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Studenten in Chile wählen die Beendigung der Zusammenarbeit mit den israelischen Universitäten


von Ali Abunimah, ElectronicIntifada, 27. September 2016, deutsche Übersetzung von Milena Rampoldi,
ProMosaik. Die Studenten einer der besten lateinamerikanischen Universitäten
haben in einer Abstimmung entschieden, dem palästinensischen Aufruf zum BDS großflächig
zu folgen. Die Studentenvereinigung der Pontificia Universidad Católica de Chile
(Päpstlichen Katholischen Universität Chile), die von einer Studentenanzahl von
25000 gewählt wurde, ergriff die Maßnahme, die mit einer
Stimmenanzahl von 37-2 mit 20 Enthaltungen genehmigt wurde.
Der Antrag, der von
der Organisation für Solidarität mit Palästina gestellt wurde, fordert die
Universität auf, zwei Kooperationsvereinbarungen mit der Hebräischen
Universität in Jerusalem und dem Israelischen Institut für Technologie – Technion
zu beenden, weil diese mitschuldig an den Verstößen gegen das Völkerrecht und die
palästinensischen Rechte durch Israel sind.
„Nach wochenlangen
Kampagnen, Bewusstseinsbildung und Debatten ist es für uns eine große Freude
und Ehre, Ihnen ankündigen zu dürfen, dass der Antrag [bezüglich der
Unterstützung der BDS-Bewegung] genehmigt wurde“,  teilte die Organisation für Solidarität mit
Palästina mit. „Wir sind stolz darauf, eine so wichtige Bemühung vorangetrieben
zu haben, um Palästina und die Menschheit großflächig zu unterstützen.“
Die
Studentenvereinigung teilte mit, dass ihr nächster Schritt darin
bestünde, den höheren Rat der Universität dazu aufzufordern, auf diesen Antrag
zu reagieren.
Zu Beginn dieses
Monats riefen palästinensische Akademiker die Studenten und die Fakultät der Päpstlichen
Katholischen Universität auf, die Bemühungen zu unterstützen, „um die
institutionellen Verbindungen zu den israelischen Universitäten zu beenden, da
diese letzteren sehr eng mit dem israelischen Besatzungssystem,
Siedlerkolonialismus und der israelischen Apartheid verbunden sind.“
Die südafrikanische
Studentenvereinigung South African Union of Students und der
südafrikanische Studentenkongress South African Student Congress (SASCO)
sendeten auch Briefe an ihre Kollegen in Chile und forderten sie auf, die
Maßnahme zu unterstützen.
„Im Jahre 2011
stellte die Universität Johannesburg ihre Zusammenarbeit mit der Universität
Ben Gurion ein. Das war der erste akademische Boykott gegen Israel auf internationaler
Ebene“, so  SASCO.
Das palästinensische
nationale BDS-Komitee begrüßte die Wahl und betonte, dass sich der
akademische Boykott, zu dem die palästinensische Zivilgesellschaft aufruft, in
ganz Lateinamerika verbreitet.
Im Mai unterstützten
die Studenten der Universität für Rechtswissenschaften in Chile die BDS-Bewegungn
durch den Durchmarsch in einem Referendum.
In Argentinien und Brasilien haben
sich auch Hunderte von Professoren und Forscher und ein Dutzend von Colleges zum
Boykott der israelischen Institutionen verpflichtet.