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Deutschland nur noch eine traurige Satire?

Von Evelyn Hecht Galinski, Sicht vom Hochblauen, 7. März 2018. 

Leider
ist es keine Satire, dass Muslim-Hass und Islamophobie in der Mitte der
Gesellschaft angekommen sind. M
it Schmähgedichten und Beleidigungen lässt sich keine Satire
machen.
Nach der Veröffentlichung einer eigentlich harmlosen, aber dennoch
gelungenen Karikatur in einer dänischen Zeitung verlangt das Netanjahu-Regime
seine Entfernung und eine Entschuldigung. Dass aber seinerzeit die
Mohammed-Karikaturen oder die Charlie Hebdo-Geschmacklosigkeiten noch mit
Solidarisierungsbotschaften versehen wurden, und immer wieder
Anti-Islam-Cartoons und „Hetz-Kunst“ als „Meinungsfreiheit“ durchgeht,
offenbaren die doppelten Standards, die wir nicht mehr durchgehen lassen
sollten.
Islamhasser und Israelfreunde sind eine unheilige
Allianz eingegangen, die zu den Auswüchsen führen, mit denen wir es jetzt zu
tun haben. Während die Israel-Lobby und deutsche Medien einen Pakt
eingegangen sind, der uns in eine mehr als gefährliche Entwicklung treibt, die
es zu bekämpfen gilt.
Während uns täglich Artikel und Interviews vorgesetzt werden, die
vor den Gefahren des “muslimischen Antisemitismus“ warnen, wird das das
wirkliche Problem im heutigen Deutschland schamhaft verschwiegen oder
kleingeredet.
Tatsächlich beteiligen sich inzwischen so gut wie alle Medien an
dieser bedauerlichen Propaganda.  Michael Wolffsohn, Bernard Henry Levy,
um nur zwei von unzähligen besonders fleißigen dieser gefährlichen
Vertreter hervorzuheben, versuchen mit aller Gewalt den Anti-Muslim-Hass in die
Mitte der Gesellschaft zu bringen. Dass ihnen das auch immer besser gelingt,
ist ein trauriges Phänomen, das auf fruchtbaren AfD-Boden fällt.
Während tatsächlich der Antisemitismus immer schwächer wird, die
Israel-Kritik allerdings zunimmt, wobei dabei versucht wird, diesen als
Antisemitismus zu verunglimpfen, wird der tatsächliche Muslim- und Islam-Hass
immer stärker.
Soeben gab das Innenministerium bekannt, dass täglich drei
Angriffe auf Muslime verzeichnet werden, und im ganzen vergangenen Jahr waren
es mindestens 950 Anschläge mit 33 Verletzten. Gegen muslimische Flüchtlinge
waren es sogar doppelt so viele. Allerdings übertrifft die traurige
Wirklichkeit diese Statistik bei weitem.
Während Anschläge gegenüber Muslimen und Moscheen in der
Öffentlichkeit wenig Aufmerksamkeit finden, schafft es die Israel-Lobby durch
gezielte konzentrierte mediale Ablenkungsaktion, jeden Vorfall szenisch
eindrucksvoll zu inszenieren.
In unserem Land, wo ein Mitglied einer im Bundestag vertretenen
Partei (AfD) deutsch-türkische Bürger als „Kameltreiber und „Kümmelhändler“
beleidigt, und in dem man Themen wie „Burka-Verbot“ oder „Kopftucherlass“ als
wichtiger erachtet, als über die Zustände im „Jüdischen Staat“ zu diskutieren,
mit dem wir dank der deutschen Regierung unter Merkel in Treue fester
„Staatsräson“ verbunden sind, mit welchen Konsequenzen auch immer, muss endlich
ein Ruck durch die Gesellschaft gehen: wir wollen keine „Israelisierung“
Deutschlands.
Der „Jüdische Staat“, der immer neue Gesetze plant, um seinen
Anspruch auf Judaisierung durchzusetzen, und sogar nicht davor
zurückschreckt, muslimische Friedhöfe auf geraubtem palästinensischen Land zu
zerstören und täglich mörderische Besatzungsverbrechen begeht, und diese
illegale Besatzung und Judaisierung als Staatsräson zelebriert, kann nicht als
Vorbild gelten.
Wir erleben gerade massiv, wie Fremdenhass und Islamophobie im
Internet dazu dient, vor einer angeblichen „Selbstaufgabe der Deutschen und
Europas“  und vor „Überfremdung“ zu warnen, und es wird immer
wichtiger, sich dagegen zu stellen.
Keine Solidarität mit dem „Jüdischen Staat“, der Linke und Rechte
vereint im Hass gegen Muslime. Das Phänomen der großen Begeisterung dieser
linken und rechten Querfront-Allianz rechter Islamfeinde treibt mich schon seit
längerem um und mich erinnert diese gefährliche Entwicklung immer stärker an
frühere braune Zeiten.
Wenn heute also Muslime zu den neuen Juden werden, dann sollten
alle Alarmglocken schrillen, denn auch in der Weimarer Republik begann die
Entwicklung schleichend.
Ich erinnere mich nur allzu gut daran, dass 1992 nach dem Tod
meines Vaters Heinz Galinski ein berüchtigter Neo-Nazi unter dem Sold des
Verfassungsschutzes einen Schweinekopf über das Tor der Erfurter Gemeinde
schmiss mit dem Satz: „Endlich ist das Schwein Galinski tot“. Heute hat sich
der ganze Hass auf die Muslime verlagert, und heute werden Schweineköpfe an
einer Moschee abgelegt. Wenn sich also solche Islam- und
Muslim-Hasser verbünden, dann sollten wir die geistigen-medialen Brandstifter
isolieren!