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Wendy Lesko von der Organisation Girls Unite!: Bildung ist kein Privileg, sondern ein universales Menschenrecht


von Milena Rampoldi, ProMosaik. Deutsche Übersetzung von Beyza Ünver. Nachstehend
mein Interview mit Wendy Lesko von der Organisation School Girls Unite! Unser
gemeinsames Ziel besteht im Aufbau eines bildungsorientierten Feminismus. Weltweit
haben alle Mädchen ein und dasselbe Recht auf Bildung, da die Bildung, wie
Wendy mir schon sagte, kein Privileg, sondern ein universales Menschenrecht ist.
Um dies auch unter Beweis zu stellen, müssen wir bei der Bildung von Mädchen
anfangen. 
Welche Hauptziele verfolgt School Girls Unite!?  
Das Hauptziel dieses von Jugendlichen geführten internationalen Programms
besteht darin, sich für die Rechte aller Mädchen dieser Welt einzusetzen, damit
sie dieselben Bildungsmöglichkeiten erhalten. Etwa 200 US-amerikanische Mädchen
sind hier tätig und erfahren über die Diskriminierung von Mädchen bis heute,
engagieren sich für wohltätige Zwecke, indem sie Geldmittel für unser
Mali-Mädchen-Stipendium-Programm suchen und die Entscheidungsträger der
Regierung auffordern, die Bildung von Mädchen zu obersten Priorität der USA auf
dem Gebiet der ausländischen Entwicklungshilfe zu machen. Wir sprechen uns
wöchentlich mit unserer Schwesterorganisation in Mali. Diese dient den Mädchen
auf dem Land als Vorbild und Mentor und unterstützt sie finanziell bei der
Zahlung der Schulgebühren, Bücher, Einrichtungen und Lehrwerke.
Warum ist die Bildung von Mädchen der Schlüssel zu einer besseren
Welt? 
 
Im Wesentlichen sehen es Menschen, die sich mit dem Thema
auseinandersetzen, so: Wenn alle Mädchen in einer sicheren Lernumgebung den Zugang
zu Bildung haben, die kritisches Denken fördert, dann wird die Hälfte der
Weltbevölkerung die Chance haben, teilzunehmen und eine gleichberechtigte Rolle
zu spielen, insbesondere bei der Gestaltung einer sichereren, intelligenteren, gesünderen,
gerechteren und friedlicheren Welt.
Für ProMosaik ist Bildung die Grundlage aller Menschenrechte.  Was denken Sie darüber?  
Dem stimme ich vollkommen zu, denn Bildung ist kein Privileg, sondern
ein universelles Menschenrecht.
In Entwicklungsländern sind Frauen und Mädchen die wahren Opfer. Warum?
Und in welchem Sinne?
 
Viele Ebenen der Diskriminierung verewigen den zweitklassigen Status von
Mädchen und Frauen. Die Epidemie der Kinderehe ist ein Beispiel des entwürdigenden
kulturellen und wirtschaftlichen Zustandes von Mädchen und Frauen.  
Erzählen Sie uns vom Activist Gameplan.
Dieses
kostenlose Tool wurde von sechs Schülern von School Girls Unite! ins Leben
gerufen, um andere Schüler zu erziehen und zu motivieren, um sich für gleiche
Bildungschancen für jedes Mädchen dieser Welt einzusetzen. Auch der
zweisprachige Handlungsleitfaden, der von US-Schülern und unserer
Mali-Schwesterorganisation ‘Girls Gone Activist! How to Change the World
through Education’ verfasst wurde, wurde von Menschen in über 40 Ländern
heruntergeladen. Das Tool kann kostenlos von unserer Webseite heruntergeladen
werden (
www.schoolgirlsunite.org).
Was haben Sie bis jetzt erreicht und was wünschen Sie sich für die
Zukunft?  
Diese freiwillige, von Jugendlichen geführte Initiative wird seit 12
Jahren fortgesetzt, und viele der ursprünglichen Mitbegründer bleiben aktiv. Unser
Zwei-Zacken-Ansatz besteht darin, eine von Studenten geführte Wohltätigkeitsinitiative
durch unser Mali Girls Stipendium-Programm und unsere von Studenten geführte
politische Interessenvertretung sowohl  beim
US-Kongress als auch beim Bildungsministrium in Mali zur obersten Priorität zu
machen.
Für die Zukunft erwägen wir Wege, wie wir das Modell von School Girls
Unite! durch das Youth Activism Projekt, welches als Muttergesellschaft der
nicht-staatlichen Organisation dient, anpassen können. Ein Konzept besteht in
der Errichtung einer Plattform, um andere Jugendliche dazu zu ermutigen, einen
dauerhaften Gemeinschaftswandel durch facettenreichen Aktivismus und multilaterale
Zusammenarbeit zu verfolgen.