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BRANDENBURG UND THÜRINGEN Brandsätze auf Flüchtlingsunterkünfte

von MiGAZIN,
18. April 2017. In Brandenburg und Thüringen sind am Osterwochenende Brandsätze
gegen Flüchtlingsunterkünfte geflogen. Verletzt wurde niemand weil sich das
Feuer nicht ausbreitete. Zu den Hintergründen der Taten äußerte sich die
Polizei jeweils nicht.
 Feuerwehr-Sperrzone © Maik Meid @ flickr.com (CC 2.0),
bearb. MiG
Auf Unterkünfte von Flüchtlingen in Brandenburg und Thüringen sind in der
Nacht zum Samstag Brandanschläge verübt worden. Im brandenburgischen Kremmen
(Landkreis Oberhavel) wurden zwei Molotow-Cocktails auf ein Gelände mit
mehreren Häusern geworfen, in denen Asylsuchende leben, wie die Polizei
mitteilte.
In Artern in Thüringen (Kyffhäuserkreis) flog ein Brandsatz gegen ein Haus,
in dem zwei syrische Familien wohnen und das bald als Hotel eröffnet werden
soll. In beiden Fällen wurde niemand verletzt, weil sich das Feuer nicht
ausbreitete oder schnell gelöscht werden konnte. Zu den Hintergründen der Taten
äußerte sich die Polizei jeweils nicht. Die Täter sind in beiden Fällen noch
unbekannt.
Angriffe auf Flüchtlinge stark
zugenommen
Die Asylunterkunft in Kremmen besteht nach Polizeiangaben aus mehreren
Häusern auf einem umzäunten Gelände und ist seit Oktober vergangenen Jahres in
Betrieb. Zur Aufklärung des Brandanschlags wurde eine gesonderte
Ermittlungsgruppe eingesetzt. Beim Brandanschlag in Thüringen haben nach
Angaben einer Polizeisprecherin Mitarbeiter der Kriminalpolizei und des
Landeskriminalamts mit der Spurensicherung und Zeugenbefragung begonnen.
Seit der Fluchtbewegung seit dem
Spätsommer 2015 hat die Zahl der Angriffe auf Flüchtlinge und deren Unterkünfte
stark zugenommen. 2016 erfasste das Bundeskriminalamt fast 1.000 Übergriffe auf
Asylheime und mehr als 2.500 auf Flüchtlinge außerhalb der Unterkünfte. Oft
sorgten Brandanschläge auf Asylunterkünfte oder für die Flüchtlingsunterbringung
vorgesehene Gebäue für Entsetzen, beispielsweise in Tröglitz, Meißen und
Bautzen. (epd/mig)