:
“Zieht eure Schuhe aus”.
Wie den Sündenbock habt ihr sie
in die Wüste getrieben

in die grosse Moschee des Todes
deren Sandalen Sand sind
doch sie nahmen die Sünde nicht an
die ihr ihnen auflegen wolltet.

Der Eindruck der nackten Füsse
im Wüstensand
überdauert die Spuren
eurer Bomben und Panzer.