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Januar 2017 – 8 ganz normale Tage im besetzten Palästina


Auszug aus der monatlichen
Zusammenstellung der Palästinensischen Mission in
Berlin.

18. Januar:  Im Beduinendorf
Umm al-Hiran im Negev-Gebiet erschießen israelische Besatzungskräfte den
47-jährigen Lehrer Abu al-Qian, als mehrere Hundertschaften der israelischen
Besatzungskräfte in das Dorf kommen, um Beduinenhäuser mit einer Anordnung
abzureißen. Die Besatzungssoldaten setzen Geschosse, Tränengas und
Blendgranaten ein, als Bewohner versuchen, Widerstand gegen die Zerstörungen zu
leisten. 

 

Die israelische Polizei behauptet, der Getötete habe versucht,
israelische Beamte zu überfahren; Augenzeugen berichten jedoch, al-Qian habe
die Kontrolle über seinen Wagen verloren, nachdem er angeschossen wurde. Bei
den Vorfällen wurde auch der palästinensische Knesset-Abgeordnete Ayman Odeh,
Fraktionschef der oppositionellen Gemeinsamen Liste (Knesset), durch
gummi-ummantelte Stahlgeschosse am Kopf verletzt und musste blutend in ein
Krankenhaus gebracht werden. (Maan)

Israelische Besatzungskräfte verletzen
während Auseinandersetzungen im Flüchtlingscamp Qalandiya im Gebiet Ramallahs
sechs palästinensische Jugendliche mit Geschossen und Tränengas. Die
Besatzungssoldaten durchsuchten das Camp mehr als fünf Stunden lang und
zerstörten mit Bulldozern mehrere Gebäude und Zelte. (Maan)

Israelische Besatzungskräfte eröffnen das Feuer in
mehreren Gebieten entlang der israelischen Grenze zum Gazastreifen und feuern
am Mittwochmorgen auf palästinensische Fischer nahe der Küste. Außerdem
schießen sie auf palästinensische Farmer in Abasan al-Kabira im südlichen
Gazastreifen sowie im südlichen Jur al-Dik im zentralen Gazastreifen, die
daraufhin vorübergehend von ihrem Ackerland flüchten mussten. (Maan)

19. Januar:  Am
Donnerstagmorgen wird der palästinensische Fischer Abed Hisham Sultan nahe Beit
Lahia im Norden Gazas von israelischen Marinesoldaten angeschossen, als diese
das Feuer auf mehrere Fischerboote eröffnen. Dabei wurden auch mehrere Boote
beschädigt, woraufhin sich die Fischer gezwungen sahen, zur Küste
zurückzufahren. (IMEMC)

Israelische Besatzungssoldaten stürmen mehrere Häuser in
Bani Neim östlich von Hebron, in Taffouh westlich von Hebron, in Jerusalem, im
Flüchtlingscamp Old Askar in Nablus, in Betlehem und im Dorf Aqabah in Tubas.
Sie durchsuchen sie gewaltsam und beschädigen massiv das Eigentum der Bewohner.
Mindestens 14 Palästinenser werden dabei festgenommen. Der 24-jährige Moath
Tal’at Saeh wurde vor seiner Verhaftung von israelischen Besatzungssoldaten
angeschossen und verletzt. (IMEMC)

20. Januar:  Israelische
Besatzungssoldaten verletzen ein sechsjähriges Mädchen aus Beit Lahiya im
nördlichen Teil des Gazastreifens schwer, als dieses von einer Kugel am Bauch
getroffen wird, die von Militärwachtürmen entlang der nördlichen Grenze Gazas
abgefeuert wurden. Sie muss aufgrund der Schwere der Verletzung in zwei
verschiedenen Krankenhäusern behandelt werden. (Wafa)

21. Januar:  Bei Protesten
gegen die Verbrechen gegenüber Palästinensern in Israel am Samstagabend in der
Wadi-Ara-Straße setzen Besatzungspolizisten Tränengas, Schlagstöcke und
Schallkanonen gegen die Demonstranten ein und nehmen mehrere von ihnen fest.
(Safa)

22. Januar: Der 12-Jährige Awad Mansour wird bei
gewaltsamen Auseinandersetzung in Kafr Qaddum von israelischen
Besatzungskräften durch ein ummanteltes Metallgeschoss an der Hand verletzt,
nachdem diese die friedliche allwöchentliche Demonstration gegen die israelische
Siedlungspolitik und für die Wiedereröffnung der seit 14 Jahren gesperrten
Hauptstraße der Stadt gestürmt hatten. (Safa)

23. Januar:  Die israelische
Besatzungsmarine eröffnet das Feuer auf palästinensische Fischerboote nahe
al-Sudanyia im nördlichen Gazastreifen, während diese innerhalb von vier
Seemeilen segelten. Dabei wird ein Fischer von den Geschossen am Kopf verletzt
und muss in ein Krankenhaus eingeliefert werden. (Wafa)

Am Montagnachmittag zerstören israelische
Besatzungskräfte mehrere Hütten und Zelte von Anwohnern Jeftleks im Jordantal
nördlich der Stadt Jericho unter dem Vorwand, diese seien ohne Genehmigung
errichtet worden. Die Familien von Zuhair Fahmi Bani Monia und Zahi Fahmi Bani
Monia verloren dabei ihr Zuhause. (AlQuds)

24. Januar: Am frühen Dienstagmorgen zerstören israelische
Besatzungssoldaten zwei Wohngebäude, ein Zelt und vier Rinderställe der Familie
Ban Munya östlich von Aqraba nahe der Stadt Nablus mit Bulldozern. Damit
Hilfskräfte die betroffenen Palästinenser nicht erreichen können, zerstören die
Bulldozer außerdem die Zufahrtsstraße. (PNN)

Die israelische Besatzungsarmee zwingt dutzende
Palästinenser ihre Häuser im Dorf Khirbet al-Kurzaliya im nördlichen Jordantal
zu verlassen, um dort Militärübungen durchzuführen. Einen Tag zuvor wurden
Dutzende Gebäude in dem Ort niedergerissen. Bulldozer zerstörten darüber hinaus
die Hauptzufahrtsstraße des Dorfes. Laut der israelischen
Menschenrechtsorganisation B’Tselem wurden durch die Zerstörungen 13 Menschen
obdachlos, darunter sechs Kinder. (Maan)

25. Januar: 
Der 24-Jährige Hussein Salem Abu Gosh aus dem Flüchtlingscamp Qalandiya
nördlich von Jerusalem wird am Mittwochabend von israelischen Besatzungskräften
nahe dem Dorf Mikhmas östlich von Ramallah erschossen. Die israelische Besatzungsarmee
behauptet, Abu Gosh habe israelische Soldaten an der Bushaltestelle nahe der
Siedlung Binyamin überfahren wollen. Während die Scheiben von Abu Gosh’s Auto
von Kugeln durchsiebt waren, kam kein israelischer Besatzungssoldat zu Schaden.
(Safa)