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EcoPeace Middle East – für Umweltschutz und Frieden im Nahen Osten

Von Denise Nanni und Milena Rampoldi, ProMosaik. EcoPeace Middle East ist eine einzigartige
Organisation, die jordanische, palästinensische und israelische Umweltschützer
zusammenbringt. Das Hauptziel der Organisation besteht in der Förderung kooperativer
Bemühungen, um das gemeinsame Umwelterbe zu schützen. Auf der Seite der
Organisation heißt es hierzu: „Dabei wollen wir sowohl eine nachhaltige
regionale Entwicklung als auch die 
Schaffung notwendiger Voraussetzungen für einen dauerhaften Frieden in
unserer Region vorantreiben.“ EcoPeace hat Niederlassungen in  Amman, Bethlehem, und Tel-Aviv. Möchte mich
bei Mira für ihre Zeit bedanken. Wir haben mit ihr über die Bedeutung der
Umwelt für die friedliche Gestaltung der Welt gesprochen.



Wie und mit
welchem Ziel wurde Eco Peace Middle East gegründet?  
„EcoPeace“
wurde am 7. Dezember 1994 bei einem historischen Treffen in Taba, Ägypten, gegründet.
Die Organisation wurde als NRO ins Leben gerufen, um im Nahen Osten das
gemeinsame Ziel der Förderung der nachhaltigen Entwicklung und des Friedens zu
verfolgen. Zum ersten Mal haben sich ägyptische, israelische, jordanische und
palästinensische Umweltschützer darauf geeinigt, die Kräfte zu bündeln, um die
Eingliederung von Umweltaspekten in die regionale Entwicklungsagenda zu
fördern.
Wie befürworten
Sie Fragen bezüglich der Umwelt auf politischer Ebene?
Die
„Top-Down“-Programme von EcoPeace basieren auf Forschung, auf der
Veröffentlichung von politischen Briefings und auf Veranstaltungen, die das
nationale Eigeninteresse jeder Seite bei der Weiterentwicklung unserer politischen
Empfehlungen hervorhebt. Der gegenseitige Gewinn ist der Fokus und das Ziel
unserer Befürwortungsarbeit gegenüber Entscheidungsträgern auf regionaler und
internationaler Ebene.
Welche
Bottom-Up-Strategien verfolgen Sie?
Unser
Bottom-Up-Ansatz besteht in der Aufklärung der lokalen Wahlkreise, um
notwendige, grenzüberschreitende Lösungen für regionale Wasserfragen zu fördern
und zu erarbeiten. Trotz des andauernden Konflikts erleichtert das Bottom-Up-Programm
die Weiterentwicklung der Gemeinschaftsinteressen in der Ausarbeiten grenzüberschreitender
Umweltlösungen.
Wie hat die
Zivilgesellschaft bisher auf Ihre Initiativen reagiert?
Wir
haben sehr viel Feedback erhalten. Dies liegt an unserem „Bottom-Up“-Ansatz,
bei dem wir mit Mitgliedern unserer Gemeinschaft an unserem Projekt „Good Water
Neighbors“ (GWN) zusammenarbeiten. So äußerte sich ein externer Evaluator zu
diesem Projekt: „Die GWN-Strategie der langfristigen, intensiven Arbeit in den
Gemeinden, die Erhaltung eines grenzüberschreitenden Kommunikationsnetzes und
die konstante Bemühung um praktische, konkrete Ergebnisse und Interessen tragen
eher Früchte als nur die allgemein gehaltenen Gespräche über Frieden und
Kooperation. Unser Ansatz ändert den Diskurs der an dem Projekt beteiligten Parteien,
und viele von ihnen haben unser Narrativ der umweltpolitischen
Friedensförderung bzw. der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit übernommen, die
das GWN-Projekt in ihr berufliches und persönliches Leben rückt.
Mit welchen
Behörden und Institutionen arbeiten Sie vor Ort zusammen und wie gestaltet sich
diese Zusammenarbeit?
Die
örtlichen Behörden und Institutionen haben wir in unser Gemeinschaftsprojekt
„Good Water Neighbors“ eingebunden. Wir veranstalten Treffen mit Bürgermeistern
und städtischen Vertretern auf beiden Seiten der Grenze (somit mit
israelischen, palästinensischen und jordanischen Vertretern), um gemeinsame
Umweltprobleme zu diskutieren und mit ihnen zusammenzuarbeiten, um Lösungen zu
entwickeln und Vorschläge im Interesse aller Beteiligten zu unterbreiten. Wenn
es um örtliche Probleme geht, die aber immer noch einen grenzüberschreitenden
Charakter aufweisen, treffen wir uns in kleinen Gruppen. Wir organisieren aber auch
jährliche, regionale Treffen, die viel umfangreicher sind, wenn es sich um die
größere Frage des Wassers in der Region handelt.