BIB Aktuell #15: 34 Erschossene, über 3.000 Verletzte durch israelisches Militär in Gaza
von bibjetzt, 16. April 2018. Wo bleibt die Forderung nach unabhängiger Untersuchung? Bei seinem Antrittsbesuch in Israel und den besetzten Palästinensischen Gebieten im März ermutigte der neue Bundesaußenminister laut taz die palästinensische Führung, „keine Brücken abzubrechen“.
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Frauen bei der ersten Demo in Gaza am 30. März 2018. Am 20. April wollen sie zu Tausenden gewaltfrei marschieren. (Foto: Omar Almadhon) |
Dass die gleiche „Ermutigung“ an die israelische Regierung ergangen wäre, ist nicht bekannt. Maas setzt deutlich andere Akzente als sein Vorgänger Sigmar Gabriel. Dass das übermäßig maßvolle Maas`sche Auftreten in Israel – kein Wort über die Besatzungspolitik – fehl am Platze ist, zeigt sich am brutalen Vorgehen des israelischen Militärs gegenüber den Demonstranten im Gazastreifen.
Das Online-Magazin „Palästina Nachrichten“ berichtet, dass beim dritten Freitagsprotest 969 Demonstranten von israelischen Soldaten verletzt worden sind, mindestens 233 von ihnen durch scharfe Munition. Dazu die „Palästina Nachrichten“: „Obwohl die israelischen Soldaten angeblich den Befehl haben, auf die Beine von Demonstranten zu schießen, zeigen die Zahlen des Gesundheitsministeriums, dass in knapp 40% aller Verletzungen Schüsse auf Hüfte, Bauch, Brust, Nacken und Kopf abgegeben worden waren. So erklärt sich auch, dass bisher 34 palästinensische Demonstranten durch Schüsse der israelischen Armee getötet wurden.“ Außerdem belegen Fotos, Videos und Berichte aus Krankenhäusern in Gaza, dass u.a. sogenannte Butterfly-Geschosse verwendet werden, die beim Auftreffen im Körper nicht etwa einen glatten Durchschuss erzeugen, sondern platzen und erhebliche Gewebsschäden hervorrufen. Dadurch musste einem jungen Mann bereits ein Bein amputiert werden, da die Patienten in den Gaza-Hospitälern nicht entsprechend versorgt werden können (*mehr dazu unten).