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Interview mit Manuel G. Tristante

Von Milena Rampoldi, ProMosaik 13/08/2018
Hallo Manuel, 

Du bist Illustrator, hast aber auch einige eigene Romane und andere in Zusammenarbeit mit anderen veröffentlicht. Wie würdest Du es beschreiben, wenn Du mir sagen müsstest, was Du genau tust? 
Die Wahrheit ist, es ist schwer auf eine konkrete Weise zu beschreiben, was ich tue. Schreiben und illustrieren sind zwei Jobs die zwar sehr verschieden scheinen, sich jedoch ziemlich ergänzen. Man könnte sagen, ich zeichne Träume mit dem Pinsel und gebe Leben mit Worten. 
Wann hast Du Deine Leidenschaft für die Illustration entdeckt? Und für das Schreiben? 
Die Leidenschaft für das Schreiben kommt seitdem ich sehr klein war, mit zwölf begann ich, meine ersten Kurzgeschichten in kleinen Heften zu schreiben, die ich noch aufbewahre. Es waren witzige Geschichten, und ehrlich gesagt finde ich es toll zu sehen, was ich in diesem Alter für eine Fantasie und einen Humor hatte. 
Bezüglich der Illustration, habe ich immer Leidenschaft für den Zeichentrick gehabt. Ich kann mich noch daran erinnern dass ich davon geträumt habe, 2D-Zeichner zu werden und für Disney zu arbeiten. Aber als ich begann Kunstgeschichte zu studieren, wurde der Zeichentrick mit dem neuen Studienplan auf nur vier Monate begrenzt. In dieser Zeit ist es leider unmöglich, alles zu lernen, was ein guter Animator braucht. Also habe ich mich für die Illustration entschieden, da ich auf diese Weise Bücher illustrieren und ihre Cover enterfen konnte. 
Ich weiss, dass Du mit Deinem Studium, Deiner Arbeit und Deinen Romanen immer sehr beschäftigt bist. Wo nimmst Du die Zeit für alles her? 
Diese Frage stelle ich mir auch immer. Es ist zwar wahr, dass ich vorher viel mehr Zeit hatte, und ich glaube ich hatte auch meine Aufgaben besser organisiert, aber sobalt Du über zwanzig bist ändert sich alles, auch wenn Du nicht möchtest, und es ist unmöglich, alles wie vorher zu machen. Trotzdem versuche ich, mir die Zeit zu verteilen. Manchmal nehme ich mir einen Tag zum Schreiben und einen anderen zum Illustrieren und wechsle mich ab. Sonst wäre es schwer, mich allem widmen zu können. 
Wann hast Du Deinen ersten Roman veröffentlicht und wie viele hast Du bereits veröffentlicht? Welches Genre haben Deine Romane? 
Meinen ersten Roman habe ich mit 19 Jahren gegen 2011 veröffentlicht. Es ist nicht viel Zeit vergangen, aber wenn ich zurückbliche, erscheint es mir ein Jahrhundert. Es war der erste Teil der “Saga Geptalon”, eine Tetralogie, mit der ich viele Freuden erlebt habe. 
Bezüglich der veröffentlichten Romane, sind es jetzt acht, zwei von Ihnen mit anderen Autoren zusammen. Das Genre ist jedes Mal verschieden: Fantasie, Kinderbücher, Middle Grade, Terror und Spannung, Science Fiction, LGTB. 
Das sind wirklich viele verschiedene Genre. Welches bevorzugst Du? Findest Du Vorteil darin, Dich nicht nur an ein Genre zu halten oder hängt es einfach von Deiner Inspiration ab? 
Es gab einen Moment an dem ich dachte, die Fantasiewelt wäre mein Gebiet, aber ich wollte mich nicht festlegen und neue Genre ausprobieren. Ich hatte nichts zu verlieren, musste nur die perfekte Geschichte finden. Und wenn diese kommen, habe ich sie geschrieben und ehrlich gesagt bin ich sehr zufrieden, also denke ich es dankt sich aus, sich nicht nur auf ein Genre zu konzentrieren. 
Denkst Du, Deine Bücher tragen etwas zur humanitären Akzeptanz im Allgemeinen aus? Und in einem konkreterem Aspekt? 
Ich lege Wert darauf, dass meine Romane einen Hintergrund haben, Metaphern, die eine Verbesserung hervorrufen. Bei „Wünsch Dir was“ geht es um Krebs und Tiermißhandlung, “Pictor Animarum”, mein letzter Roman, hilft uns darüber nachzudenken, wie wir unsere Ziele erreichen. Oder bei „Unter dem Regenbogen“, zum Beispiel, geht es um die Wichtichkeit, sich selbst anzunehmen, davon, frei zu sein, diejenige Person lieben, die man will, unabhängig davon, ob man Homo- oder Heterosexuell ist. Nur die Liebe zählt, und auch die Familie und die Freundschaft. 
Du hast auch einige Bücher bereits in andere Sprachen übersetzen lassen. Wie ist Deine Erfahrung damit? Welche Romane hast Du übersetzen lassen, warum diese und welche Unterschiede hast Du bezüglich der Anerkennung in spanischer Sprache und in den Fremdsprachen sehen köonnen? 
Außer zwei (momentan), sind alle in verschiedene Sprachen übersetzt worden, vor allem in die englische, französiche, portugiesische und italienische Sprache. 
Ehrlich gesagt ist es am Anfang schwer, sich sowohl in Deiner Muttersprache als auch in anderen Sprachen zu erkennen zu geben, aber sobald Du die Formel gefunden hast, siehst Du, wie Deine Geschichten gerne gelesen werden. „Unter dem Regenbogen” zum Beispiel, hat eine große Akzeptanz in portugiesischer Sprache gefunden. Wenn Du Kommentare von Lesern auf anderen Sprachen siehst, geht es Dir zu Herzen. 
Wir haben Dir vorgeschlagen, ein Buch mit uns übersetzen zu lassen und zu veröffentlichen, und Du hast Dich für „Unter dem Regenbogen” entschieden. Dies ist ein sehr interessanter Roman mit einer wichtigen Botschaft. Wie würdest Du es aus Deinem eigenen Blickpunkt beschreiben? 
Eine Geschichte, die jeder lesen sollte, denn es würde viele engstirnige Geister öffnen und anderen helfen, uns von den Ketten zu befreien, die uns diese Gesellschaft manchmal auf gezwungende Weise umlegt. Die Homosexualität ist keine Krankheit oder so ein Blödsinn. Die Liebe muß frei gelebt weren, unabhängig davon, wen man liebt, ohne Angst, ohne Ketten. 
Welches sind Deine nächsten Projekte? Und wie siehst Du Dich selbst in fünf Jahren, was Deine Romane angeht? 
Im Moment schreibe ich gerade den zweiten Teil von“Nibiru” zusammen mit Carlos Gran, und wir warten auf die Veröffentlichung einer Middle Grade Geschichte, die wir geschrieben haben und ebenfalls einen großen Hintergrund hat. Danach kommt die Veröffentlichung der neuen Auflage von „Unter dem Regenbogen”, die ich gerade fertig illustriere und…außerdem schreibe ich gerade eine neue Geschichte fertig. 
Vielen Dank für Dein Interview Manuel, das Promosaik-Team wünscht Dir das Beste für deine versprechende Zukunft. 
Danke Euch für diese Chance und die Arbeit, die Ihr leistet.