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Krieg ist Frieden – Trumps Motto

von Gilad Atzmon, 8. Dezember 2017. Deutsche Übersetzung von Milena Rampoldi. Keiner hat das Motto von Orwell „Krieg ist
Frieden“ jemals besser umgesetzt als Donald Trump. Im Roman 1984 von Orwell
behält die Partei die Stabilität im Inland bei, indem sie dauernd Kriege im
Ausland anzettelt. 





Einige debattieren über die
„Unbelesenheit“ und das „Unwissen“ des US-Präsidenten. Andere hingegen sprechen
von seinen begrenzten intellektuellen Kompetenzen. Ich habe sogar negative
Bewertungen über den geistigen Zustand des Präsidenten gelesen. Aber man kann
nicht wirklich über Trumps Errungenschaften streiten. Denn allen Widrigkeiten
zum Trotz wurde Trump Präsident. Trotz der unnachgiebigen Versuche, ihn vom Amt
zu vertreiben, hat er es doch geschafft, ins Weiße Haus einzuziehen. Er trifft
regelmäßig unvorhersehbare und unpopuläre Entscheidungen, die für die meisten
vernünftigen und intelligenten Menschen keinen Sinn machen. Er spricht über
Snippet und Tweet mit der Welt. Dennoch setzt er sich, wie durch ein Wunder,
durch.  

Aber, um ein Mann zu sein, von dem man
sagt, er hätte in seinem Leben kein Buch zu Ende gelesen, hat Trump so Einiges
geschafft. Wie macht er das? Was geht in seinem Kopf vor? Der Grundsatz Krieg
ist Frieden ist Trumps Überlebensstrategie. Der Krieg ist Trumps Komfortzone.
Vom ersten Tag seines Amtes hat der
US-Präsident keine Gelegenheit verpasst, um einen globalen Konflikt
heraufzubeschwören. Er provozierte den Iran, er brachte Nordkorea zur Weißglut
und will nun die Palästinenser verärgern. Das scheinbar verarmte Nordkorea war
höchste funktional in der Antwort auf den US-Angriff. Die Ingenieure von Kim
Jong schafften es in wenigen Monaten, eine solche ballistische Kapazität zu
präsentieren, die ganze US-Städte in Schutt und Asche versetzen könnte.
Nordkorea ist für Trump zu gefährlich. Als regionale Supermacht ist der Iran
auch nicht der ideal Feind. So musste Trump einen neuen Kampf gegen einen viel
schwächeren Feind beginnen. Und da sind die Palästinenser die perfekten Gegner.
Der Krieg in Palästina bedeutet Seelenruhe
für Washington. Und er passt perfekt in Trumps Lehre. Aber sind die
Palästinenser wirklich ideal für diese Rolle? Israelische Kommentatoren
glauben, dass die arabischen und muslimischen Führer Palästina nicht
unterstützen werden. Das Risiko besteht darin, dass die arabischen und muslimischen
Massen sehr unterschiedlich reagieren werden. Die Situation könnte sehr schnell
unbeständig werden. Und die Kernfrage ist, dass sich die US-Bürger morgen auch
fragen müssen, wie Trumps Idee des Krieges als Frieden Amerika wieder groß
macht. Dem ist nämlich nicht so. Es ist nur eine Überlebensstrategie Trumps.
Und nur Trump profitiert davon.

Wie ich das sehe, macht Trump einen großartigen Job, weil er das
auslöscht, was von der Weltherrschaft der USA in der Welt noch übrig ist. Geben
Sie Trump noch ein Jahr im Amt, wenn der Planet es aushält, und der Ruhm und
Einfluss der USA werden komplett schwinden. Einige behaupten zurecht, dass dies
der einzige Aspekt ist, wofür Trump eine positive Kraft der zeitgenössischen
Weltpolitik ist.