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Die grosse Corona-Welle ist in der Schweiz zu Ende

Von Urs P. Gasche, Infosperber, 14. Mai 2020. Todesopfer wegen Covid-19 tendieren nach ganz unten. Das zeigen die neusten Zahlen des Bundesamts für Statistik. Die Zahl der täglich wegen Covid-19 Verstorbenen tendiert gegen Null (Grafik unten: orange-rote Balken) und bleibt unter 1600 (rote Kurve). Bei den Todesfällen könne man nicht unterscheiden, ob jemand «am» Coronavirus oder «mit» dem Coronavirus gestorben ist, erklärt das deutsche Robert Koch-Institut. Zum Vergleich: Laut Behörden waren als Folge der starken Influenza-Welle im Winter 2014/2015 rund 2500 Personen gestorben.


In der Schweiz sind noch
109 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen.
Die
meisten Betten sind leer.

Die
absoluten Zahlen, welche die Kantone und andere Quellen angeben, können von
denen des Bundesamts für Statistik* leicht abweichen.


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Die
Zahl der 
gesamten Todesfälle in der Schweiz hat
wieder die erwartete Zahl (rote Linie) der jährlichen Todeszahlen erreicht. Es
gibt also keine Übersterblichkeit infolge von Covid-19 mehr (Grafik unten).



Gesamte
Todesfälle in der Schweiz jeweils pro Kalenderwoche. Quelle: Bundesamt für
Statistik BfS. Grafische Umsetzung: Josef Hunkeler

Selbst für
die Altergruppe der über 65-Jährigen nähert sich die Zahl der
Sterbenden in der ganzen Schweiz der jährlich zu erwartenden Todesfällen in
diesen Wochen. Es gibt also praktisch keine Übersterblichkeit infolge von
Covid-19 mehr (Grafik unten).



Gesamte Todesfälle der über 65-Jährigen in der Schweiz
jeweils pro Kalenderwoche. Quelle: Bundesamt für Statistik BfS. Grafische
Umsetzung: Josef Hunkeler

Situation im
Tessin entspannt
Selbst im Tessin ist die Todesrate der besonders
betroffenen 
über 65-Jährigen wieder auf das normale,
erwartete Niveau gesunken.



Gesamte Todesfälle der über 65-Jährigen im
Kanton Tessin jeweils pro Kalenderwoche.
Quelle: Bundesamt für Statistik BfS. Grafische Umsetzung: Josef
Hunkeler

Schulschliessungen
und Ausgangsbeschränkungen haben wenig beigetragen

Bei obigen Zahlen ist zu beachten, dass sich die
Verstorbenen schon mindestens zwei bis drei Wochen 
vor ihrem Tod mit Sars-CoV-2 angesteckt hatten. Das weist darauf hin, dass der
extreme Abwärtstrend der Todesfälle hauptsächlich dem Verbot von grossen
Menschenansammlungen, von Grossveranstaltungen sowie den Aufrufen zu Hygiene
und Abstandhalten zu verdanken ist. Diese Massnahmen wurden noch vor Mitte März
erlassen. Die nachher verordneten Schulschliessungen, Geschäftsschliessungen
und Ausgangsbeschränkungen spielten eine untergeordnete Rolle.

Entsprechend ist auch eine viel heraufbeschworene grosse zweite Corona-Welle, die erneut Schul- und Geschäftsschliessungen sowie Ausgangsbeschränkungen
nötig machen würde, äusserst unwahrscheinlich, so lange Massenveranstaltungen
untersagt bleiben und Abstandsregeln einigermassen eingehalten werden.
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*Das BfS vermerkt zu obigen Zahlen in den Grafiken
Folgendes:
Es handelt sich um die verstorbenen Personen mit ständigem Wohnsitz in der
Schweiz, unabhängig davon, ob der Tod in der Schweiz oder im Ausland erfolgt
ist.
Letzte Zahlen am 3. Mai erfasst, publiziert am 12. Mai.

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