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Human Rights Watch: Bangladesch soll Rohingya-Flüchtlinge akzeptieren und schützen

von Press TV, 24. November 2016, deutsche Übersetzung von Beyza Ünver für ProMosaik. Die
Organisation Human Rights Watch (HRW) hat die Regierung von Bangladesch dazu aufgefordert,
Rohingya-Flüchtlinge, die vor der Verfolgung im benachbarten Myanmar flüchten, anzunehmen
und zu schützen. 

Ein kleines Rohingya-Mädchen, das die westliche Grenze von
Myanmar an Bangladesch überquert hat und dessen Mutter vermisst wird, weint in
der Nähe eines Flüchtlingslagers in Teknaf, am 23. November, 2016. Foto AFP


Die in New York ansässige Menschenrechtsgruppe bat Bangladesch
am Mittwoch um Schutz der Flüchtlinge, nachdem der Staat damit drohte, Rohingya-Flüchtlinge,
die in ihr Gebiet angekommen sind, wieder nach Myanmar zurückzuschicken, wo die
myanmarische Regierung und die extremistischen Buddhisten sie schikaniert
haben.
Ein Tag davor hatte die bangladeschische Polizei etwa 70
Rohingya-Muslime, darunter mehrere Kinder, festgenommen.

Berichten zufolge kamen schätzungsweise 500 Rohingya-Muslime
in der vergangenen Woche in Bangladesch an, welches die Gesamtzahl der
Rohingyas, die in das Land geflüchtet sind, trotz hoher Sicherheit auf beiden
Seiten, auf mehr als 2.000 steigen lässt.
HRW hat mehrmals hochauflösende Satellitenbilder veröffentlicht,
die zeigen, wie die Rohingya-Dörfer abgebrannt wurden. Berichten zufolge haben  extremistische Buddhisten die ethnischen Rohingya-Muslime
in Myanmar angegriffen. Auch die Regierung habe eine Belagerung auferlegt und einen
Niederschlag in Rakhine durchgeführt, wo sich die Muslime aufhielten.

Es gibt Berichte über Vergewaltigungen und Morde durch die
Regierungskräfte und Buddhisten in Rakhine. Einige der Flüchtlinge, die die
Grenze zu Bangladesch überquert haben, sagten, dass ihre Dörfer abgebrannt und
ihre Verwandten von der Armee Myanmars ermordet wurden.
In den letzten Tagen haben bangladeschische Grenzwächter
nahezu tausend Rohingya-Muslime an der Grenze abgefangen.
Laut Mitglieder der Rohingya-Gemeinschaft befindet sich jeder
nach Myanmar abgeschobene Rohingya-Muslim in Lebensgefahr, da sie in die Hände
der myanmarischen Behörden geraten.

Bangladeschische Grenzwächter überwachen am Ufer des Flusses
Naf, in der Nähe von Teknaf,
 die illegale
Einreise der Rohingya-Flüchtlinge Myanmars, am 23. November 2016
 Foto AFP
Am Mittwoch bestellte auch die Regierung von Dhaka den
Botschafter Myanmars, damit er sich zur „tiefen Besorgnis“ über die
entsetzliche Situation, die tausende von Rohingya-Muslime dazu gezwungen hat, ihr
Zuhause aufzugeben, äußert.

Das bangladeschische Außenministerium bat Myanmar, die
„Integrität seiner Grenzen zu sichern“ und den Zufluss der Menschen aus der
Region Rakhine zu beenden.

„Trotz der aufrichtigen Anstrengungen unserer Grenzwächter, den
Zufluss zu verhindern, überqueren leidvolle Bürger Myanmars, darunter Frauen,
Kinder und ältere Menschen weiterhin die Grenze zu Bangladesch. Mehr als
tausend Rohingya-Flüchtlinge, die sich am Grenzübergang versammelt haben, wurden
gemeldet.“ , äußerte sich das Außenministerium.
Rakhine, die Heimat von rund 1,1 Millionen Rohingya-Muslime,
die eine Minderheit bilden, ist seit 2012 der Anblick von Gewalt zwischen
ethnischen Gruppen. Rohingya-Muslime sind im Falle von schwierigen Situationen weitgehend
auf Lager hingewiesen.

Die Rohingya-Gemeinschaft, die die Regierung als „illegale Einwanderer“
Bangladeschs abstempelt, hat jahrelang an einer weit verbreiteten
systematischen Aggression gelitten. Die Gewalt wurde als ein Versuch aufgefasst,
sie aus der demografischen Zusammensetzung des Landes zu verdrängen.