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An Merkels Werten und Wesen soll die Welt genesen!

Von Evelyn Hecht-Galinski, Sicht vom Hochblauen, 23. November 2016. Merkel hat es geschafft, Kritik an ihr in die rechte populistische Ecke zu
drängen. Des weiteren hat es Merkel geschafft, dass in Deutschland mittlerweile
Kritik am „Jüdischen Besatzer-Staat“ als antisemitisch gilt und die Kritiker zu
Antisemiten gemacht werden, was zu deren Ausgrenzung der schlimmsten Art führt.
Ja, da fühle ich mich solidarisch mit den „Ausgegrenzten“ dieser
Merkel-Werte-Politik.
Merkel und ihre vermeintlichen Werte sind mir ein
verlogener Gräuel. Was sind das denn für Werte? Merkel wurde von Obama selig
gesprochen (die Heiligsprechung steht noch aus) mit seiner vergifteten
Wahlempfehlung an den deutschen Michel und formulierte die gemeinsamen Werte
mit Merkel als politisches Vermächtnis: „Eine Rückkehr in eine Welt vor der
Globalisierung“ sollte es auch in der Zukunft nicht geben. Noch deutlicher
wurden Obama und Merkel als siamesische Zwillinge in einem Beitrag für die
Wirtschaftswoche, dass Deutschland und die USA gemeinsam die Gelegenheit nutzen
sollten, um die „Globalisierung nach unseren Werten und Vorstellungen zu
gestalten“.
Diese „Werte-Zukunft“ unter Merkel müssen wir uns
vorstellen, mit TTIP und einer grenzenlosen NSA-Abhörwelt, zusammen mit unseren
engsten Verbündeten in der transatlantischen Wertegemeinschaft, einer „starken“
Nato, was nur heißt, noch mehr Rüstungsausgaben und Kriegseinsätze. Alles um
die Zusammenarbeit zwischen den USA und Deutschland „wichtiger als jemals
zuvor“ zu bekunden, und um unseren Nachbarn Russland von uns abzuspalten und
weiter zu dämonisieren. Was mit der Nato-Osterschleichung begann und zu
Sanktionen gegen Russland führte, hat uns doch nur dem Kalten Krieg näher
gebracht.
Vor kurzem hatte Merkel auf einem IT-Gipfel in
Saarbrücken die Deutschen dazu aufgerufen, in den kommenden Jahren auf dem Weg
in die digitale Gesellschaft von der bisher geltenden Vorstellung von
Datenschutz Abschied zu nehmen; in das gleiche Horn blies übrigens auch
SPD-Wirtschaftsminister Gabriel. Beide stellten also den bisher gewohnten
Datenschutz grundsätzlich in Frage. Was für eine GRO/KO, von Kanzlerin und dem
möglichen SPD Kanzlerkandidaten! Gabriel fabulierte von einer Neuvermessung der
Welt, an der wir als Zeuge teilhaben. Das war ganz im Sinne von Google-Chef
Sundar Pichai, der auf dem selben Gipfel feststellte: „Wenn man Innovationen
voranbringen will, dann muss man auch Risiken eingehen“! Da war auch gleich
Bundesinnenminister Thomas de Maiziere zur Stelle, der für eine „gute
Datenpolitik“ plädierte. Wie er sich die wohl vorstellt?
Nach Razzien gegen vermeintliche Islamisten und
Salafisten beschlagnahmte man 20.000 „Billig Korane“. Was will man damit
machen, etwa vernichten, was eine Brüskierung der schlimmsten Art für jeden
Moslem wäre. Den Eifer, der gegen Salafisten und Islamisten an den Tag gelegt
wird, wünsche ich mir für Rechtsradikale und Neo-Nazis. Trotz der mehr als 850
Anschläge gegen Flüchtlingsheime stellt man immer wieder die Furcht vor
islamistischem Terror in den Vordergrund. Islamische Verbände werden verboten,
während die sogenannten Reichsbürger weiter ihr Unwesen treiben können.
Es ist genau diese Merkel-Politik der
Industrie-Freundlichkeit und der unverbrüchlichen Freundschaft zu den USA und
Israel, die Merkel so alternativlos macht. Alternativlos? Natürlich nur für
diese Interessenvertreter und Lobbyisten. Merkel, die von jüdischen
Organisationen als „Segen für die Menschheit“ gefeiert wird, weil sie die
Staatsräson für Israels Sicherheit bestimmte. Tatsächlich mag Merkel für die
CDU alternativlos sein, für uns ist sie es nicht. Sie, die „christliche
Zionistin“, eine Frau ohne Visionen, aber mit Sinn für Inszenierungen, die die
öffentlich-rechtlichen Medien benutzt, fast nach US-Vorbild. Bei der willigen
Will oder ähnlichen „Hofschranzen-Interviews“ kann Merkel ihre Vorstellungen
darlegen. Eine Frau, die außer ihrem Lieblingswort „Werte“ nicht viel zu sagen
hat, und vielleicht deshalb „zur mächtigsten Frau der Welt“ hochgelobt wurde.
Was für ein Schmierentheater und Hollywood-Schnulzen reif.
Allerdings ist es geschickt, wie sie sich als
Flüchtlingsmutter gab, während die Asylgesetze verschärft wurden und andere
Länder die „Drecksarbeit“ – die Abwehr der Flüchtlinge und Abschottung– an den
Außengrenzen machten und deshalb die Türkei so wichtig für uns ist, als
Flüchtlingsfluchthort. Merkel schaffte es damit immer wieder, sich als tüchtige
Lichtgestalt zu stilisieren, während die anderen Kollegen immer im dunkeln
stehen. Merkel hat immer nüchtern kalkuliert, wie sie ihre Macht aufbaute und
erhält, allerdings scheint diese Macht zu bröckeln. Auch wenn sie meint, dass
sie Europa „weiter so“ überrollen kann. Merkel hat versäumt, sich in die
Niederungen der profanen Innenpolitik zu begeben, aber küssend von Gipfel zu
Gipfel zu schweben, macht eben mehr Spaß und bringt schöne Farbfotos.
Mit welchen Themen will diese „staatstragende“ Kanzlerin ihren Wahlkampf
führen? Weder eine gerechte Steuerpolitik, noch gerechte Renten oder eine
familiengerechte Politik hat Merkel geschafft. Vielleicht werden wieder ein
paar Geschenke verteilt, die Almosen gleich an uns ausgeschüttet werden,
während immer mehr der sprudelnden Steuereinnahmen an die Rüstungsindustrie
gehen, anstatt sie in gerechter Weise an uns, die Steuerzahler, zurück zu
geben.
Das Schlimmste allerdings an dieser Politik ist,
dass Merkel den Wahlspruch ihrer ersten Kandidatur: „Wir wollen Deutschland
dienen, ich will Deutschland dienen“ auch heute wieder als Leitspruch gewählt
hat. Merkel ist eine phantasielose USA- und Israel-Lobbyistin, die uns in eine
gefährliche Zukunft führt. Erschreckend dabei ist, dass die SPD mitzieht,
denken wir an das schreckliche Schauspiel um das Bundespräsidenten-Amt mit
einem noch SPD-Außenminister Steinmeier, der von seinem Verlag schon jetzt in
einer Anzeige als „künftiger Bundespräsident“ gefeiert wurde, was an
Peinlichkeit nicht zu überbieten war.
Steinmeier ist auch der Kandidat von Merkel, weil
sie es nicht schaffte eine eigene Kandidatin oder Kandidaten zu finden, da sie
nur Absagen bekam. Auch CSU und Grüne waren sich schnell einig, diesen
Kandidaten Steinmeier zu wählen, der genau wie Merkel unverdientermaßen auf ein
Podest gehoben wurde. Merkels und Steinmeiers Werte sind die heuchlerischen
Werte der arroganten westlichen Nato-Allianz. und damit schließt sich wieder
einmal der politische Kreis der Etablierten. Kommt es zu einer Neuauflage der
GRO/KO, nachdem man sich auf diesen Kandidaten geeinigt hat, oder werden sich
die Grünen und die Schwarzen vermählen? Das wäre ja der „krönende“ Abschluss
der vierten Kanzlerschaft, nach elf langen Amtsjahren. Merkel, die ich schon
einmal mit einer „Gottesanbeterin“ verglichen habe, die ihre Männchen bildlich
gesprochen verspeist, hat noch viel Appetit, so vielleicht auch auf grün! Wenn
sie jetzt sagt, sie ist das Volk, wie andere das Volk sind, dann stimmt das nur
in sofern, als dass sie deutsche Bürgerin ist. Nur: was versteht diese
Politikerin eigentlich noch vom Volk? Sie hat den Höhepunkt ihrer Macht längst
überschritten, und am rechten Rand steht die AfD, aber eine wirkliche
Opposition ist nicht in Sicht, dazu ist die Linke zu schwach und die SPD zu
angepasst. An Merkels Werten und Wesen soll die Welt genesen, was für ein
Gedanke.