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Nur jene, denen das Land nicht gehört, sind in der Lage, es zu verbrennen!

Von Evelyn Hecht-Galinski, Sicht vom Hochblauen, 30. November 2016.
Zu den Bränden im „jüdischen Staat“ kann man
Naftali Bennet, rechtsradikaler Bildungsminister und Vorsitzender der Partei
„Jüdisches Heim“ und „Siedlerkönig“, der die rassistische Siedlerpartei zu
einem mächtigen Koalitionspartner innerhalb des Netanjahu Regimes aufgebaut
hat, und der von einem „Groß-Israel“, Eretz-Israel, vom Mittelmeer bis zum
Jordan träumt und zusätzlich große Teile des illegal besetzten Westjordanlandes
annektieren will, eigentlich nur beipflichten, der getwittert hat: „Nur jene,
denen das Land nicht gehört, sind in der Lage, es zu verbrennen“.



Wem das Land gehört? Sicher nicht den jüdischen
Besatzern und ethnischen Säuberern, sondern den vertriebenen und besetzten
Ureinwohnern Palästinas, den Palästinensern. Als Konsequenz der Brände riefen
Bennett und sein rechtsradikaler Kollege Außenminister Avigdor Lieberman dazu
auf, die Siedlungen auf besetztem Land zu expandieren und prompt wurden 500
neue Siedlungseinheiten genehmigt! Auch da übrigens schweigen sich die feigen
Mitglieder der Bundesregierung aus, für die die „Staatsräson“ für Israel über den
Menschenrechten und dem Völkerrecht steht.
Man sollte sich ganz einfach fragen, warum der
„Jüdische Staat“ brennt. Die meisten der mehr als hunderte Millionen seit der
Nakba vom Jüdischen Nationalfond gepflanzten Bäume sind Nadelbäume, vor allem
Kiefern. Warum pflanzte man diese in Palästina nicht heimischen, ebenso wie die
„ethnischen Säuberer“, dort an? Damit sich die europäischen Einwanderer dort
heimisch fühlen können, die das Land nicht lieben, sondern nur und vor allen
Dingen besitzen wollen.
Seit biblischen Zeiten sind indigene und für das
karge Land geeignete Baumarten dort ansässig, wie die Olivenbäume, die die
wichtigste Existenzgrundlage für palästinensische Bauern und deren Familien
darstellen, die Johannesbrotbäume, die Maulbeerbäume und niedrigen Eichen, also
alles ökologisch sinnvolle Bepflanzungen. Diese wurden und werden systematisch
von den zionistischen Eindringlingen zerstört, um den Palästinensern jede
Lebensgrundlage zu entziehen.
So muss man die berechtigte Frage stellen, ob diese
und die früheren Brände, speziell auch der Carmel-Brand 2010, hauptsächlich auf
die nicht-ökologischen Forstmethoden zurückzuführen sind. Europäische
Monokulturen, um den „Jüdischen Staat“ in eine „kleine Schweiz“ zu verwandeln,
mussten ja gründlich misslingen. Von Beginn an sprachen die zionistischen
Eindringlinge herablassend über „Araber“, Palästinenser und ihr „unbestelltes
und verkommenes“ Land und immer waren es „blühende, jüdische“ Landschaften die
gepriesen wurden und die erst der Zionismus zum erblühen gebracht haben soll.
Diese Hasbara (Propaganda) täuscht bis heute
werbewirksam die gesamte Weltöffentlichkeit, um die ethnische Säuberung
Palästinas als „Grünwaschung“ zu vertuschen. Hinzu kamen noch die Trockenlegung
von wichtigen Seen und Wasserquellen der palästinensischen Ureinwohner. Auch
der ungehemmte zionistische Wasserdiebstahl hat die ethnische Säuberung und den
Siedlungsbau weiter befördert und möglich gemacht. Was für ein Leid den
besetzten Palästinensern mit diesem Wasserentzug im illegal besetzten
Westjordanland und im illegal abgeriegelten Gazastreifen angetan wird, ist
unbeschreiblich!
Dieses Elend geschieht seit Jahren mit internationaler und vor allem deutscher
Beihilfe zur ethnischen Säuberung Palästinas, der ewigen Fortsetzung der Nakba,
der Katastrophe für das palästinensische Volk.
Von Anfang an war es das zionistische Ziel, durch
die „Entarabisierung“ der Landkarte die Erinnerung an die Nakba auszulöschen.
Diese „Nakba-Leugnung“ gehört als krimineller Tatbestand unter Strafe gestellt,
wie es bei der Holocaustleugnung längst gehandhabt wird. Nicht umsonst versucht
die Israel-Lobby immer wieder, Ausstellungen über die „Nakba“, und damit die
Wahrheit und die Fakten der mörderischen Vertreibungen, zu verhindern.
Der „Jüdische Staat“ hat seit seiner Staatsgründung
1948 systematisch nicht nur gegen die Menschenrechte und das Völkerrecht
verstoßen, sondern mit seinem zionistischen Alleinanspruch auf das geraubte
Land auch alle ökologischen Regeln missachtet. Die Zerstörung palästinensischer
Felder und Olivenhaine, die systematische Vergiftung von Feldern
palästinensischer Bauern, die ethnische Säuberung durch den „Jüdischen Staat“,
jüdische Siedler, der Jüdische Nationalfonds JNF/KKL unter dem Deckmantel der
zionistischen Grünwaschung und die internationale Spenden stärken den
Kolonialismus und die Apartheid des „Jüdischen Besatzerstaats“! Vor allem
Deutschland lädt eine neue Schuld auf sich, wenn immer mehr Wälder im Namen von
deutschen Bundesländern und mit Politiker-Namen (Mißfelder!) für den JNF und
Israel gespendet werden. Während Palästinenser vertrieben werden und ihre Bäume
zerstört werden, pflanzen in spektakulärer Weise deutsche Politiker, wie der
deutsche Außenminister Steinmeier, Bäume im „Jüdischen Staat“!
Es ist erschreckend dass bis heute die
wahrheitswidrige zionistische Formel vom „Land ohne Volk für ein Volk ohne
Land“ fortbesteht, denn so werden bis heute Landenteignungen mit
menschenrechtswidrigen Gesetzen rechtfertigt! Ein besonders schlimmes Beispiel
ist in diesem Zusammenhang der sogenannte „Canada Park“ auf den Trümmern
palästinensischer Dörfer, der von der Himnuta Organisation, einer 99%
Tochterorganisation von JNF/KKL, dessen Finanzquellen und Ausgaben immer geheim
sind, für viele Millionen Dollar „begrünt“ wurde.(1)
Da kommt diesen „Grünwäschern“ der kommende
US-Präsident Donald Trump gerade recht, der den Anspruch Israels auf Jerusalem
als Hauptstadt ja schon unterstrich! So wird unter dem Deckmantel des
Umweltschutzes und auf Kosten der Palästinenser und als Werkzeug der
Landenteignung, mit Hilfe von gerade auch deutsch-israelischen Projekten die
Mitarbeit von Forst und Bewässerungsprojekten gefördert, allerdings mit der
Ausklammerung der illegalen Besatzung und Enteignung, das nur möglich wird
durch den Diebstahl eines Großteils der Wasserreserven im illegal besetzten
Westjordanland, deren Bewohner „durstig nach Gerechtigkeit“ sind.
So gäbe es ohne die Vertreibung der Palästinenser
keinen „Jüdischen Staat“. So war es auch der berüchtigte Josef Weitz, dem
Vorsitzenden des Jewish National Fond, einem der besonders fanatischen
Verfechter des „Transfers“ der Palästinenser, der schon 1940 in sein Tagebuch
schrieb: „Transfer dient nicht nur einem Ziel, die arabische Bevölkerung zu
reduzieren, er dient auch einem zweiten, keineswegs unwichtigen Zweck, nämlich
Land zu räumen, das derzeit von Arabern bestellt wird, und es frei zu machen
für jüdische Besiedlung. Die einzige Lösung ist, die Araber von hier in Nachbarländer
umzusiedeln. Kein einziges Dorf und kein einziger Stamm darf ausgelassen
werden.“ Alles das und noch viel mehr ist nachzulesen in dem Standardwerk „Die
ethnische Säuberung Palästinas“ von Ilan Pappe!
Bist heute gehört dieser „Transfer“- Gedanke zum
Planspiel der Politiker im „Jüdischen Staat“ und der jüdischen Salon-Zionisten
in der Diaspora.Und bis zum heutigen Tag gehört es zur obersten Priorität des
„Jüdischen Staates“, den legitimen Anspruch auf Rückkehr der palästinensischen
Flüchtlinge in ihre Heimat zu verhindern und als Sieger der Eroberungskriege
und der Geschichte in den Besitz von ganz Palästinas zu kommen, gegen jedes
Völkerrecht.
Doch solange sich die heuchlerische westliche
„Werte“gemeinschaft sich an diesem Unrecht mitschuldig macht, und solange die
lodernden Flammen der illegalen Besatzung nicht gelöscht werden, brennt der
„Jüdische Staat“.
„Nur jene, denen das Land nicht gehört, sind in der
Lage, es zu verbrennen“ – wie wahr!
From the River to the Sea Palestine has to be Free!