General

Gilad Atzmon über die zionistischen Wohltätigkeitsvereine, die auf David Icke losgehen & über die Bedeutung jüdischer Identität

von Gilad Atzmon, 01. Februar 2017, deutsche
Übersetzung von Milena Rampoldi, ProMosaik. Die Gegenüberstellung zwischen
Zionisten und jüdischen Antizionisten ist eine fingierte Dualopposition. In
diesem Interview mit Richie Allen beharre ich erneut darauf: Wer sich politisch
als „Jude“ bezeichnet, unterstützt immer eine politische Linie, die von der
ethnischen Zugehörigkeit bestimmt wird. In diesem Programm werde ich auch zum
ersten Mal in den Raum stellen, dass es nicht der Zionismus war, der das
Judentum kaperte, sondern dass es derzeitig genau umgekehrt ist. 


Es ist das Judentum, das den Zionismus gekapert hat! Der Zionismus war zu
Beginn eine säkulare Bewegung, die vollkommen anti-jüdisch war und versprach,
den Juden in der Diaspora durch die Rückkehr in die „Heimat“ (als wäre
Palästina eine jüdische Heimat) zu zivilisieren. Aber mit der Zeit wurde klar,
dass die erste zionistische Initiative besiegt wurde. Der Zionismus wurde von
der jüdische Exklusivität gekapert und als eine radikale Form der Stammesüberlegenheit
angewendet. In der Tat sind es ja die jüdischen Rabbinersiedler, die seit 1967
den Zionismus des Landraubs anführen. Und das ist wohl kein Zufall.